Teil 2: Topaz-Presets gegen Polarlicht-Rauschen

  • Hallo in die Runde,

    die Kamera ist vorbereitet, die C-Programme stehen – jetzt geht’s ans Rauschen. Denn wer bei ISO 8000 Orcas erwischt oder Polarlichter bei 15 s belichtet, braucht mehr als Hoffnung: Topaz Photo AI hilft, aus verrauschten RAWs wieder klare Bilder zu machen. Hier meine drei Presets, abgestimmt auf Bewegung, Nacht und spontane Outdoor-Motive. Ob das später dann so passt, werde ich sehen. ;)

    Preset 1: Orcas – Action & Details

    • Modul: Remove Noise + Sharpen
    • AI Model: Standard oder Clear
    • Remove Noise: 20–30
    • Sharpen: 30–50
    • Recover Original Detail: 10–20
    • Subject Detection: Auto (Tiererkennung aktiv)
    • Motion Blur Correction: On
    • Batch-Verarbeitung: Ja

    Preset 2: Polarlichter – Glatt & Natürlich

    • Modul: Remove Noise only
    • AI Model: Low Light
    • Remove Noise: 25–40
    • Sharpen: 0–10
    • Recover Original Detail: 20–30
    • Color Noise Reduction: aktivieren
    • Subject Detection: Off

    Preset 3: Outdoor Allround – Flexibel & Natürlich

    • Modul: Remove Noise + Sharpen
    • AI Model: Standard
    • Remove Noise: 15–25
    • Sharpen: 20–35
    • Recover Original Detail: 10–15
    • Subject Detection: Auto
    • Motion Blur Correction: Off

    Die Presets lassen sich direkt in Topaz Photo AI speichern – einfach ein Beispielbild laden, Regler einstellen und unter eigenem Namen sichern. Ich nutze z. B. „Orca RAW ISO8000“, „Aurora ISO3200“ oder „Outdoor Allround“. Sobald echte Bilder da sind, wird nachjustiert.

    → Teil 1: Canon EOS R5 – Drei C-Programme für Orcas, Polarlichter & Outdoor

    Viele Grüße
    Petra

  • Mit den nackten Werten kann ich nichts anfangen. Mich würden die Bildbeispiele interessiern, wonach du diese Presets festgelegt hast.

    Ob es passt, bleibt abzuwarten. Man kann natürlich vorher ein wenig probieren, effektiver wäre es, wenn du ein Bild (meinetwegen Orcas) später neu bearbeitest, dies als Preset festlegst und dann die Einstellungen auf die weiteren Bilder dieser Serie überträgst.

    Entrauschen ist so eine Sache, das kann ganz schnell recht unnatürlich aussehen, wenn Details einfach verschwinden.

  • Ich arbeite schön länger mit Topaz Photo AI, das sind ja alles nur Mutmaßungen von mir. Ich weiß nicht wie das Wetter in Norwegen sein wird. Die Lichtverhältnisse werden ganz sicher schwierig sein.

    Ich bin mit dem Entrauschen von Topaz bei hoher ISO sehr zufrieden. Hast du das Programm mal porbiert?

  • Ne, ich entrausche kaum, bzw. nur selektiv wenn nötig. Das ist Geschmackssache und hängt auch vom Motiv ab. Die Anmutung eines digitalen Bildes unterscheidet sich nun mal deutlich von einem analogen Bild, da bin ich wohl eher old school veranlagt. Andererseits hat man mit 24Mpx ein wesentlich gutmütigeres Rauschverhalten als mit einem Sensor, der die doppelte Auflösung bietet.
    Dazu nutze ich meist kurze Brennweiten, da hat man ganz andere Reserven, als mit langen „Tüten“. Beim Tele muß man schon wegen der Verwacklungsunschärfe wesentlich eher an der ISO drehen.
    Das größte Problem bei High ISO ist da eher der schlechte Dynamikumfang und weniger das Rauschen.
    Später im Druck sieht man es nicht ( zumindest nicht bei Bildern mit 1m Kantenlänge, größer hab ich nicht) und auch bei Webgröße kann man das getrost vernachlässigen.

    Auch bei der späteren Bearbeitung sollte man eher sensibel vorgehen. Nachschärfen ehöht i.d.R. das Rauschen, ebenso wenn man Mikrokontraste mit dem Klarheitsregler noch hervorheben möchte.

    Das eigentliche Problem für den Hobbyanwender ist aber die Betrachtungsweise. Heutzutage meint jeder erst einmal zu 100% ins Bild hineinzoomen zu müssen und wehe es zeigt sich etwas Körnung... diese Betrachtungsweise gab es zu analogen Zeiten SO nicht. Da war es dann der Diaaabend und selbst dort war es irgendwie entspannter. ;)

  • Rein zufällig kann ich auch mal was mit ISO8000 zeigen

    Da die Bilder oft sowieso nur in Webgröße zu sehen sind, ist es fragl. wie stark man da eingreifen muß.

