Wenn einer eine Reise tut...

Wer verreist, kann viel erleben. Heute war es mal wieder so weit. Um 8 klingelte der Wecker. Eindeutig zu früh, denn gestern Abend waren wir noch auf einen Party.

Die Koffer hatte ich zum größten Teil schon gepackt, es fehlten nur noch die Kleinigkeiten. Da ich Stunden unterwegs sein werde, schmierte ich mir noch 2 Stullen mit Käse und machte mir eine Kanne heißen Tee. Die Thermoskanne wollte ich während des Aufenthaltes im Bayrischen Wald benutzen.
Ja mein Ziel war der Bayrische Wald genauer gesagt Neuschönau am Rande des Nationalparks Bayrischer Wald gelegen.

Ein großer Koffer, ein schwerer Rucksack mit der Fotoausrüstung und dann noch ein Stativ um den Hals gehängt, so brachte mich Friedrich zum Bahnhof Stadthagen.

Unterwegs fiel mir ein, dass ich die Teekanne zu Hause habe stehen lassen. Was soll´s, zum Umkehren war nicht genügend Zeit.

Der Zug kam pünktlich an und Friedrich hievte noch den schweren Koffer in den Zug und dann war ich alleine.

Nach einer guten halben Stunde kam ich in Hannover an, besser gesagt, wir hielten machten einen außerplanmäßigen Halt, weil unser Bahnsteig noch von einem anderen Zug belegt war.

Ich versuchte derweil den schweren Rucksack wieder auf die Schultern zu bekommen, das war nicht so einfach und ich bekam den ersten Schweißausbruch. Das stand mir jetzt noch 4 mal bevor.

Oben am bahnsteig der nächste Schrecken, die Rolltreppen funktionierten nicht.
Gott sei Dank aber der Fahrstuhl. Beim 3. Mal war ich auch dabei... Schnell in die Drogerie gelaufen, so weit wie man das schnell kann mit einem schweren Rucksack, einem riesigen Stativ um den Hals und dann noch den großen Koffer. Es gab keine Thermoskanne, aber ich kaufte mir eine Flasche Wasser und eine Packung Salbeibonbons, zur Beruhigung.

Der Witz kam an der Kasse, ich war mit dem Gepäck so dick, ich kam nicht durch. Der kassiererin war es sichtlich peinlich und erzählte mir, dass auch Kinderwagen hier nicht durchkämen. Nun ja, ich war aber kein Kinderwagen. Alsi stellte ich mich quer und trippelte und quetschte mich, dann passte es gerade.

Dennoch verlor ich nicht den Mut und ging zum Zeitungsladen, eine Brigitte und ein Buch gekauft. Nun hatte ich auch noch eine Platiktüte...

Der Blöick auf die uhr verriet mir, dass ich mich beeilen müsste, denn der Zug wartet sicherlich nicht auf mich. Glück gehabt, die Rolltreppen funktionierten. Der Zug war recht voll, aber ich ergatterte einen Platz. Nur wohin mit dem Koffer? Es war schon fast tragisch. Irgendwie schaffte ich es und stellt ihn an einem Einzelplatz der nicht belegt war. Den Rucksack packte ich zwischen meine Füße, das Stativ oben auf die Ablage mit Schal, Mantel und Jacke.

Dann sank ich erschöpft auf meinen Sitz. Internet funktionierte nich. Also las ich Zeitung, aß mein Brot und regenerierte mich...

Über Göttingen und Kassel kamen wir nach Fulda. Jedes Station brachte wenige Minuten Verspätung mit sich. In Fulda stiegen welche in den Zug ein, die eigentlich ganz woanders hin wollten:

Dies ist nicht der Zug nach Amsterdam, ich wiederhole, wir fahren nicht nach Amsterdam, bitte steigen Sie aus und warten auf den nächsten Zug...

Ob ich den Anschlusszug in Würzburg bekommen werde, war nicht ganz klar. Mindestens 10 Minuten vor Ankunft packte ich meine sieben Sache zusammen. Der nette Herr von gegenüber half mir das Stativ herauszuangeln und gab mir die Winterjacke und Schal. Nee die andere Jacke ist nicht von mir. Wenige Minuten später fiel mir siedendheiß ein, doch ich hatte ja noch eine Fleecejacke mitgenommen, die nicht mehr in den Koffer passte. Doch die ist doch von mir...

