Der nächste Ort auf unserer Route war das kleine Dorf Vevčani. Das Schmuddelwetter begleitete uns. Vevčani ist bekannt für seine Quellen und seinen schönen alten Dorfkern. Da es regnete, zwängte sich die kiki mit dem Auto wieder durch viel zu enge Gassen, fand dann aber zum Glück recht schnell einen passenden Parkplatz, weil bei Regen außer uns sowieso niemand hier herumstöbert.
Die Quellen fanden wir jetzt nicht so besonders. Man konnte kaum etwas sehen, weil alles zugewuchert war, das ist aber so gewollt. Man läßt der Natur hier freien Lauf. Auf einer Informationstafel konnte ich auch erkennen, daß es hier einige schöne Wanderwege über die Berge zu irgendwelchen Gletscherseen gibt. Dafür muß man aber letztendlich auch eine Übernachtung planen, die Routen hatten es streckenmäßig in sich.
Das Dorf war richtig fein. Trotz Regen flanierten wir durch die kleinen Strassen. Man gibt sich hier richtig Mühe den alten Charakter zu erhalten oder wiederherzustellen.
Nach ausgiebiger Erkundungstour machten wir uns auf den Weg nach Ohrid. Das Wetter wurde besser und als wir den Ohridsee erreichten, war allerfeinster Sonnenschein. Dann folgte für die kiki der Alptraum. Ich hatte ein Appartement gebucht mit privatem Zuganz zum See, heißt ich mußte durch die komplette Altstadt kurven. Erst geht es einen Hügel hoch, dann sieht man schon das Tor zur Altstadt und anschließend folgt ein steiles Gefälle in eine enge kleine Gasse, wo dann als zusätzlicher Schwierigkeitsgrad auch mit Gegenverkehr zu rechnen war. Ich suchte mir instinktiv immer kleine Ausweichzonen um jeden Gegenverkehr durchzulassen. Das nervte aber den Fahrer hinter mir und mich begleitete ein lautes Hupkonzert als ich mich begab durch den Verkehr wühlte. Erschwert wurde das Ganze noch, das unzählige Horden von Touris ebenfalls die Strasse verstopften, weil sie meist nur verträumt auf ihr blödes Smartphone glotzten und überhaupt nicht mitbekamen, daß die den Verkehr aufhielten. Das Appartement war schnell gefunden, ich wußte aber nicht, wo mein gebuchter Parkplatz war. Mittlerweile waren wir mit drei Autos total verkeilt, mein Vorgänger war auch etwas orientierungslos und drängelte sich einfach an den Rand, der hupende Heini hinter mir duldete keinen Aufschub und so mußte ich mich an dem Feigling vor mir vorbeidrängeln, damit es vorwärts ging. War froh, daß die Außenspiegel dran blieben. Meine Freundin sprang schnell aus dem Auto um die Vermieterin zu holen und die kiki verschwand in der Parallelgasse, weiterhin begleitet von dem nervtötenden Hupen. Zum Glück konnte ich dort vor einem Geschäft den Wagen erst einmal abstellen und durchatmen. Der olle Nervkopp parkte hinter mir ein und schon war Ruhe. Er kam gleich auf mich zu und erklärte mir, daß ich hier nicht stehen darf. "Ne, hier wollte ich auch nicht hin!!! Ich wohne nebenan im Appartement, wie soll ich dort jetzt hinkommen? Dort ist mein Parkplatz!!!" "Du fährst entweder rückwärts zurück oder wendest hier" Rückwärts die Gasse hoch, wo man aufgrung der Enge schon Angst um die Außenspiegel haben mußte, kam für mich nicht in Frage. Er war zumindest so freundlich und bot sich an, mich beim Wenden aus der Parklücke zu lotsen. Inzwischen kam auch meine Freundin mit der Vermieterin um die Ecke und mir wurde angeboten das Auto zum Parkplatz zu fahren. Da hatte ich dann aber Sportsgeist entwickelt und lehnte dies ab. Mit Hilfe von außen wäre es eigentlich auch kein Probem gewesen, wenn sich nicht gleichzeitig wieder Tourihorden in die freie Lücke gedrängelt hätten, die ich zum Rangieren brauchte. Meiner Freundin platzte der Kragen und die Horde bekam eine kräftige Ansprache. Manchmal muß man auch mal böse werden! Kurz um die Kurve zurück, rückwärts in den Parkplatz rein und die kiki war feddich!
Den Rest des Nachmittages lümmelten wir auf unserer privaten Terrasse direkt am See herum, die uns viel Nerven gekostet hat.
Angekommen!