Ich hatte ja von der Babymeise berichtet ... Der Frittenbuddhist, der sie an dem Tag ständig fotografiert hat, hat hierüber eine Geschichte geschrieben:
Episode 1.
Seit nun schon einigen Jahren gibt es im Hinterhof unserer Winterhuder Kellerkanzlei ein paar Futter- und Trinkstellen für die Bürotiere. Zum einen natürlich für die Hörnchen, aber zum anderen auch für mittlerweile mindestens 15 unterschiedliche Vogelarten, so wie in diesem Fall die Kohlmeisen. Ich versuche dabei das Futter ein bisschen den Bedürfnissen der jeweiligen Vögel anzupassen, was dann gerade zum Ende des Frühjahres bedeutet, dass auch tierische Produkte wie getrocknete Mehlwürmer rausgehauen werden, weil diese Proteinquellen wichtig für die Jungtiere und eine erfolgreiche Brutsaison sind. Die Mehlwürmer sollten dabei übrigens in Wasser eingeweicht werden, da die Meisenjungen während ihrer Nistzeit ihren Flüssigkeitsbedarf ausschließlich über die Nahrung stillen, sprich, gerade bei höheren Temperaturen können zu viele getrocknete Mehlwürmer oder auch klassische Meisenknödel suboptimal sein.
Die eingeweichten Mehlwürmer sorgten nun aber offenbar für so viel Begeisterung, dass eine der (fast) flügge gewordenen diesjährigen Kohlmeisen ihren Eltern hinterherflatterte und dann nicht mehr alleine aus dem "Kellergraben" herauskam. Und so traf ich am Dienstag auf Pari M. Pari schaffte es zwar schon eins, zwei Meter geradeaus zu fliegen, aber sie scheiterte daran die ca. ein Meter hohe Betonmauer zu überwinden, die den Kellergang von der Beet-/Grasfläche des Hinterhofs trennt.
Als ich sie nun auf dem Betonboden sitzend fand, machte ich mir ein bisschen Sorgen, weil sie völlig ungeschützt war und ich schon im letzten Jahr mitbekommen habe, dass die Eichelhäher ganz gerne mal eine junge Meise wegsnacken. Auch Elstern und Rabenkrähen hatte ich auf dem Zettel und natürlich die obligatorischen Katzen... es ist eine wirklich gefährliche Welt für eine junge noch nicht ganz flugfähige Meise. Wie gefährlich sie tatsächlich ist, sollte ich später noch sehr eindrucksvoll mitbekommen, aber dazu komme ich noch.