Grausamste Trainingsmethoden - des "Fernseh-Hundetrainers" Cesar Millan

  • Ich gebe zu die Überschrift ist reißerisch und ich habe sie von dem Zeitungsartikel übernommen, der in den Vorarlberger Nachrichten, am 18.3.2013 erschienen ist.

    Mein Patenkind aus Kanada hat diesen Artikel bei Facebook verlinkt. Sie hat selber Hunde und Katzen und daher wurde ich darauf aufmerksam.

    Was ich jetzt über den " Fernseh-Hundetrainers" Cesar Millan gelesen habe, das stelle ich auch mal zur Diskussion:

    Zitat

    Als Fachtierarzt, Tierschützer und Mitglied der Prüfungskommission für tierschutzqualifizierte Hundetrainer am Messerli-Institut fühlt sich Erik Schmid verpflichtet, einen klaren Warnhinweis zu den tierschutzwidrigen Methoden des Herrn Millan zu geben. „Ich erstatte bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde Anzeige, um diesen unhaltbaren Praktiken wenigstens auf dem Verwaltungsweg Einhalt zu gebieten.“

    Leider darf ich den Artikel nur verlinken, hier könnt Ihr den ganzen Beitrag lesen.

    Mir fehlen die Worte.
    Viele Grüße
    Petra

  • man muss dazu sagen, dass sich caesar milan hauptsächlich um tiere kümmert die sonst einegschläfert werden weil sie total falsch gehalten wurden und schwer aggressiv sind. das sind teilweise hunde, da geht normalerweise keiner mehr rein, der nicht zerfleischt werden will.
    also der ist kein normaler hundeschulen-trainer oder sowas. sondern er kümmert sich um die richtig schweren fälle, und teiwleise übernimmt er die hunde sogar, wenns zu hause gar nicht mehr geht weil es zu gefährlich ist. die frage ist dann halt, schläfert man das tier ein, oder bringt man es (mit welchen methoden auch immer) wieder in ein verhalten zurück, das sozialtauglich ist.
    mattias und ich, wir schauen uns den caesar fast jede woche an wenn wir dazu kommen. sicher im fernsehen wird auch viel rausgeschnitten und ich bin überhaupt nicht für treten und pfoten steigen oder sowas. man muss auch sagen, bei UNS in österreich oder deutschland sind würgehalsbänder und elektrohalsbänder verboten, in amerika ist das alles erlaubt und ganz normal. da behandeln die menschen ihre hunde alle so, und es ist ganz normal.
    und manchmal denke ich auch, wir machen uns mehr sorgen um tiere als um menschen. weil wenn in new york eine busgruppe über einen am boden liegenden kranken drübersteigt der in einem müllsack lebt, dann ist es wurscht. aber wenn der hundetrainer für einen aggressiven hund ein elektro-halsband nimmt, dann wird sofort anzeige erstattet und alles schreit auf.
    wir sollten alle wesen gleich behandeln und gleich wichtig erachten und mit viel liebe und umsicht behandeln.

  • Nein Sonja, das kann ich nicht bestätigen, dass in Amerika alle ihre Hunde so behandeln. Du weißt, ich bin schon öfter dort gewesen, aber derartiges ist mir nicht aufgefallen. Meine Freundin hatte zeitweise 4 große Hunde, nun hat sie nur noch einen Hund. Die Tochter meiner Freundin hat auch einen. Nun zu sagen, dass in Amerika alle ihre Hunde so behandeln ist schlichtweg falsch und ein Pauschalurteil, das nicht stimmt.

    Für mich sind Hunde, denen man einen Willen aufzwingt nicht mehr sozialtauglich, das sieht man immer wieder. Aber zu Millan kann ich nichts sagen, ich kenne ihn nicht. Aber das, was über ihn in der Presse steht, das stört mich sehr.

    Nein, ich persönlich mache mir ganz sicher nicht "mehr" Sorgen um Tiere, aber ich stelle immer wieder fest, dass Tierrechte missachtet werden. Daher werde ich immer wieder auf Missstände hinweisen und nicht einfach darüber hinwegschauen.

    Natürlich gibt es viele Menschen in Not, ich versuche schon seit langem, Menschen in Not zu helfen und werde das auch weiterhin machen. Aber das sind zwei verschiedene Themen, die sich nicht ausschließen.

    Es gibt Menschen, denen es richtig dreckig geht und die keine Bleibe über dem Kopf haben, es gibt aber auch Menschen, die gewollt so leben und Alkohol- sowie Drogenabhängig sind, denen zu helfen, ist schier unmöglich. Ich habe jahrelang in Hannover mit einem Abhängigen Kontakt gehabt, er ließ sich nicht helfen, brauchte aber immer Geld für den nächsten Schuss.

