Was für ein Auftakt, es war alles so schön geplant. Gemütlich mit dem Zug zum Flughafen fahren, nach Frankfurt fliegen, in Ruhe umsteigen, ein wenig am Frankfurter Flughafen bummeln und dann nach Boston fliegen. Boardkarten hatte ich für beide Flüge, das Bahnticket auf dem Handy und der Fahrdienst zum Bahnhof war organisiert.
Als ich am Morgen meinen Tee trank, machte ich einfach mal so nebenbei mein Smartfone an und fiel fast vom Hocker. Meine Maschine nach Frankfurt war gestrichen. Tausend Dinge schossen mir durch den Kopf, wie komme ich heute noch nach Boston. Für einen Zug nach Frankfurt war es zu spät, was tun? Es ging noch eine Stunde später eine Maschine nach Frankfurt, aber da hatte ich nur 45 Minuten zum Umsteigen. Das ist zwar die vorgeschriebene Minimum-Connecting Time, nur die Boston-Maschine geht ab "Z" und Ankunft ist in "A". Immer noch besser als wenn ich nach "B" müsste.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, also buchte ich mich auf die Hannovermaschine um und hoffte auf mein Glück.
Friedrich brachte mich zum Bahnhof und dort traf ich eine "alte" Bekannte, die ich Jahre lang nicht gesehen habe. Sie kennt Jane auch noch aus den 80er-Jahren und wir haben die ganze Zugfahrt lang von alten Zeiten geklönt. Kennst Du noch den? Weißt Du noch wie? Was macht denn der? so ging es die ganze Zeitlang. Dann machte ich noch schnell ein Foto für Jane.
In Hannover hatte ich genügend Zeit, die Maschine flog pünktlich ab und sie landete auch überpünktlich. Jetzt weiß ich auch, warum die frühere Maschine gestrichen wurde. In Dublin wütete ein Orkan, 160 Maschinen mussten gestrichen werden und in Frankfurt gab es am frühen Morgen Nebel. So kam der gesamte Flugplan durcheinander und man musste sich irgendwie behelfen.
Nun hatten wir auch noch eine Außenposition und natürlich standen wir da und warteten auf den Bus. Nach einer Ewigkeit kam dann endlich einer und ehe dann alle ausgestiegen waren... Die Zeit rann nur so da´hin. Ich hatte mir schon einen Notplan zurechtgelegt, denn es gab noch eine Verbindung aus München nach Boston. Noch hatte ich 25 Minuten Zeit.
Also aus dem Bus herausgesprungen, ich hatte mich strategisch günstig hingestellt und dann lief ich los. Da ich genau wusste, wie ich zum Flugsteig "Z" kam, vergeudete ich keine Zeit mit Suchen. An der Passkontrolle hatte ich Glück, nur wenige Passagiere waren vor mir und dann lief ich weiter bis zum Gate Z23.
Vollkommen fertig kam ich am, die letzten stiegen gerade ein, es hat also gerade so noch geklappt. Empfehlen kann ich keinem eine Übergangszeit von nur 45 Minuten zwischen 2 Flügen, das ist Stress hoch3. Wenn natürlich beide Flüge an demselben Terminal abgehen, dann ist das wirklich kein Problem. Muss man jedoch noch durch die Passkontrolle, dann wird das zu einem Glückspiel.
Ich bezog meinen Platz, atmete tief durch und genoss die Entspannung bei einem Glas Schampus.