• Moin Moin!

    Zeit für neues Spielzueg:mrgreen

    Seit einiger Zeit besitze ich eine Squeezerlens. Hab schon zahlreiche Bilder damit gemacht und vielleicht hat sich der ein oder andere schon über diesen komischen Effekt in den Aufnahmen gewundert.

    Angefangen hat das ganze vor einigen Jahren mit einem Lensbaby, zur Squeezerlens bin ich gekommen, da der Tilt einfach weicher und die Qualität besser ist. Seit ein paar Tagen ist auch der zweite "Rüssel" im Haus und so stelle ich die beiden Objektive einfach mal vor.

    Da wäre das Volna-3, ein 80mm Objektiv

    Das neueste Ding in meiner Sammlung ist ein 50mm Flektogon

    Beide Linsen sind eigentlich Objektive für Mittelformatkameras, aber da man beim Tilten einen größeren Bildkreis braucht, werden die für solche Aktionen an eine Kleinbildkamera geschraubt.

    Was macht man damit? Zwischen Objektiv und Kamera ist ein Wabbelbalgen eingebaut. Dadurch kann man die Schärfeebene in alle Richtungen kippen. Bei einem normalen Objektiv verläuft die Schärfeebebe immer parallel zum Sensor, durch den Wabbelbalgen kann man das in alle Richtungen "hinbiegen"

  • Im Prinzip kann man an den Bildern nicht unterscheiden, welches der beiden Objektive nun gerade am Werkeln war. Das Volna-3 war schon auf mehreren Urlaubsreisen im Gepäck und hat sich bestens bewährt. Allerdings sind 80mm oft etwas "lang" und so kam jetzt auch das 50mm Flektogon in's Haus.

    Beim Schmuddelthema hab ich heute meinen ersten Schuß gezeigt.

    Vorher war ich noch bei der Beck's Brauerei. Wollte mal ein wenig die Lichtreflexe testen;)

    In der Vergangenheit hab ich schon so manchen Schuß in die Reiseberichte gemogelt, von daher nur eine kurze Erinnerungsauffrischung;)

    Darß

    Semkenfahrt

    Helgoland

    Rügen


    Wie schon geschrieben, man biegt den Wabbelbalgen in die gewünschte Richtung, allerdings muß man gleichzeitig dabei auch manuell fokussieren. Eine Fokushilfe gibt es bei einer DSLR nicht. Mit einer Spiegellosen könnte man auf das Fokuspeaking zurückgreifen, das macht es mit solchen Geräten etwas einfacher.

  • Was ich natürlich nicht beantworten kann, ist die Frage WANN man sowas einsetzt. Das muß jeder für sich selber herausfinden. Die Möglichkeiten sind auf jeden Fall sehr vielseitig.

    Andere Möglichkeiten gibt es beim Lensbaby. Wenn Interesse besteht zeige, ich bei Bedarf hier auch noch etwas dazu.

  • Na gut, dann halt noch das Lensbaby dazu. Kleine zickige Biester sind das. Allerdings haben sie gegenüber dem Rüssel mehrere Vorteile. Sie sind erheblich kompakter und leichter und da die Dinger wie ein Baukastenprinzip funktionieren auch günstiger. Die Handhabe ist ähnlich frickelig, aber da man den Tilt-Composer in jeder x-belibiegen Stellung fest arretieren kann, ist es zumindest mit der Fokuusierung etwas einfacher, da man keine Angst haben muß, das die Linse verrutscht. Beim Rüssel geht das wegen des Wabbelbalgens nicht.

    Die "Klassiker" bei den Lensbabys sind die 35 und 50mm Brennweiten. Petra erwähnte mal, daß sie Tilt auch quasi kreisförmig kennt und hier kommt jetzt das Lensbaby in's Spiel.

    Das Bild hab ich ja schon vor vielen Jahren bei Erhard gezeigt. Es gefällt mir immer noch. Hatte das Objektiv nach rechts gedreht, fest geschraubt und einfach nur gewartet, bis jemand in den Fokus hinein flog ;)

    Bei Motiven mit Bewegung oft eine gute Möglichkeit, hier etwas einzufangen.

    Wie schon geschrieben, man muß sich da reinfummeln, auf Anhieb sind die Ergebnisse und das Handling oft ernüchternd. Viele sind von den kleinen zickigen Linsen schnell genervt und verkaufen sie recht zügig wieder.