    Auf der anderen Seite gibt es viele Tiere, für die man kämpfen muss und sollte, dass es ihnen besser geht. Wenn ich nur an die ganzen Transporte zu den Schlachthöfen sehe, da wird mir schlecht. Aber darum machen sich die wenigsten Gedanken. :mmad

    Ich bin insgesamt gegen Gewalttätigkeit, egal ob bei Menschen oder Tiere. Bei beiden sollte man nicht den Willen brechen. Gerade bei den Elefanten ist das auch so ein Thema. Aber ich schweife schon wieder ab...

    Viele Grüße
    Petra

  • ups ich hab mich falsch ausgedrückt. ich meinte damit die halsbänder. bei uns ist das verboten, drüben ist es für alle erlaubt, sowas zu verwenden. und soweit ich weiß hat milan fast nur solche "fälle" aber da ich ihn auch persönlich nicht kenne sondern halt nur aus dem fernsehen (und da sieht man ja auch nur wie der hudn vorher war und wie er nachher ist, und ob er nun durch ANGST so ruhig ist oder durch gute Erziehung, das kann ich aus der ferne auch nicht beurteilen. was dazwischen läuft sieht man ja nur im ansatz.... {e

  • Ach so ...
    In Deutschland sind die Würgehalsbänder sowie Stachelhalsbänder nicht gesetzlich verboten. Es gibt sie auch frei zu kaufen.
    http://www.bundestag.de/dokumente/text…tionen_dressur/
    Aber im Tierschutzgesetz §3 ist es festgelegt.

    Viele Vereine verbieten dies auch auf deren Grundstück.

    Und es ist mir klar, dass Tiere durch eine falsche Handhabung sehr viel Leid erfahren können.

    Anders sieht es bei den Elektronischen Reizhalsbändern aus, diese sind auch in Deutschland verboten:
    Tierschutzgesetz § 3 Nr. 11: „Es ist verboten, […] ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist.“

    Meines Erachtens sollte es einfach strengere Auflagen geben, wenn ein Hund gehalten wird. Viele sind überfordert und es sind nicht immer nur ausgesetzte Hunde, die über die Strenge schlagen, sondern viele Hunde werden einfach nicht artgerecht erzogen.

    Viele Grüße
    Petra

  • ich glaueb die meisten leute wissen einfach nicht, was auf sie zukommt.
    hunde nur zu MÖGEN oder welpen niedlich zu finden ist halt eindeutig zu wenig.
    man sollte wissen, dass ein hund genau so viel arbeit macht wie ein kind.
    hundekurs wäre wirklich sinnvoll.
    ich hab drei kinder, da komm ich mit dem hund auch gut klar und die "arbeit" ist für mich halt auch keine, weils mir ja viel freude macht und ich wusste, ich will einen begleiter zum wandern und ich will viel raus gehen mit ihm, damit ich vielleicht auch selber mich mehr bewege und etwas gewicht reduzieren kann vielleicht (war kein MUSS- aber den gedanken hatte ich halt auch) und früh aufstehen tu ich sowieso, also wars mir egal.
    aber wenn jemand nicht von haus aus das alles WILL und nicht damit rechnet, dann kann ich mir die überforderung leicht vorstellen.
    oder wenn ich mal nicht so ganz gesund bin (oder in meinem fall mit meinen frauenproblemen) dann merke ich auch schnell, dass der hund halt trotzdem seine bedürfnisse hat und dann muss jemand da sein, der mir hilft, sonst wirds schnell zum problem.

  • Also ich bin bei der Berner Sennenhunde Nothilfe Pflegestelle für Berner Rüden. Viele Tiere, die zu mir kommen, sind auch traumatisiert, sie ziehen sich total zurück oder sind aggressiv und schnappen. Ich arbeite gerne mit solchen Hunden, allerdings benötigt man viel Zeit und Geduld. Es ist mir schon passiert, dass ich einen Hund das erste Mal erst nach 6 Wochen streicheln konnte..... Manche Hunde sind Monate bei mir, bevor sie in ihre neuen Familien umziehen können bzw. sich dafür auch Familien finden.

    Ab und an habe ich auch schon bei Cesar Millan reingeschaut und auch mir ist er oft zu brutal. Viele Ansätze sind gut bzw. ganz normal in der Hundeerziehung, aber er nutzt mir eindeutig zu viel die Ängste der Hunde aus und treibt sie in die Enge (im Allgemeinen, nicht nur räumlich). Man muss aber auch immer bedenken, dass so ein Hund nicht während einer Sendung erzogen wird. Das wird einem zwar suggeriert, aber so eine Resozialisierung erfordert viel mehr. Ich arbeite lieber mit Liebe und Geborgenheit, mit Verständnis und Konsequenz.

    Schaut man genau hin, sieht man, dass bei den Sendungen immer unten links eingeblendet wird, dass man diese Methoden nur nach Absprache mit einem Fachmann anwenden soll.

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