Kleiner Kaukasusbesuch

  • Moin Moin,

    Bei Erhard ist der Bericht schon lange fertig, aber auch hier möchte ich noch ein paar Bilder von meiner kleinen Kaukasusreise zeigen.

    Durch den Live Reisebericht ist ja schon alles bekannt, aber da ich nur selten das Smartphone zum knipsen in die Hand nehme, gibt es jetzt ein paar bildliche Eindrücke sozusagen als "Nachschlag".

  • Ankunft in Tiflis war diesmal ja der Nachmittag. Also blieb ein wenig Zeit für erste Erkundungen. Ich wollte diesmal etwas abseits der Trampelpfade stöbern und verzog mich in's Neubauviertel Saburtalo.

    Da gibt es reichlich Sowjetarchitektur zu gucken und einige Gebäude sind schon etwas prägnant.

    Ist allerdings nicht jedermanns Sache...;)

    Ziel waren die Wohnhäuser, wo sich auch im Erdgeschoß eine Polizeistation befindet. Die windigen, etwas wackeligen Brücken forderten ein wenig meine Höhenangst.:ttwisted

    An und Abreise geht ganz einfach mit U-Bahn. Nur mit den Bussen ist es für uns etwas schwierig. Aber gut, wozu hat man Füße...:tt+r

  • Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Armenien. An der Metrostation Avlabari standen die Busse, die die Strecke nach Jerwan bedienen. Blöd war, daß ich den vollen Preis bis jerewan bezahlen mußte, da ließen die nicht mit sich reden. Teuer war es zwar nicht, aber ein wenig geärgert habe ich mich schon.

    Hinter der Grenze stieg ich dann in ein Taxi. Alaverdi lag nicht an der Busstrecke und so mußte ich mich erneut um einen Transport kümmern. Direkt hinter der Grenze gibt es einen Supermarkt, in dem sich auch eine kleine Geldwechselstelle befindet. Ich tauschte ein paar Euros, damit ich überhaupt den Taxifahrer bezahlen konnte. Die Strecke war grottig, zum größten Teil Baustelle, es ging oft nur schrittweise voran. Am frühen Nachmittag kam ich dann in meiner kleinen Pension an. Sehr nette Gastgeberin, die auch gut Englisch sprach. Das nutzte ich gleich aus und bat sie, mir ein Taxi zu rufen, damit ich meinen ersten kleinen Ausflug starten konnte.

    Erstes Ziel war die Katedrale von Odzun. Es soll die älteste Kirche in Armenien sein.

    Neben der Kirche waren Gräber ehemaliger Kirchenoberhäupter.

    Viel lieber hätte ich das ja mit den Öffis gemacht, leider zwang mich mein selbst auferlegter Besichtigungsplan, es hier etwas kompakter zu gestalten. ;)

    Zumindest kann man bei einer Privattour auch überall anhalten. Das geht mit den Bussen nicht. Also jetzt noch ein Ausblick über das Debed Tal.

  • Zurück in Alaverdi setzte mich mein Taxifahrer an der Sanahin Brücke ab.

    Also erkundete ich jetzt erst einmal ein wenig den Ort. Nebenbei suchte ich auch nach einem Supermarkt, da ich am Abend auch was zu essen brauchte. Alaverdi ist ein kleiner Ort, allerdings sehr langgezogen, die Wege waren also etwas länger.

    Irgendwann wurde es endlos. Ich hatte vergessen, wo genau meine Unterkunft lag. Wenn man mit dem Taxi anreist, achtet man unwillkürkich nicht so drauf, welcher Weg denn nun der Richtige ist. :ttwisted


    Außerdem sah alles irgendwie gleich aus...


    Irgendwann hatte ich dann doch die Kurve bekommen. Ich muß etwas hilflos gewirkt haben. Eine Anwohnerin sprach mich mit gebrochenem Englisch an und ich zeigte ihr die Adresse von der Pension.

    Mit Händen und Füßen wies sie mir den Weg und dann hatte ich es geschafft. Nebenbei kannte ich nun auch den ganzen Ort auswendig. {a

    Einmal editiert, zuletzt von kiki (11. November 2019 um 18:46)

  • Am nächsten Tag standen 2 Klöster mit Weltkulturerbestatus auf dem Plan, Sanahin und Haghpat.