    Bild ist unbearbeitet

    Original


    Crop


    Selbst beim Crop ist das Rauschen eher zu vernachlässigen. Es wird oft erst dann sichbar, wenn man bestimmte Bearbeitungsschritte vornimmt.

    Dann wähle ich eher selektiv bestimmte Bildbereiche aus, weil es dem Gesamteindruck dann meist besser bekommt. Du kannst Topaz doch bestimmt als Plug-in in Affinity benutzen. Da würde ich solche selektiven Eingriffe eher im Ebenenmodus versuchen oder ohne Ebenen selektiv mit dem Pinsel arbeiten. Kannst dies ja mal ausprobieren

  • Ja bei solchen Bildern braucht man wirklich nicht zu entrauschen Das ist auch meine Meinung. Normale Landschaftsbilder oder Stadtfotos kann die R5 auch super mit hoher ISO, da muss ich nichts entrauschen. Da ist die R5 deutlich überlegen zu meiner alten 7D MarkII

    Nun zu Topaz Photo AI: Natürlich bestimme ich schon selber, welchen Teil im Bild ich entrauschen will, wenn ich das Programm einsetze. Entweder nimmt man die Vorschläge an wie: Subject, Background etc. oder ich nehme den Pinsel und wähle selber aus. Gerade, wenn ich mit hohen ISO-Zahlen schnelle Tiere fotografiere, da muss ich oft nachbessern. Ich kann auch mehrere Schritte nacheinander ausführen wie erst x entrauschen, dann y und dann z.

    Ja es gibt ein Plug-in, aber ohne Plug-in kann ich auch RAW-Dateien in Topaz einlesen und bearbeiten. Da hat Topaz schon einen großen Vorteil gegenüber von Affinity.

    Im Gegensatz zu Topaz Denoise AI, kannTopaz Photo AI kann nicht nur entrauschen, sondern auch richtig gut upscaling, und sonstige Bearbeitungen siehe Screenshot.

    Ich drucke ja keine Photos aus, daher muss ich auch nicht so viel bearbeiten, denn bei 900 x 600 px ist es eigentlich relativ egal. ;)

  • Da würde ich solche selektiven Eingriffe eher im Ebenenmodus versuchen oder ohne Ebenen selektiv mit dem Pinsel arbeiten. Kannst dies ja mal ausprobieren

    Das geht mit Topaz Photo AI besser:

    Selektives Entrauschen mit Topaz Photo AI – So geht’s!
    Gezielte Kontrolle ohne Ebenen – ideal für Porträts, Landschaften & mehr

    1. Bild laden
    Öffne dein Foto in Topaz Photo AI. Das Programm analysiert es automatisch und schlägt Optimierungen vor.

    2. „Remove Noise“-Modul aktivieren
    Falls nicht automatisch aktiv, klicke links auf „Remove Noise“. Du siehst jetzt die Optionen „Auto“ und „Custom“.

    3. Auf „Custom“ umschalten
    Wähle „Custom“, um die automatische Vollbild-Entrauschung zu deaktivieren. Jetzt kannst du selbst bestimmen, wo entrauscht wird.

    4. Pinsel aktivieren
    Ein Pinselwerkzeug erscheint. Damit kannst du direkt ins Bild malen – z. B. nur den Hintergrund oder bestimmte Strukturen markieren.

    4. Pinsel aktivieren
    Ein Pinselwerkzeug erscheint. Damit kannst du direkt ins Bild malen – z. B. nur den Hintergrund oder bestimmte Strukturen markieren.

    5. Pinselstärke und Richtung wählen
    Nach dem Aktivieren des Pinsels kannst du:
    • Die Pinselstärke einstellen – von sanft bis intensiv.
    • Mit + neue Bereiche hinzufügen, die entrauscht werden sollen.
    • Mit versehentlich markierte Stellen wieder entfernen.

    Zitat

    Tipp: Nutze eine niedrige Pinselstärke für feine Strukturen wie Haare oder Fell, und eine höhere für glatte Flächen wie Himmel oder Wände.

    6. Stärke der Entrauschung einstellen
    Du kannst die Intensität der Entrauschung für die markierten Bereiche separat anpassen – ideal für gezielte Kontrolle.

    7. Vorschau vergleichen
    Nutze die Split-Vorschau oder den Vorher/Nachher-Vergleich, um die Wirkung zu prüfen. Du kannst jederzeit neu malen oder Bereiche entfernen.