    Da beim Lensbaby nur Plastik und Glas verbaut ist, kann man die auch gut gebraucht kaufen.

    Man spart sich auch einiges an Nerven, wenn man anfänglich auch auf die Offenblende verzichtet. Der Schärfepunkt ist dann wirklich sehr klein und die Trefferquote sinkt beachtlich. Ich nehme meist f4, das reicht meistens aus. Wie beim Rüssel, hat man auch beim Lensbaby keine Fokusunterstützung wenn man eine DSLR benutzt. Selbstverständlich hat man auch keine Springblendenfunktion, daher wird es beim Abblenden auch dunkel im Sucher. Bis f8 geht das allerdings ganz gut. Hier sind die Spiegellosen mit ihrem EVF und dem Fokuspeaking deutlich im Vorteil. Daher nutze ich die kleinen Linsen auch an der Fuji sehr gerne.

    Wie schon geschrieben, es funktioniert nach dem Baukastenprinzip. Den Composer, der das Tilten ermöglicht, kauft man nur einmal, die verschiedenen Linsen kann man dann beliebig austauschen. Daher ist es auf die Dauer doch ein wenig günstiger und man ist auch flexibler bei den Effekten und Brennweiten.

    Die Bilder sind alle mit der 35 und 50mm Brennweite entstanden. Zum Edge 50/80 schreib ich noch einen extra Beitrag. Das hat den gleichen Effekt, wie die Squeezerlens.

  • Das Edge 80 oder 50 zeigt den gleichen Bildeindruck, wie der Rüssel. Hier läßt sich die Schärfeebene in alle Richtungen biegen. Allerdings sind die Übergänge zwischen scharf und unscharf bei der Squeezerlens oft weicher und wirken dadurch auch gefälliger, daher ein erneuter Kaufzwang ;)

    Das Edge gibt es auch in 2 verschiedenen Brennweiten, 50 und 80mm. Die 80mm wurden fast nur an der Kleinbildkamera benutzt, die 50mm werkeln oft an der Fuji, aufgrund des Cropfaktors.

    Edge 80 an der Canon

    Das Edge 50 an der Fuji war übrigens in Weimar in Aktion

    Das Spargelfeld zuhause vor der Tür

  • Wahrscheinlich werfen jetzt die Bildeindrücke mehr Fragen als Antworten auf und so manch einer wird sich vielleicht fragen, worin bei den Lensbabys überhaupt ein Unterschied besteht.

    Hier noch zum Schluß ein Beispiel wie unterschiedlich sich das Edge zu den beiden anderen vorgestellten Lensbabys verhält.

    Edge 80 mit gekippter Schärfenebene

    Lensbaby Double Glass 50 mit Sweet Spot.

    Ich denke, so wird deutlich wie unterschiedlich der Schärfeverlauf bei den verschiedenen Linsen gehandhabt wird.

    Der "klassische" Tilt ist das, was der Rüssel oder das Lensbaby Edge 80/50 zeigt. Das Lensbaby Sweet 35/50 arbeitet mit dem Sweet Spot, sprich es wird nur ein kleiner Teil im Bild scharfgestellt, welcher mit dem gekippten Objektiv angepeilt wird.

  • Zum Schluß noch etwas "technisches". In der Regel kann man beim Tilten gut die Zeitautomatik benutzen. Man sollte dafür aber die Belichtungszeit im ungetilteten Zustand ermitteln und erst dann das Objektiv verbiegen. Da beim Tilt auch der Strahlengang des Lichts "geknickt" wird, kann es sonst zu Fehlmessungen kommen. Also am besten die Belichtungszeit vorher abspeichern. Falls die Kamera zickt, muß man in den manuellen Modus wechseln. Mit ein wenig Erfahrung geht das aber ganz gut. Ich verhaue mich da auch schon mal um eine Blende, aber das kann man in der Bildbearbeitung hinterher ganz einfach ausbügeln.

  • Das kannst du natürlich auch machen. Allerdings ist die TTL Messung der Kamera im ungetilteten Zustand meistens genau genug. Ich besitze ja keinen Belichtungsmesser, daher mache ich das i.d.R. so wie beschrieben.

    Ein Belichtungsmesser ist natürlich hilfreich, aber bei solchen Dingen kein Muß.

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