Vom Fossa, dem größten Wasserfall der Färöer gibt es nur ein kurzes Beweisfoto. Es regnete in Strömen. Eigentlich lohnt es sich dort ein wenig zu wandern. Der Wasserfall stürzt in zwei Kaskaden herab, man kann am Rand über die erste Kante hinaufsteigen, aber bei Regen und Modder macht das keinen Sinn.

Moin Moin von den Färöern
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- Reisebericht
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kiki -
23. Juni 2025 um 23:10
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Eigentlich kann man sich auf Streymoy mit seinen Sehenswürdigkeiten einen ganzen Tag lang beschäftigen. Da nun Dauerregen herrschte, wechselte man rüber nach Esturoy. Doch die Nässe begleitete uns. Hier ging es meist über hübsche scenic roads zu den Ortschaften, zumindest das Fahren war dadurch schon interessant, auch wenn es oft nicht viel zu gucken gab.
Gjógv im Dauerregen
Kurze Verschnaufpause in Funningur bis zum nächsten Schauer.
Im kleinen Dörfchen Eiduvík war Zeit für einen Spaziergang. Ich mochte die kleinen Dörfer, hat irgendwie teilweise Bullerbü Charme.
Vom Ufer aus konnte man die Insel Kalsoy sehen. Dort wartete am nächsten Morgen eine schöne Wanderung zum Leuchtturm auf uns.
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Am nächsten Tag war das Wetter zum Glück gnädiger, sonst hätte ich diese Wanderung nicht gestartet. Es ging auf die Insel Kalsoy zum Leuchtturm Kallur. Zur Insel gibt es nur eine Fährverbindung. Als ich mich Anfang des Jahres mit diesem Ziel kurz beschäftigte, checkte ich natürlich die Fährverbindung. Es gab ein paar Überfahrten, allerdings immer mit dem Hinweis, daß Färinger natürlich bevorzugt werden und der motorisierte Tourist nur mitgenommen wird, wenn noch genügend Plätze frei sind. Es gibt aber auch Busverbindungen, die sich nach den Fährzeiten richten, sodaß man wohl besser den Wagen in Klaksvík parkt. Letztendlich war es vor Ort dann sowieso egal, da der Fähranleger von Kalsoy saniert wurde und kein Tourist mit dem Auto rüber kam. Der Bus ist allerdings auch wirklich eine gute Alternative. Man fährt bis an die spitze der Insel, nach Trøllanes. Dort muß man 200DKK bezahlen, da es Privatgelände ist und der Besitzer damit die Wege instand hält und evtl. Flurschädigung durch Wanderer beseitigen kann. Gezahlt werden kann ausschließlich elektronisch. Die Strecke zum Leuchtturm ist eigentlich recht kurz, hat es aber in sich. Laut Komoot ist es eine schwere Wanderung für alle Fitnesslevel, man sollte trittfest sein und über alpine Erfahrung verfügen. Die hat die kiki natürlich nicht, ich vermute es geht da um etwas Schwindelfreiheit. Man startet auf der Hinterseite des Berges und die Steigung ist sehr moderat. Hat man dann den Turm im Blick merkt man schnell daß die letzten Höhenmeter dann doch erbarmungslos steil werden. Dort gibt es auch eine Vielzahl von Trampelpfaden, da durch den Regen der vergangenen Tage jeder versucht dem Modder auszuweichen. Kiki war feddich, als sie endlich am Leuchtturm war, aber es ging noch ein kleines Stück weiter. Hinter dem Turm war noch eine Felsspitze zu erklimmen, zumindest wenn man das gezeigte Foto schießen möchte. Der Weg über den schmalen Grad ist leicht zu bewältigen, aber man sollte hier tatsächlich etwas schwindelfrei sein. Rechts und Links geht es etwas steil hinunter. Bei Sturm kann es dann lebensgefährlich sein.
Geschafft!
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Mit dem Bus ging es dann zurück in das kleine Dorf Mikladalur. Ein reizendes Örtchen, war gleich wieder verliebt. Dazu auch eine schöne Steilküste.
So war man den ganzen Tag beschäftigt. In beiden Dörfern gibt es auch eine kleine Gastronomie. Da war das Warten auf den Bus auch auszuhalten. Definitiv ein Ausflug , für den man keinen Leihwagen braucht.