    8. Exportieren
    Wenn alles passt: Exportieren und fertig! Kein Ebenenchaos, keine Masken – aber volle Kontrolle.


  • Wenn alles passt: Exportieren und fertig! Kein Ebenenchaos, keine Masken – aber volle Kontrolle.

    Ich kenne mich mit Topaz nun überhaupt nicht aus. Genauso wenig kenne ich deine Bearbeitungsschritte. Wie übergibst du ein Foto an Topaz und welches Dateiformat wird dann verwendet?

    Wenn ich jetzt z.B. alle Entwicklungsschritte in Affinity mache (ist mit PS von der Funktion her am besten vergleichbar) und das Bild dann an Topaz übergebe um zum Schluß das rauschen zu entfernen, welches Dateiformat wird dann genutzt? Kann Topaz die Bildentwicklung die du in Affinity vorgenommen hast auch "lesen"?

    Der Vorteil der Plug-in Variante wäre dann, daß du in Affinity nur eine zusätzliche Ebene zum bearbeiten hast, das Bild aber im Haupt RAW Konverter verbleibt und die Korrekturen dann reversibel sind. So funktioniert es zumindest bei mir, wenn ich in PS externe Programm als Plug-in verwende. Das empfinde ich schon als Vorteil, gerade wenn man selektiv arbeitet.

  • Ich habe heute Vormittag auch gemerkt, daß der Monitor eine gewisse Rolle beim betrachten der Bilder spielt.

    Der alte Bildschirm hatte eine Auflösung von 2560x1440px. da rauschte es halt ein wenig. Der neue Monitor löst mit 5120x2880px auf und schon rauscht es fast gar nicht mehr. Ist auch seltsam...

    Gerade ein unscharfer Hintergrund läßt sich wunderbar einfach mit dem Pinsel im RAW Konverter entrauschen, da braucht man selten etwas "spezielles". Der Knackpunkt liegt dann oft in den Details, beim Menschen sind es meist die Gesichter, bei Tieren ist es wahrscheinlich die Struktur im Fell oder die Federn. Nur mit entrauschen ist es meist nicht getan, da müssen auch andere Schritte gemacht werden, die eher kontraproduktiv zum Rauschverhalten sind. Klarheit, Kontrast, Nachschärfen, alles verstärkt im ersten Moment noch die "Körnung". Wenn ich das in Lightroom mache und anschließend das Bild final zum entrauschen an ein externes Programm übermittel, kann ich das nur als .tiff Datei machen, da der externe Editor die xmp. Dateien nicht lesen kann, sprich das Bild wird ohne die verherigen Anpassungen übermittelt. Im Ebenenmodus wäre das kein Problem.

  • Es ist für mich schwierig über ein Programm zu diskutieren, wenn der Gegenüber das Programm nicht kennt.

    Du kannst Bilder direkt in Topaz aufrufen als RAW, TIFF, JPEG oder PNG, oder ich bearbeite das Bild erst in Affinity und übergebe es an Topaz, bearbeite das Bild udann wird es wieder an Affinity übergeben.

    Es gibt eine Testversion, da kannst du das alles mal ausprobieren.. :)

    Im Moment beschäftige ich mich mit meiner Fuji und den Custom Settings.

  • Es geht hier ja nur um die Arbeitsweise. Die ist trotz unterschiedlicher Programme meist immer die gleiche. Ich wollte nur wissen, ob die Bearbeitungsschritte am fertigen Bild reversibel sind oder nicht. Ganz besonders dann, wenn keine Ebenentechnik verwendet wird.

    Wenn ich in Lightroom einige Plug-ins verwende, dann ist das oft eine destruktive Arbeitweise, sprich das Bild kann dann später nicht mehr geändert werden. Es ist aber dann zumindest so, daß nach der Bearbeitung im Plug in das Foto bei erneuter Übergabe an den RAW Konverter automatisch als Dublette eingefügt werde. Das Originalbild bleibt mir erhalten. Das ist nicht ganz unwichtig, weil man evtl. vielleicht auch mal andere Varianten ausprobieren oder vielleicht noch nachträglich einiges verbessern möchte. Wenn es destruktiv ist, bekommt man meist ein .tiff oder .dng als Endergebnis. Dann sind die Bearbeitungsschritte im Nachhinein nicht mehr abrufbar. Welches Dateiformat ist es denn, wenn du das Bild in Topaz bearbeitet hast, bzw. welches Dateiformat wird angewendet, wenn du das Bild von Affinity nach Topaz übergibst? Dann sind doch schon alle Fragen beantwortet.

    Bei der Bearbeitung mit Ebenen hast du dieses Problem nicht.