Nun quälte ich mir wieder den Rucksack auf den Rücken, das Stativ vorne um den Hals und den Koffer im Schlepptau. Der Zug hielt, ich kam auch heraus (ohne mir was anzutun) und (Gott sei Dank) der Anschlusszug war noch nicht mal da und er sollte sogar am Gleis gegenüber kommen. Dann wurde dieser ICE ganz gestrichen und es kam ein Ersatzzug mit genau 3 Waggons!!!

Irgendwie gelang es mit einen Sitz zu ergattern. Viele saßen einfach auf dem Boden. :o Die Luft war schlecht und mir wurde schlecht. Was hätte ich für eine Reisegold-Tablette gegeben.

Wir fuhren über Regensburg und Nürnberg nach Plattling. Dort hätten wir 7 Minuten Übergangszeit gehabt, um den Zug zu wechseln. Die Zugbegleiterin meinte eventuell haben wir Glück und der Zug wartet, sie wüsste es aber nicht genau, eine Stunde später führe ja wieder einer... (Stimmte aber nicht, am Wochenende nur alle zwei Stunden!)

Und wieder das ganze Theater mit dem Gepäck, warum bin ich nur nicht mit dem Auto gefahren...

Also raus aus dem Zug und die Treppen runter (in Plattling gibt es keine Rolltreppe und auch keinen Fahrstuhl) und dann wieder die Treppen rauf.

Ich pfiff aus dem letzten Loch, aber ich erreichte den Zug gerade noch. Nun blieb ich einfach erst einmal im Gang stehen, denn das war zuviel. Sie sehen so geschafft aus, fragte mich einer. Ja? sehe ich so aus? Wie recht er hatte.

Ich setzte mich dann doch auf einen freien Platz, wir fuhren nun mit der Waldbahn. (Ich will nicht sagen, dass sich hier Hase und Igel Gute Nacht sagen) Nach einer Stunde erreichten wir Zwiesel und ich fand nun auch eine Leidensgenossin, leicht erkennbar am schweren Rucksack, einem Stativ und einem dicken Koffer!

Sie kam aus meiner Ecke und ist allerdings schon 2 Stunden früher los gefahren, allerdings haben ihre Anschlüsse noch weniger gepasst.

In Zwiesel mussten wir nun ein letztes Mal umsteigen. Zu zweit stöhnt es sich viel leichter... Irgendeiner half mir beim Rucksack und beinahe wären wir in den falschen Zug eingestiegen...

Nun noch einmal eine Stunde Fahrt und wir kamen in Grafenau an. Die Zeit verflog nun schneller, da wir uns gut unterhalten haben.

In Grafenau wurden wir abgeholt und dann noch sieben Kilometer Fahrt und wir waren im Hotel. Hier gab es ein Glas Begrüßungssekt und wir waren froh, dass wir nun endlich angekommen sind.

Die meisten anderen Teilnehmer waren auch schon da. Und alle hatten etwas zu erzählen... :,.)

Es wird sicher ganz klasse werden. Da die Leitungen aber super langsam sind, weiß ich nicht so genau, wie oft ich hier reinkomme, außerdem will ich ja auch was sehen und unternehmen.

Viele Grüße
Petra
PS. Das Hotel ist toll, das Essen super und den Rest werde ich in den kommenden Tagen erkunden.

So, es geht gleich los. Um 7 Uhr aufgestanden, um 8 gefrühstückt. Eben bekam ich den Netzwerkschlüssel und nun komme ich auch problemlos in Internet.
Heute sind wir noch privat hier, ab heute Abend beginnt der Workshop.
Wir machen aber schon heute eine schöne Tour...
Ich werde dann berichten.
Viele grüße und allen einen schönen Sonntag.
Petra
PS. Ich hatte gestern ganz vergessen zu schreiben, dass mein Zimmer im ersten Stockwerk ist und es keinen Fahrstuhl gibt, aber ich bin halt 2 x gegangen...