Sardinia 2021 statt USA
Nachdem unser USA-Flug bereits fünfmal umgebucht werden musste, wollten wir Mitte September 2021 nicht schon wieder mit dem Auto in die Berge fahren. Angefixt durch einen Reisebericht in einem anderen Forum, buchte ich uns kurzfristig einen Flug nach Sardinien. Es muss nicht immer nur Utah sein, denn auch in Sardinien findet man schöne Landschaften, Felsen und dazu karibische Strände. Ich darf vorwegnehmen, dass es eine grottengute Reise wurde, wenn auch mit holprigem Start.
Nach 2,5 Jahren Flugabstinenz war es dann so weit und wir flogen von Frankfurt in 1,5 Stunden direkt nach Olbia. Die Flugzeit war ein Klacks, aber die insgesamt sechs Stunden mit Maske schon heftig. Olbia begrüßte uns gegen 18 Uhr bei 28°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Auf Heikos Koffer mussten wir etwas länger warten, doch dafür war die Autovermietung genau gegenüber vom Ausgang.
Ich hatte mich im Vorfeld für die bayerische Sixt AG entschieden, da die italienischen Autovermieter sehr schlechte Bewertungen hatten. Gebucht hatte ich über Auto Europe, die ein günstiges Angebot inkl. Zusatzfahrer und Mittelklasse Kategorie BMW 1 Series oder ähnlich anboten. Natürlich mit Super Cover, damit man auf der sicheren Seite ist. So die Theorie. In der Praxis war dann alles anders, denn man wollte uns natürlich eine Zusatzversicherung andrehen. Der Zusatzfahrer war im Voucher überhaupt nicht vermerkt und hätte Mehrkosten verursacht. Ein Telefonat mit der Vermittler-Hotline brachte mich auch nicht weiter.
Mamma Mia – war für ein Zirkus! Die Diskutiererei auf Englisch nervte schon gewaltig und ich hatte Hunger. Da ich ohnehin wenig Lust aufs Fahren hatte, beließen wir es dabei. 30 Minuten später fuhr der Mitarbeiter endlich unseren Wagen vor. Doch statt einem BMW X1 kam ein Mini Countryman. OK, wieder alles auf Anfang .
Sie hätten angeblich keinen vor Ort, doch in der Reihe standen einige BMW X1. Das Schlimmste kommt aber noch, denn wir bekamen den Wagen mit den meisten Schrammen. Fünf Schrammen wurden im Vertrag aufgelistet. Ich dachte, ich explodiere auf der Stelle und wurde zur Diva . Was Hunger so alles bewirken kann.
Jedenfalls hätten wir um 18.45 Uhr einen einwandfreien Mini bekommen, doch da fiel mein Blick auf die Schaltung. Der Verschrammte hatte Automatik und da wäre der Grundpreis normalerweise viel höher gewesen. Ein weiterer Vorteil war, dass man auf das Fahrzeug nicht ganz so achtgeben musste . Nach kurzer Rücksprache mit Heiko gab ich mich dem Sixt-Mitarbeiter geschlagen und wir fuhren Beuli nach einer Stunde vom Hof.
Wie ihr seht, hatte Beuli nur Schrammen, aber der Name Schrammi passte einfach nicht zu ihm.
Leider funktionierte unser zu Hause frisch upgedatetes Navi nicht. Es zeigte gar keine Straßen an . Beim McDonalds parkten wir kurz und ich gab die Adresse in G**gle Maps ein. So leitete ich uns übers Smartphone in den Norden zu unserer Unterkunft.
Mittlerweile war es dunkel. Das mit am besten bewertete B & B befindet sich in der Via Amsterdam. Die Einfahrt kann man nachts aufgrund der roten Beleuchtung nicht verpassen, auch wenn zu der Zeit virusbedingt tote Hose herrschte.
Glücklicherweise war das nicht unsere Unterkunft. Am Ende der Straße parkten wir vor einem gepflegten Anwesen. Die Signora begrüßte uns recht herzlich und hatte eine Übersetzerin im Schlepptau. Leider sprach diese genauso wenig Englisch, wie wir Italienisch. Dank Smartphone und dessen lustiger Übersetzung konnten wir uns dennoch verständigen. Sie brachte sogar noch zwei Brötchen im Folienbeutel fürs Frühstück vorbei.
Das Zimmer und auch das Bad sind geräumig. Alles war blitzeblank sauber. Einzig fürs Duschen brauchte es eine Anleitung. Ohne Übersetzer wären wir nicht darauf gekommen, wie das Teil funktioniert.
Wir hatten immer noch Kohldampf und die Signora empfahl uns das Ristorante Adriano 2 an der Hauptstraße. Das war ein hervorragender Tipp! Zwei große Pizzen plus vier Getränke = 20 €. Da hört man immer, dass Sardinien sehr teuer ist.
Günstig gegessen, ein schönes und dazu preiswertes Zimmer. Doch jetzt kommt der Haken: In der Nähe der Unterkunft gibt es eine Brücke. Jedes Fahrzeug, das über die Brücke fährt und das waren leider sehr viele, verursacht viermal ein Gepolter. In etwa so: Kawumm, Kawumm, Kawumm, KAWUMM und dann sofort die nächste Runde. An Schlaf war überhaupt nicht zu denken. Nur die Klimaanlage sorgte für das Abschwächen des Geräuschpegels. Allerdings nur kurze Zeit, denn wir wollten keine Erkältung riskieren. So endete die Anreise eben mit KAWUMM .
Übernachtung: S’Incantu B & B, Olbia
Preis inkl. Frühstück: 58,60 €
Wenn ihr Lust und Laune habt, in 10 Tagen den Norden der Insel mit uns zu erkunden und an den Erlebnissen teilzuhaben, dann steigt einfach zu. Ich freue mich über eure Begleitung und jeden Kommentar.