Der Flug nach Riga mit Air Baltic erinnert an eine Busfahrt von einer Seite Hamburgs zur anderen – kurze Zeit ( 1 ½ Stunden), enge Sitze, kein Service. Bei der Einreise Stau ab der Passkontrolle- drei lange Schlangen und wir ganz hinten. Ein vierter Schalter wird geöffnet und wir sprinten an die 5. Stelle in der Warteschlange - doch bereits der erste in der neuen Schlange hat offensichtliche Einreiseprobleme und der Beamte ist seeeehr gründlich. Neben uns geht es voran- bei uns Stillstand. Nach einiger Zeit wechselt Jan in die Nachbarschlange, prompt geht es bei uns weiter und bei ihm nicht. Doch das hält nicht lange an. Wir nehmen es mit Humor und sind fast die letzten in der Passkontrolle.
Uns empfängt ein freundliches Wetter. Kühl, aber sonnig. Im Reiseführer stand, dass man gut mit dem Bus 22 oder 22a in die City kommt – sehr billig. Die lettische Währung ist „Lats“ und 1 Lats sind ungefähr 1,5 Euro. Der Bus soll 0,25 Lats kosten, ein Taxi ca. 7 Lats. Wir finden die Bushaltestelle, doch der Bus fuhr um 11.30, jetzt ist es 11.35 Uhr. Der nächst kommt um 12.00 – also nehmen wir ein Taxi, da uns ohnehin nur 4-4 1/2 Stunden in Riga bleiben. Der Verkehr quält sich langsam Richtung Innenstadt. Nach ca. 15-20 Min sind wir in der Innenstadt. Die Fahrt kostet 6,70 Lats.
Die Altstadt ist im Prinzip Fußgängerzone Nur Autos mit Genehmigung dürfen dort fahren- uns fällt auf, dass diese Autos außerordentlich protzig waren. Wir lästern: Nur wer sich solche Autos leisten kann, kann sich wohl auch die Innenstadtgebühr leisten – wir wissen nicht, an welche Bedingungen die Fahrerlaubnis wirklich geknüpft ist.
Schnell sind wir am Domplatz. Der Grundstein des Doms wurde im 13. Jahrhundert gelegt. Der Domturm ist 140m hoch. Im Inneren ist er auffallend hell. Es folgen Bilder vom Domplatz und des Inneren des Doms.
Reisebericht : Tagesausflug nach Riga
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- Reisebericht
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Heike -
6. September 2007 um 21:33
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Die Orgel ist seit 183/84, als sie um einige Pfeifen ergänzt wurde, eine der größten der Welt. Zurzeit wird an ihr gebaut.
Gleiches gilt für den Innenhof, dem Kreuzgang. Rigas Dom ist die einzige baltische Kathedrale, in der Reste eines Domkapitelklosters und ein Kreuzgang enthalten sind. Überall finden sich deutsche Inschriften. Die Glocken des Doms standen gerade im Hof – auch diese mit deutschen Inschriften bzw. in Deutschland hergestellt. -
Wir sind davon fasziniert, wie in Riga alte und neue Baustile harmonisch miteinander kombiniert sind. Ein paar Bausünden gibt es natürlich auch – irgendwelche hässlichen Parkhäuser etc. . Aber ansonsten ist es ein enormer Stilmix und dadurch gibt es eine ganz besondere Stimmung. Hier bei paar Eindrücke beim durch- die- Altstadt-laufen.
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Einen herrlichen Blick auf Riga hat man vom Turm der barocken Petrikirche, die schon 1209 als Pfarrkirche erwähnt wurde. Zum Glück kann man per Fahrstuhl hochfahren, der allerdings schon einen betagten Eindruck macht und bei Überfüllung Alarm läutet. Aus 70 Metern Höhe hat man einen großartigen Ausblick auf die Dächer von Riga- wie die folgenden Bilder zeigen
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Die Partnerstadt von Riga ist Bremen. Und 1990 hat Bremen Riga eine Skulptur geschenkt – na, ihr werdet es schon ahnen, was das nur sein kann (wäre auch eine nette Rätselfrage gewesen) – schaut Euch das Bild an!
Hinter der Petrikirche finden sich ein Platz und schöne alte Häuser- wir kommen später zu ihnen zurückGegenüber dem Haus der Gilde befindet sich ein Wohngebäude, auf dessen Ecktürmen dunkle Katzenfiguren sitzen. Bauherr war ein lettischer Kaufmann, der in die Gilde aufgenommen werden wollte, was ihm aber nicht gelang. Die Katzen zeigen dem Gildehaus den Hinter- nach dem Motto, ihr könnt mir den Ar.... oder vornehmer ausgedrückt, den Buckel runterrutschen
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Hallo Heike,
das sieht ja schön dort aus. Ihr habt aber viel Glück mit dem Wetter gehabt.
Danke!
