Das Wasser zum täglichen Leben, musste aus dem rund 1000 km entfernten Kapstadt herantransportiert werden. Das Baumaterial für die Häuser, deren Einrichtungen, die Maschinen und alles, was man damals in Europa unter Luxus verstand, kam aus Deutschland und wurde meist in Lüderitz angelandet. Das ist wirklich unvorstellbar.
Namibia (Fortsetzung gesondert: Kapstadt)
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- Reisebericht
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Heike -
2. März 2011 um 00:29
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Mittlerweile ist es 12.00. Um 13.00 schließt die Geisterstadt. Wir haben jetzt also eine Stunde Zeit, durch die Häuser zu gehen bzw. zu kriechen. Das ist sehr aufregend und auch sehr heiß.
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Wir arbeiten uns durch die Häuser
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Auch im Krankenhaus ist es eine irre Stimmung
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Das Haus der Ladenbesitzerin ist noch voll intakt, so hat sie gelebt
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Um 13.00 sind wir daher im doppelten Sinne fertig. Ich wäre gerne noch einmal in den Shop gegangen, aber auch der machte um Punkt 13 Uhr zu.
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Nachtrag zu Kolmannskuppe:
1908 wurden dort durch Zufall Diamanten gefunden...
1909 wurden dort 20% des Weltproduktion gefördert
Mit Beginn des ersten Weltkrieges begann der Abstieg des Ortes
Die Südafrikaner hatten dann das sagen. 1931 galt die Gegend als augebeutet. In Oranjemund am Atlantik hatte man zudem größere Steine gefunden. Aber es dauerte eine Weile, bis dort alles aufgebaut worden war und die Diamantensucher ihre Familien nachkommen lassen konnten. 1956 verließ die letzte Familie den Ort.
Die Geschichte ist sehr interessant und umfangreich - wer mehr nachlesen möchte: DIese Darstellung fand ich gut:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitu…0004/index.htmlNatürlich sollte nicht jedermann dort Diamanten suchen - also wurde es zum Sperrgebiet erklärt und ist es heute noch.
Wir starten nun eine Rundfahrt auf der Lüderitzhalbinsel. An der Straße der deutliche Hinweis, dass wir das Gelände links der Straße nicht betreten dürfen, da es nach wie vor Sperrgebiet ist. Dahinter liegen die Diamantenschürfgebiete. -
Als erstes halten wir an einer Bucht, wo Salz verdunstet. Der Boden sieht sehr interessant aus – verkrustet, gebrochen, mit Salzresten. Okke findet auch ein gutes Stück Salz zum Mitnehmen. Auch das Wasser ist richtig lila. Ich mache eine Reihe von Fotos.
Leider könnt Ihr die hier nicht sehen.... warum, erfahrt Ihr dann gleich - und ich muss welche von Okke organisieren.... Also Fotos folgen hier noch -
Es gibt auf dem Rundweg viele kleine Buchten, die jedoch zumeist mit unserem Auto nicht erreichbar sind. Wir fahren deshalb direkt zum Leuchtturm Diaz Point. Dort steht die Kopie einer Kreuzsäule von Bartolomeu Diaz, einer Kreuzsäule, die er dort am 25. Juli 1488 aufgestellt hat. Das ziemlich verwitterte Originalkreuz befindet sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin.
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Über dem Meer steht Meeresnebel und das gibt eine eigenartige Stimmung.
Das Kreuz steht auf einem Felsen, zu dem eine Holzbrücke führt. Dort auf dem Felsen scheint die Temperatur um 20 Grad niedriger zu sein und der Nebel kommt immer näher und tiefer. Im Wasser ein weiterer Fels, auf dem sich Ohrenrobben wälzen, die man deutlich brüllen hört.
Bezüglich der Halbinsel gibt es übrigens die Geschichte, dass es ein Abkommen gab, dass alle Inseln den Engländern gehören sollten. Daraufhin haben die Deutschen mal schnell eine Verbindung zu der vor Lüderitz liegenden Insel geschaufelt und sie damit zur Halbinsel gemacht.
Ich will nun noch den Leuchtturm fotografieren und laufe zu diesem. Nach dem ersten Bild schaue ich auf das Display und stelle fest, dass etwas mit dem Bild nicht stimmt. Mist, versehentlich hat sich die Kamera auf M, manuelle Einstellung, verschoben, ohne dass diese natürlich den Verhältnissen entsprach. Alle soeben gemachten Bilder sind hin.Natürlich auch die von dem Salz. Ich bin sauer.
Also sage ich meinen Männern, dass es nicht hilft: Sie müssen warten, weil ich die Bilder noch ein 2. Mal machen muss. Inwzischen ist das Kreuz und die kleine Felsinsel im Hochnebel verschwunden -
Die Stimmung ist eigenartig.
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Ich mache noch eine Fotorunde
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Wir fahren noch ein Stück weiter, zunächst zu einer Bucht, die Fjord heißt und zu der wir die Anfahrt abbrechen und nur Fotos vom Hügel aus machen, und dann weiter zur großen Bucht, von der aber wegen der Seenebel nichts zu sehen ist. Nur ein Schiffswrack bietet sich uns zum fotografieren an.
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Weitere Erkundungen bieten sich wegen der Nebel nicht an. So fahren wir zurück nach Lüderitz. Dort kaufen wir Getränke und Fleisch für das Abendbrot. Schließlich nutzen wir noch einmal ausgiebig die kostenlose Internetmöglichkeit... bevor es zurück in unsere Unterkunft geht.
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Dort endet der Abend mit Steak und Wein.
Hier noch ein paar Bilder von den Balkonterrassen der Unterkunft -
Sonnabend 19.03.2011 Lüderitz-Fishrivercanyon
Heute geht es weiter Richtung fishrivercanyon.
Das Frühstück in der Pension Waterkant ist vielfältig und wir sind gut gerüstet für die Fahrt.
Die Sachen sind schnell eingepackt, das Zimmer bezahlt.
Nicht weit hinter Lüderitz kommen wir nach Aus. Aus liegt an der Nationalstraße B4. Dort endet zurzeit die Bahn von Keetmanshoop. Passt doch der Name irgendwie: Hier ist die Bahn aus…. -
In Lüderitz haben wir von anderen Gästen den Hinweis bekommen, dass wir zu unserer nächsten Unterkunft über den Naute-Damm fahren sollen, da der lionriver ziemlich viel Wasser trägt und deshalb ein Teil der Straßen nicht passierbar ist. Ich meine jedenfalls, der Fluss hieß so.
Wir fahren also die B4 weiter bis nach Seeheim. Unterwegs fahren wir über den Fluss mit Namen fish. -
Wir steigen aus und laufen ein Stück zurück, um Fotos zu machen.
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Normalerweise würde man ´bei Seeheim auf die C 12 abbiegen. Das machen wir jetzt nicht, wegen der Problem mit dem Löwenfluss.
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Wir fahren die B4 noch weiter und nehmen die nächste Abzweigung Richtung Naute-Damm. Der Weg ist ziemlich staubig und hinter unserem Auto bildet sich eine Staubwolke
Der Naute-Damm ist ein Staudamm, der rund 50 Kilometer südwestlich von Keetmanshoop liegt. Er ist immerhin der drittgrößte Staudemm in Namibia. Er staut den Löwenfluss, der in den fishriver fließt. Der Nautestausee fasst 83,5 Millionen m³.
Der Damm selber ist 450 Meter lang und 36 Meter hoch.
Als wir den Damm überquert haben, erhaschen wir einen Blick auf die eigentliche Straße – die wäre unpassierbar gewesen, da sie unter Wasser steht. -
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