  • Kiki du stellst Fragen ;) In welchem Format übergeben wird, ich weiß es nicht. Ich bearbeite mein Bild,, entwickel es und übergebe an Topaz, dann ist es ja schon ein bearbeitetes Pixelbild. In Topaz bearbeite ich weiter und gebe zurück an Affinity. Gefällt mir die Bearbeitung nicht, dann mache ich es rückgängig., Aber mal im Ernst, ich bearbeite meine Bilder nicht besonders und sitze auch nicht stundenlang und überlege. Mein Workflow muss schnell und effizient sein. Ich will kein perfektes Bild haben, diesen Anspruch habe ich nicht. Daher bin ich auch sehr zurückhaltend mit Topaz.

    Bei 900 x 600 px ist es eigentlich egal, was man macht.

    Ich habe jetzt mal nachgeschaut: Topaz Photo AI unterstützt viele Formate, darunter TIFF, JPEG, PNG, DNG.

  • Vielleicht noch ein Nachtrag zu diesem Thema. Hauptsächlich benutze ich zur Zeit Topaz Photo AI, weil ich mit dieser Software viel besser und schneller selektiv schärfen kann. Das ist für mich zur Zeit eigentlich der Hauptgrund.

    Na ja, ich habe ja noch nie Polarlichter fotografiert und daher erste Überlegungen angestellt. Ich denke aber, dass ich mit höheren ISO-Zahlen und Langzeitbelichtung arbeiten muss und da der Himmel ja nur wenig Struktur/Details aufweist, kann ich dann ganz sicher später gut entrauschen.

    Ich werde in jedem Fall berichten!

  • Ich finde es schon wichtig, wie die Programme mit meinen Dateien umgehen. So lange ich im jetzigen RAW Konverter bleibe, ist alles ok, was die "non-destructive" Bearbeitung angeht. Wenn ich dann die weitere externe Bearbeitung über ein Plug in aktiviere, wird oft eine .tiff Datei angelegt und die folgenden Bearbeitungsschritte sind dann nicht mehr reversibel. Das macht schon einen Unterschied im Umgang mit den Fotodateien. Da bei mir dann das Bild als Dublette eingefügt wird ist es ok, da das Original RAW verschont bleibt

    Ein RAW sollte auch immer ein RAW bleiben, das ist der Nachweis, daß es tatsächlich dein Foto ist und für alle Bearbeitungsschritte die ursprüngliche Referenz bleiben.

  • Na ja, ich habe ja noch nie Polarlichter fotografiert und daher erste Überlegungen angestellt. Ich denke aber, dass ich mit höheren ISO-Zahlen und Langzeitbelichtung arbeiten muss und da der Himmel ja nur wenig Struktur/Details aufweist, kann ich dann ganz sicher später gut entrauschen.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es eine Fotoreise. Da wird es doch wohl hoffentlich den einen oder anderen Tip geben. Schließlich bezahlt man dafür. ;) Du fährst doch mit einer Fotofreundin dort hin. Macht sie sich die gleichen Gedanken oder hat sie schon Erfahrung mit Polarlichtern? Ich hab das ja auch noch nicht gemacht.

    Ich würde die Kamera vielleicht so einstellen, daß ich mit 10-15sek Belichtungszeit auskomme und dann schauen, ob es reicht. Zumindest würde ich die ISO als letztes hochdrehen wenn Offenblende und Belichtungszeit nicht mehr ausreichen. Man muß ja auch drauf achten, daß die Lichter nicht ausfressen. Hinterher bist du schlauer und dann berichtest du hier.

  • Ein RAW sollte auch immer ein RAW bleiben, das ist der Nachweis, daß es tatsächlich dein Foto ist und für alle Bearbeitungsschritte die ursprüngliche Referenz bleiben.

    Das Origianal-Raw bleibt immer erhalten, aber als Nachweis brauche ich es nicht.

    Ich würde die Kamera vielleicht so einstellen, daß ich mit 10-15sek Belichtungszeit auskomme und dann schauen, ob es reicht. Zumindest würde ich die ISO als letztes hochdrehen wenn Offenblende und Belichtungszeit nicht mehr ausreichen. Man muß ja auch drauf achten, daß die Lichter nicht ausfressen. Hinterher bist du schlauer und dann berichtest du hier.

    Ja genau, das habe ich doch auch vor:
    C2: Polarlichter – Langzeit & Rauscharm

    • Modus: M
    • Zeit: 5–15 s
    • Blende: Offen (f/2.8)
    • ISO: 800–3200
    • AF: Manuell oder Einzelfeld
    • Bildstil: Neutral (wirkt sich nur bei JPEG aus)
    • Besonderes: Stabi aus (wegen Stativ), RAW only, Histogramm aktiv

    Wenn ich mit 800 ISO anfange, dann sehe ich doch ob es klappt.

    :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!