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Beeindruckende Bilder, beeindruckende Leistung
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Danke Heike, du weiß ja selber, daß die Färöer großes Landschaftskino sind. Ich hab ja nun auch die Zeit erwischt, wo das Grün besonders satt und leuchtend ist. Dazu blühen noch Millionen von Butterblumen im Gras. Das sieht einfach fein aus. Allerdings würde ich bei einem erneuten Besuch eher den Herbst wählen.
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Tagsdrauf nahm man am Morgen die Hauptstadt etwas genauer unter die Lupe. Der Tag begrüßte uns mit ausdauerndem Nieselregen. Da kam uns die kleine Exkursion durch die hübsche Altstadt mit dem Regierungsgebäuden gerade recht. Es war vorher schon klar, daß es kein Tag für große Exkusionen wird. Dazu lag noch ein Kreuzfahrtschiff im Hafen, sodaß die üblichen Besichtigungspunkte wohl sowieso überlaufen sind.
Wobei das Wetter an diesem Tag allen Besuchern eine großen Strich durch die Rechnung machte...
Da wir den Kreuzfahrern so gut es geht ausweichen wollten, entschied man sich spontan auf die Insel Sandoy zu fahren. Dank emsigen Tunnelbaus auch ohne Fähre zu erreichen. Dort gab es ein paar schöne scenic roads zum befahren, das geht auch bei Regen.
Erster Stop war Skarvanes. Ein kleiner Spaziergang, dann wurde es richtig übel.
Auf den Strassen war dann allerdings nichts mehr mit "scenic". Alles verschwand in einem grauen, dichten Regenschleier. Die Inseln hatten an diesem Tag kein Erbarmen mit den erlebnishungrigen Besuchern.
Also machte man sich wieder auf den Heimweg.
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Herbst - das wäre dann auch mal spannend. Da ich ja mittlerweile Island im Winter überlebt habe, traue ich Dir den Herbst auf den Farör locker zu. Vielleicht dann mit einem Hubschrauberflug - der war fantastisch und geradezu billig
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Auf Streymoy wieder angekommen, sah es etwas besser aus. Da wir irgendwie noch keine Lust hatten zurück zur Wohnung zu fahren, versuchten wir es mit einem kleinen Abstecher nach Kirkjubøur. Eine halbe Stunde bei leichtem Nieselregen war uns gegönnt.
Motiviert durch den nur leichten Nieselregen gönnten wir uns noch einen kleinen Abstecher auf die Halbinsel Eystnes mit der scenic road zwischen Æðuvik und Nes. Hier war eher der Weg das Ziel, die Eiderentenbucht war uns trotzdem ein Stop wert.
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Herbst - das wäre dann auch mal spannend. Da ich ja mittlerweile Island im Winter überlebt habe, traue ich Dir den Herbst auf den Farör locker zu. Vielleicht dann mit einem Hubschrauberflug - der war fantastisch und geradezu billig
Ja, da bin ich nicht so verzärtelt. Die Temperaturen sind mir egal, es ist nur die Nässe, die jede Reise einschränkt. Ich hab während der Reise hier noch mal deinen Bericht gelesen. Von Klaksvik aus würde das mit dem Hubschrauberflug gut passen, da man mit dem Bus anreisen kann. Sonst sind one way routen mit Mietwagen ziemlich blöd. Das gilt allerdings auch für Wanderungen.
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Der nächste Tag begrüßte uns wieder mit ausreichend Nässe. Wir versuchten es erst mit einem Besuch in Gjøgv, aber wieder war da nix mit spazieren, weil es einfach zu feucht war. Man entschied sich dann es ganz im Nordosten mit der Insel Viðoy zu versuchen.
Ziel war der Ort Viðareiði mit seiner Kirche am Ortsrand. Außerdem liegt der Ort direkt am Kap Enniberg, welches die zweithöchste Meeresklippe Europas ist. Der Aufstieg ist aber nur etwas für erfahrene Bergsteiger mit Ortskenntnissen empfohlen. Mangels dieser Fähigkeit und des Wetters kam das für die kiki natürlich nicht in Frage. Es werden auch Bootstouren angeboten, für den heutigen Tag allerdings keine gute Idee, ich vermute mal es hat sowieso nichts stattgefunden.
Zumindest war es mal für eine Stunde trocken.
Später bei der Kirche konnte man auch ein wenig von der Insel Borðoy erahnen.
Ein Blick in die Karte zeigte uns auf Borðoy eine scenic road an. Sie führte bis in den Ort Múli, der als verlassen galt. Da wollte wir als nächstes unser Glück versuchen.