Viele Grüße
Petra -
Als die Stadtwälle um die Altstadt 1857-1863 beseitigt wurden, wurden dort Parks angelegt. Erinnert ein bisschen an die Wallanlagen in Hamburg. Ein Stadtkanal wurde angelegt, in den das Wasser der Festungsgräben umgeleitet wurde. Das führt dazu, dass die Altstadt quasi in einer "Insellage" verblieben ist . Außerhalb der Altstadt wurde ein Platz geschaffen, auf dem heute ein Freiheitsdenkmal steht. Da hat eine Höhe von immerhin 42 m. „ Für Frieden und Freiheit“ steht auf seinem Sockel. Es wurde 1935 am Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung eingeweiht. Oben steht eine 9 m hohe Frauengestalt aus Bronze. Die frauengestalt trägt drei goldene Sterne hält. Sie sind ein Symbol für die Territorien aus denen Lettland, als es seine Unabhängigkeit erlangte, zusammengefügt wurde: 1. Kurland 2. Livland und 3. Lettgallen. Eigentlich gab es noch eine 4. Region: Semgallen/Zemgale. Weil aber diese Region keine eigene politische Einheit war, blieb sie unberücksichtigt, Diese 4. Region war Kurland untergeordnet. Ab 1987 war das Denkmal Ort von Demonstrationen. Immer mehr Blumen wurden dort niedergelegt, was eigentlich verboten war – und schließlich wurden die Blumen sogar in den Nationalfarben sortiert….
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Nach soviel Besichtigung knurrte uns erst einmal der Magen. Angesichts der knappen Zeit haben wir nicht lange gesucht und auf einem Platz nahe des Katzenhauses etwas gegessen. Es dauerte ewig lange bis das Essen kam – zweimal Pommes mit Salat und Schaslik, einmal mit Beef - das Fleisch war ok, insgesamt war es wenig und die Pommes sehr unterschiedlich – von labberig, kalt bis gut- irgendwie hatten die wohl Probleme drei Essen gleichzeitig zu koordinieren. Bis es kam dauertes es wohl 35 Minuten – Zeit, um die Einwohner Rigas zu beboachten- viele sehr sehr schlanke Frauen, die durch ihre Dünnheit sehr groß wirkten und weil sie unglaublich hochhackige Schuhe anhatten. So was habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Und dann noch so dünne Absätze… und das auf Kopfsteinpflaster- ich war immer nur am raunen „guck mal die Schuhe, und die erst….“
Das ganze Essen hat dann mit Getränk 20,50 Lats gekostet – also nicht gerade sehr billig. Dafür war das Schuhe gucken umsonst. Aber wir hatten was im Magen…. Dann ging es zurück Richtung der Petri –Kirche und auf dem Weg dorthin wieder vorbei an sehr schönen alten Häusern -
Hinter der Petrikirche ist noch eine kleine Kirche, die Johanneskirche. Sie ist spätgotisch und hat einen ganz tollen Treppengiebel. Von innen haben wir sie nicht gesehen. Hier Eindrücke und ein Blick auf die Petrikirche, von der wir den Blick auf Riga von oben hatten
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Zum Abschluss gehen wir noch einmal zum Rathausplatz mit dem Schwarzhäupterhaus. Gerade hier finde ich, kann man sehr gut sehen, wie gut die Bauleute in Riga verstehen, altes und neues miteinander harmonisch zu verbinden. Schaut mal das moderne Haus links mit dem spitzen Giebel und dahinter das ältere graue – das passt doch trotz der verschiedenen Stile! Der Platz wird beherrscht vom Schwarzhäupterhaus. Die „Schwarzhäupter“ waren die Vereinigung der jüngeren ledigen Kaufleute Rigas und Revals. deren Schutzpatron war der mohrenköpfige Mauritius. Das Gebäude diente für öffentliche und private Feiern. Und es gab einen großen Silberschatz, der sich heute am heutigen Sitz der Vereinigung in Bremen befindet. Kopien finden sich vor Ort in Riga. Auch das Gebäude selbst ist im Prinzip eine Kopie, da das Original im Krieg 1944 mehr oder weniger zerstört bzw. der Rest dann 1948 gesprengt wurde. Gegenüber lag das Rathaus und auch dessen Ruine wurde gesprengt. Ab Mitte 1990 erfolgte die Rekonstruktion des Schwarzhäupterhauses und auch das Rathaus wurde wieder nachgebaut. Und auf dem Platz steht dann auch noch eine Rolandsfigur.
Ja, das war unser Rundgang durch Riga- kurz und intensiv. Das Wetter war tatsächlich herrlich. Schade nur zum Abschluss folgendes Erlebnis: Wir fanden die Bushaltestelle nicht und entschlossen uns wieder mit dem Taxi zum Flughafen zu fahren. Wir wussten ja von der Hinfahrt, dass es mit den 7 Lats gemäß Reiseführer hinkam und stiegen in eine Taxe. Schon schnell hatte ich den Eindruck, dass das Taxometer doppelt so schnell lief wie bei der Hinfahrt….. Tatsächlich zeigte es dann 12.50--- Jan meinte, das war wohl der Nachttarif… Aber was soll man machen? Krach und dann das Flugzeug verpassen? Bei der Herausgabe des Wechselgeldes wurden wir dann auch noch besch….. Statt 1 LATS bekamen wir eine litauische Währung…. Tja, so ist es wenn man die Welt bereist.
Heike -
Danke Heike für den schönen Bericht, es lohnt sich ja wirklich da mal über ein Wochenende hinzufliegen. Das reizt mich auch sehr...
Viele Grüße
Petra ;D -
da muss ich Heike Recht geben, Danke Kaiserin!
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Oh Mann Jupp- bist Du urlaubsreif? Heike bin doch ich! Du meintest sicherlich Petra ! Gruß Heike
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*verwirrt-guck* aber eine Kaiserin bin ich auch ;D
Viele Grüße
Petra -
ächz...doof sorry, dooof... also die Kaiserin hat Recht und einen schönen Bericht geschrieben und die Forenkönigin hat immer Recht ;D
Ich setz mir jetzt die Doofmütze auf! -
Ach Jupp, "Doofmütze" muss doch nicht sein - Ist ja auch nicht so einfach, wo es doch doppelte Kaisers gibt....
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