• Die Lage in Ägypten scheint wohl selbst in den Touristenorten nicht (mehr) ganz so rosig zu sein.

    Wir hatten diese Woche eine Golfgruppe in El Gouna. Am Samstag-Abend wurden wir angerufen, dass Schlägertrupps im Ort gesichtet worden wären - am nächsten Tag gab es eine Plünderung in Hurghada.

    Ein Teil unserer Kunden fuhr auf gut Glück zum Flughafen und buchten um - war kein Problem. Sie erzählten, dass am Straßenrand regelmäßig Panzer zu sehen waren - ein kleines Chaos herrschte. Scheint wohl nicht mehr so angenehm zu sein dort.

    Leute aus Botschaften und "höhere Tiere" werden inzwischen ausgeflogen.

    So wie es sich anhört, nimmt das noch ganz schöne Ausmaße an ...

    Unser Reisebüro: Schiffs-Feeling

    Meine privaten Websites: Sheridanes World (Reiseberichte) & Camping mit Hunden (Camper-Berichte).

    Am Ende wird alles gut. Und wenn nicht alles gut wird, dann ist das nicht das Ende. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Sheridane (31. Januar 2011 um 11:25)

  • Was mich etwas wundert- ich bekomme hier im Forum ( Reisef., etc.) ganz andere Dinge mit als in den NAchrichten!
    Die dt. NAchrichten um 12 Uhr haben bestätigt, daß es an den Touristenorten keinerlei Einschränkungen gäbe und völlig sicher sei... DAs nennt man dann ja wirklich sehr einseitige Berichtserstattung!

  • Das hat uns am Anfang auch ein wenig verwirrt.

    Als uns unsere Kunden angerufen haben und Panik geschoben haben, dachte ich mir zunächst nur: Naja ... man verfällt schnell in Panik. Aber wir haben heute mit drei von ihnen telefoniert und alle haben uns erzählt, wie es vor Ort war/ist. Und ihren Erzählungen nach hätte ich mich da auch nicht mehr wohlgefühlt.

    Wobei ihre Angst wohl eher den Plünderern galt, die dort unterwegs waren. Klar - ein 5-Sterne-Hotel kann schnell mal überfallen werden. Ich denke, da helfen alle Sicherheitsposten nichts mehr, wenn eine Bande kommt.

    Scheinbar dringt eben doch nicht alles nach draußen.

    Und in unserer Tageszeitung heute war auch ein Artikel, den ich ebenfalls nicht soo prickelnd fand. :-\

    Irgendwie bekommt die Geschichte mit Ägypten langsam einen faden Beigeschmack. Gestern fand ich es noch nicht so schlimm, aber so langsam sehe ich das mit anderen Augen.

  • Wenn in den Nachrichten gesagt wird, dass es in den Touristenorten völlig sicher sei, dann ist das aber sehr irgendwelchen Leuten nach dem Mund geredet. Wer verliert denn bei solchen politischen Unruhen? Am meisten die Veranstalter, Reisebüros, Fluggesellschaften und Hotels.
    Sie machen den Politikern die Hölle heiß, sollte mal eine Warnung unsonst rausgegeben werden. Das ist leider immer so. Geld regiert die Welt.
    Und klar, dass die Berichterstattung im Lande unterdrückt wird. Die Menschen informationslos halten, das ist schon immer ein Weg gewesen. Und immer nur kommen durch Menschen, die selber vor Ort in dieser Lage waren, wichtige Informationen hinaus. Dass diese natürlich niemals objektiv sein können, ist aber auch verständlich, aber besser als immer nur zu sagen, es ist vollkommen sicher.

    Selbst das Auswärtige Amt schreibt:

    Zitat

    Das Auswärtige Amt rät von Reisen nach Ägypten aufgrund der instabilen Lage derzeit ab, insbesondere von Reisen nach Kairo, Alexandria und Suez sowie in die urbanen Zentren im Landesinnern und im Nildelta.

    Die Lage in den Touristenzentren am Roten Meer ist derzeit ruhig. Jeder Reisende wird jedoch gebeten, sich vor Reiseantritt gründlich über die Sicherheitslage am konkreten Zielort der Reise zu informieren.

    Also keinerlei Gewähr seitens unserer Regierung und man ist selber schuld, wenn etwas passiert.
    Wer unter diesen Umständen dorthin reist, kann vielleicht etwas Kriegstourismus erleben. Ist doch schon in Jugoslawien so gewesen. Ein wenig Kribbeln muss anscheinend bei manchen sein.

    Dieses Thema (Reisen in politisch unruhige Gebiete) macht mich immer sehr nervös...

