" Eine afrikanische Odysee" ist der Untertitel zu diesem Buch, das thematisch gut zur vorherigen Vorstellung passt. Und es wäre mir eine Herzenssache, wenn ich durch diese Vorstellung erreichen kann, dass es möglichst viele lesen, denn ich denke, dann versteht man einer unserer Bundesbürger besser, warum Afrikaner überhaupt zu uns kommen.
Der Autor hatte zunächst die Idee jemanden auf seinem Weg von Afrika nach Europ als MIgrant zu gleiten. Doch dann stellte er fest, dass es derartige Berichte schon gibt und außerdem eine solche Aktion im Beisein mi Journalisten nie die Realität wiedergeben kann. Also hat er einen anderen Weg gefunden, um die Problematik darzustellen. Er reist mit John, der vor 14 Jahren aus Ghana nach Spanien gekommen ist zurück nach Accra. Für John das erste Mal das er nach 14 Jahren seine dort lebende Familie, Frau und drei Kinder, wiedersieht. Ich will hier nichts vorwegnehmen, aber bereits dies hat mich sehr betroffen gemacht. Und dann reist er mit John, begleitet auch von einem Fotografen, den Weg, den John 14 Jahre zuvor gegangen ist. Dieser Weg führt von Ghana durch Nigeria. Niger, durch die Wüste nach Algerien. Im ersten Anlauf schaffte es John nicht, sondern wurde von Algerien aus deportiert und startete ein weiteres Mal. Fünf Jahre brauchte er damals bis er endlich in Spanien war. Auf dem Weg der Route von John begegnet Brinkbäumer zahlreichen Menschen und ihren Schicksalen, und es wird aus sehr verschiedenen Blickwinkeln über die Situation vor Ort in Afrika, die Menschen die bleiben und die Menschen die gehen reflektiert. Dabei fehlt auch nicht geschichtlicher Hintergrund. Und das alles ist in einem Stil geschrieben, der das angenehm zu lesen macht. Ich glaube, dass man nach dem Lesen dieses Buches unsere afrikanischen Mitbürger mit anderen Augen betrachtet. Heike
PS Das Buch ist festgebunden erschienen bei S. Fischer und hat 287 Seiten