    Nach Sanahin ist es nicht weit, es liegt genau auf dem Hausberg von Alaverdi. Meine Gastgeberin nannte die Busnummer und die passende Haltestelle und da ich den Ort ganz gut kannte, war beides auch schnell gefunden. 10min später war ich in Sanahin.

    Der Ort hatte einen in der Vergangenheit berühmten Einwohner, Artjom Mikojan, einer der Konstrukteure der MIG. Auf dem weg zum Kloster Sanahin kommt man direkt dran vorbei.

  • Zur Kirche waren es dann nur ein paar Schritte die Strasse hoch. Keine Touris vor Ort.

    Da macht das Stöbern doch gleich mehr Spass. Das Kloster wurde ca um das 10.Jhd errichtet und ständig ausgebaut. Ein Teil war eingerüstet, eine Kirche konnte von innen besichtigt werden.

    Die Akademie des Magistros. Hier wurden früher Vorlesungen gehalten. Sanahin war Ausbildungsstätte für Humanwissenschaften.

  • Zwischen Sanahin und dem Kloster Haghpat existiert ein Wanderweg. Ca.7km sollen es sein. Aus der Ferne konnte man den Ort schon sehen, dazwischen liegen zwei Schluchten.

    Da der Reiseführer zwar den Wanderweg erwähnt, aber sonst keine weiteren Erklärungen, geschweige denn eine Karte liefert und auch vor Ort keine Beschilderung existiert, kam jetzt zum ersten Mal die Navi App MapsMe zum Einsatz.

    Ruck zuck war die Route gefunden und so latschte ich los. Statt Strasse, lotste mich die App durch schöne, schattige Trampelpfade.

    Erster Stop war das dorf Akner. Hier war nix los. Zum Glück fand ich einen kleinen kiosk, wo ich was zu trinken bekam.

    Blick zurück nach Sanahin.

    Pause. Haghpat war schon in Sichtweite.

  • Hinter Akner wurde es dann ätzend. Ich hatte es ja im Live Reisebricht erwähnt. Erst einmal ging es auf komischen Pfaden steil die Schlucht runter, anschließend wurde ich von der Navi App kreuz und quer durch's Gebüsch geschickt. Die Richtung stimmte zwar immer, aber so war das mit Sicherheit nicht gedacht gewesen...

    Kurz vor Haghpat fand dann auch die App den richtigen Weg. Hauptsache angekommen!

  • Auch das Weltkulturerbe Haghpat hatte ich anfangs für mich alleine. Es gab ein paar kleine Souvenirstände am Eingang, aber das große Geschäft läßt hier noch lange auf sich warten.

    Später kam doch tatsächlich eine französische Reisegruppe angefahren. Es tut sich also was in Armenien;)

  • Zumindest brauchte ich nicht lange nach dem Bus suchen, der mich zurück nach Alaverdi brachte. Die Haltestelle ist direkt vor dem Kloster.

    In Alaverdi suchte ich mir dann wieder etwas für's Abendessen. "Dank" der ausführlichen Exkursion am Vortag wußte ich genau, wo ich zu suchen hatte.;)

  • Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Gyumri. Armenien ist ein Land der kurzen Wege.

    Der Bus startete um 10:00 und um 13:00 saß ich schon in meiner neuen Herberge. Ich wohnte in der Altstadt und so startete ich gleich nach Ankunft mit einer kleinen Exkursion.

    Ich fand den Bazar...

  • Anschließend schlich ich durch die Strassen bis an den Stadtrand. Gyumri ist die zweitgrößte Stadt Armeniens, aber zu Fuß trotzdem gut machbar.

    1988 traf ein schweres Erdbeben die Stadt und die Schäden sich bis heute noch sichtbar.

    Ziel war die Eiserne Fontäne auf dem Gebiet der ehemaligen Technischen Universität. Von den Universitätsgebäuden ist nichts stehen geblieben. Nur dieses Gebilde hat das Erdbeben überstanden.

    Gyumri liegt in der Steppe. Es ist sehr trocken und staubig. Freute mich auf die Dusche.