Zumindest für den Zustand der Strasse war der Begriff lost place ganz passend, keine Ahnung ob man da überhaupt mit einem Mietwagen fahren durfte.
Im Ort tat sich allerdings etwas. So ganz lost ist der nicht mehr, da wir zwei Ferienwohnungen erspähten. Man konnte von dort auch zwei Aussichtspunkte erwandern, aber knöcheltief durch dem Modder waten war nix für uns. Das nächste Mal vielleicht in Gummistiefeln anreisen.
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Da das Wetter jetzt gnädig war versuchten wir es auf dem Rückweg noch einmal mit einem Stop in Gjøgv und hatten Glück. Es blieb halbwegs trocken und so latschten wir an der Klippe hoch zum Vogelfelsen. Etwas Beinarbeit war auch da gefordert, dazu war der Weg natürlich voller Modder und ziemlich rutschig.
Die kiki genoß den Ausblick während meine Begleitung nach Papageientauchern Ausschau hielt.
Einige Puffins gab es auch zu sehen, nur nutzt es nicht viel, wenn sie sich in die Felshöhlen verkriechen, die unterhalb des Weges waren. Da kommt man mit einer Kamera nicht hin.
Ich schlenderte schnell wieder nach unten und grüßte von der Klippe noch ein letztes Mal rüber nach Kalsoy zum Leuchtturm.
Aber der Ort selber war auch wieder kuschelig, dazu gab es noch ein kleines Cafe, wo man gut verweilen konnte. Das hatte man sich jetzt verdient.
Auf dem Rückweg sah es dann wieder so aus und die kiki hatte fahrtechnisch mal wieder mit der schlechten Sicht zu kämpfen. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben.
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Am vorletzten Tag wollten wir die Insel Vagar erkunden. Die Vorraussetzungen waren schlecht.
Zuerst ging es aber noch in Torshavn zur alten Festung mit dem Leuchtturm. Ein Bild mit schlechter Sicht und nieselregen landete auf der Speicherkarte.
Der Rest des Tages ist mit wenigen Bildern erklärt....
Die Statue des Nykur im See Sørvágsvatn
Das schöne Dörfchen Bøur
Der Mulafossur ist das bekannteste Motiv der Färöer. Bei meiner Variante fehlt die Hälfte.
Zum Schluß wurden wir von Rindviechern noch ausgebremst.
Da hilft auch der Griff in die virtuelle Dunkelkammer nicht mehr...
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Letzter Tag und letzte Chance für die Insel Vagar.
Erster Ausflug startete in Richtung Miðvagur, wo es dann auf eine kleine Wanderung zum Bøsdalafossur und zur Trælanipan Klippe ging. Hier kam zum ersten mal die Sonnenbrille zum Einsatz. Für diese Wanderung ist auch eine Gebühr von 200DKK zu zahlen.
Schon eine merkwürdige Perspektive. Oben der See und unten tobt der Atlantik. Für eine halbwegs gute Perspektive braucht es einen Weitwinkel. Besser wäre es ohne die Felsen im Vordergrund. Da die kiki nicht schwindelfrei ist, muß es auch so genügen.
Mit dem Bøsdalafossur stürzt sich das Wasser des Sørvágsvatn in die Fluten des Atlantik. Hier sollte man schon etwas Trittfestigkeit besitzen, da die Klippen zimliche Stolperfallen sein können.
Angeregt durch das gute Wetter ging es noch eimal zum Múlafossur. Dort hatte der Berg im Hintergrund weiterhin die Mütze auf. So sind sie, die Färöer.
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In Bøur gab es eine ausgedehnte Pause. Es nieselte mal wieder. Trotzdem war dies ein Ort, der mir am besten gefiel. Wenn ich noch mal die Inseln besuche, möchte ich gerne dort wohnen.
Auf dem Heimweg erwischten wir noch den Trøllkonufingur bevor er kurz danach wieder im Dunst verschwand.
Und auch die Serpentinenstrasse nach Norðradalur zeigte sich, nachdem die kiki mit dem Auto durch die Wolken geschlichen war.
Das soll es jetzt von den Färöern gewesen sein. Nun folgt noch ein wenig Kopenhagen.
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Auch mit dem grauen Himmel beeindruckende Bilder
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Danke, ich hab allerdings tief in die Trickkiste gegriffen
Ich mag ja Wolken, aber hier war es teilweise der Supergau. Mit so schlechter Sicht hatte ich eher nicht gerechnet. Ein Grund mehr, dort noch einmal zu einer anderen Zeit hinzufahren
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