    Viele Grüße
    Petra


  • Die dt. NAchrichten um 12 Uhr haben bestätigt, daß es an den Touristenorten keinerlei Einschränkungen gäbe und völlig sicher sei

    Schlimm wie man so mit den Leben der Touristen spielt. In einem Land, wo es solche Unruhen gibt, kann man doch keine Sicherheit vorgaukeln. :mmad

  • Das Problem ist aber, dass das Ausfliegen und das Stornieren von Reisen für einen Veranstalter sehr teuer ist. Insofern sind die großen Veranstalter natürlich fast immer besser aufgestellt, als die kleinen. Für kleinere Unternehmen, hat dies oft eine existenzieller Bedeutung. Und damit dreht sich mal wieder alles im Kreis.
    Die großen Unternehmen fangen das auf und haben aber auch oft höhere Preise. Die kleinen bieten günstig an und können sich aber keine großen Ausfälle erlauben.
    Und damit sind wir wieder beim Thema: es dreht sich alles nur um das liebe Geld. :rolleyes

  • Also hier wird schon wirklich berichtet wie es zugeht. die haben Kameraleute und Reporter vor Ort und die sehen wir live.
    Grad eben erst erzählte er, dass pausenlos die Panzer auf und ab fahren, dass Morgen ein Riesenstreik beginnt - sie erwarten 1 Million - und dass das so bleibt bis Mubarak zurücktritt.

    Es werden viele ausgeflogen aber noch mehr warten auf den Abflug. Zum Flughafen steht alles im Stau, alle wollen nur weg.

    Auch in den Hotels wird es immer enger. Anrufer sagten, sie bekamen seit 3 Tagen schon kaum was zu Essen und nix zu trinken. die kriegen ja keine Lebensmittel mehr geliefert.

    Man kann auch nix anschauen, wer sollte den führungen machen oder die touristen rumkutschieren, die haben jetzt andere sorgen.

    Also ich möchte dort absolut nicht mehr sein.

    Und dass nix nach aussen dringt ist auch klar. Mubarak hat ja allen verboten zu berichten. Internet sperren lassen, Rundfunk und Fernsehen von dort - keiner darf berichten. Facebook und alle anderen dürfen auch nix mehr bringen.
    Mich wunderts ja echt, wie unsere Leute da reinkamen und auch noch senden können.

  • Schade, dass die Situation sich so zugespitzt hat, schade, dass es zu solch ernsten Krawallen kommt und die Journalisten so in Bedrängnis geraten und um ihr Leben fürchten müssen.
    Bleibt nur noch zu hoffen, dass sich wenigstens alles lohnt und das Land vor einem Neuanfang steht, ohne Unterdrückung und mit Perspektiven für die Armen.
    Was mich verwundert, dass von den Touristen, die vor Ort sind, kaum einer von einer früheren Rückreise Gebrauch macht. ;°
    Viele Grüße
    Petra

  • Es ist wirklich erschreckend, wie schnell es zu so einem Bürgerkrieg ähnlichen Zustand kommen kann.
    Soviel Hass und aufgestaute Wut, die sich nun entlädt.

    Warum die Touristen das gar nicht begreifen versteh ich auch nicht. Man ist doch wirklich des Lebens nicht mehr sicher.
    Worauf die warten???????


  • Man ist doch wirklich des Lebens nicht mehr sicher.
    Worauf die warten???????

    Hm. So extrem würde ich das jetzt für Touristen (noch) nicht sehen. Das mag vielleicht auf Kairo zutreffen und vielleicht auch auf Alexandria - (noch) nicht aber auf die Touristengebiete.

    Inzwischen stehen wir mit zwei Leuten in Kontakt, die in El Gouna und Hurghada leben und noch immer dort sind. Den einen kenne ich von einem Reiseforum. Der andere ist der Hotelmanager des Steigenberger Hotels in El Gouna. Und beide haben uns versichert, dass man in den Orten rein gar nichts mitbekommt. Außer, dass kaum mehr Touristen kommen und halt die Lebensmittel knapper werden.

    Anscheinend sind nicht einmal Panzer zu sehen. Was unsere Gruppe da gesehen haben mag ...?! Alles ein bisschen widersprüchlich.

    Aber rein moralisch gesehen würde ich jetzt auch keinen Urlaub mehr dort machen wollen.

    Nichts desto trotz ist es echt schlimm, dass es jetzt zu solchen Ausschreitungen gekommen ist und alles schlimmer wird. Soweit ich heute gehört habe (hatte heute nicht viel Zeit zum Nachlesen), hat sich ja u. a. Obama eingeschaltet und will Mubarak zu einem früheren Rücktritt "animieren".

    Gestern habe ich in dem anderen Reiseforum gelesen, dass angeblich im Ägyptischen Museum Bomben gelegt wurden ... hierzulande liest man nichts davon. Ich hoffe echt, dass diese Nachricht nicht stimmt.

  • Ich sehe das auch so, dass es immer ein wenig ein Glücksspiel ist, wenn man sich in einem Land aufhält, in dem politische Unruhen sind. Nur zu schnell kann es überschwappen, das hat man ja in Cairo gesehen. Da mag es heute in den Urlaubsorten noch so ruhig sein, aber wer weiß, was morgen passiert. In solchen politisch gesehen Unruheherden kann es zu jeder Zeit losgehen. Und hinterher wird dann gejammert.
    Viele Grüße
    Petra

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