  • Tagsdrauf ging es auf kleine Erkundungstour in die Umgebung. Ich hatte ja erwähnt, daß ich zuviel Geld am Automaten gezogen hatte und so gönnte ich mir eine kleine Privattour. Ich wollte 2 Klöster besichtigen und den Rest gestaltete mein Gastgeber.

    Erster Stop war Haridchavank

  • Meine Pension war ja ganz neu auf dem Übernachtungsmarkt. Ebenso neu war für meinen Gastgeber wahrscheinlich das Angebot mit den Touren in die Umgebung. Nach Haridchavank haperte es etwas mit der Orientierung. Es gab reichlich Umwege, oft mußte "Alisha" im Smartphone herhalten, was die Navigation anging.

    Mir war das egal, ich hatte reichlich zu gucken. :tt+r

    Alisha führte uns durch die Steppe zum Kloster Ogevank.

    Auch die Felsenkirche wurde gefunden. Im Inneren sprudelt eine heilige Quelle. Die Gläubigen waschen sich dort und hinterlassen eine Reliqie.

  • Der letzte Stop war das Kloster Marmashen. Das war bekannt und wurde auch ohne "Alisha" gefunden.

    Es ging erst einmal zurück nach Gyumri. Am Stadtrand stehen schon neue Wohnhäuser und die Trümmer vom Erdbeben liegen immer noch herum. Wahrscheinlich räumt das auch niemand mehr weg.

    Irgedwann ist es zugewachsen und das war's dann.

    Marmashen liegt in einem kleinen Tal. Am späten Nachmittag waren auch ein paar Besucher vor Ort. Es scheint eine beliebte Gegend für Grillausflüge und Picknik zu sein. Vielleicht hätte ich meinem Gastgeber stecken sollen, sowas auch für den Touristen anzubieten.

  • Ganz nebenbei wurde bei dem gestrigen Ausflug auch das Zugticket für den Nachtzug nach Tiflis gekauft. Ich nutzte die Gelegeheit und ging mit meinem Gastgeber zum Schalter, so war die Sache in 5 min erledigt und den Schalterbeamten blieb einiges erspart, als wenn ich alleine dort aufgetaucht wäre...{a

    So hatte ich jetzt noch 2 Tage in Gyumri zu verbummeln, da der Zug am folgenden Tag erst kurz nach Mitternacht in Richtung Tiflis startete. Also stöberte ich noch mal ausgiebig über den Bazar.

  • Auch das Viertel rund um den Bahnhof nahm ich unter die Lupe. Ich konnte mich die 2 Tage ganz gut beschäftigen. Zwischendurch immer mal wieder im garten der Pension entspannen, so kann man es aushalten.

    Kurz nach Mitternacht stieg ich dann in den Zug. Die Schaffnerin beäugte mein Ticket und führte mich zu meinem Abteil. Ich hatte das untere Bett gebucht, nur war das besetzt. Ein Tourist hatte es sich dort schon bequem gemacht. Es gab eine kräftige Ansage und so stieg er mürrisch in die obere Schlafkoje. Es fiel ihm auch nicht leicht über die kleine Leiter in's Bett zu krabbeln. Allerdings muß er dann auch explizit das untere Bett buchen und sich nicht ungefragt dort breit machen. Das geht meistens nach hinten los.

  • Um 4:30 war die Nacht aber schon wieder vorüber. Die armenischen Zollbeamten kamen zur Passkontolle in den Zug und rissen mich aus dem Tiefschlaf. Später auf georgischer Seite mußte man aus dem Zug raus und zu einem Schaltergebäude latschen. Die Nacht war sehr frostig und so war ich dann auch putzmunter und konnte bis Tiflis auch nicht mehr einschlafen.

    In Tiflis ging es dann ratz fatz mit der Metro zum Busbahnhof Didube, wo der Bus nach Batumi schon wartete. Nach ca. 1 Std. Wartezeit ging es los und 6 Std. später war ich am Schwarzen Meer.

    Es ist zu dieser Zeit schon Nachsaison. Die Strände waren meist leer und auch an der Promenade war es sehr übersichtlich. Perfekt für mich!

    Einmal editiert, zuletzt von kiki (15. November 2019 um 21:41)

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