So, Sonntag/Montag ist mein Anspruchsschreiben raus an KLM, heute habe ich eine erste Anwort per email - natürlich machen die auf den:
Das heißt, sie drücken sich. Sie meinen, hier läge keine Annullierung vor und nur Annullierungen hätten Entschädigungsleistungen zur Folge. Verspätungen aber nicht.
Aber so schnell geben wir noch nicht auf. Das Problem ist, dass es wohl in der Zwischenzeit Vorlagen des BGH und des Wiener Gerichtshofs beim Europäischen Gerichtshof gibt, die klären wollen, wann eine Verspätung noch eine Verspätung und wann eine Annullierung ist. Die Vorlagen kommen von 2007. Der Europäische Gerichtshofe hat Anfang Juli 2009 dann dargelegt, dass man diese Frage nicht so einfach entscheiden können, also keine Zeit, z.B. ab 24 Stunden >= Annullierung, festlegen wolle und das die Verordnung insoweit nicht hinreichend formuliert sei. Die führe dazu, dass eine Ungleichbehandlung von Passagieren, die 24 Stunden auf dem Flughafen festsitzen und deren Flug annulliert ist, und Passagieren, die gleichfalls 24 Stunden auf dem Flughafen festsitzen und dann doch noch mit dem Flieger fliegen besteht. Das müsse geändert werden und das müssten dann die Gesetzgeber tun. Das hilft uns akut nicht weiter.
Ich habe denen jetzt mitgeteilt, dass wir den Flug nicht als verspätet, sondern als annulliert ansehen. Wir haben ja auf jeden Fall auch komplett neu eingecheckt. Leider wurde unsere alte Boardkarte zerissen,so dass wir diese nicht vorlegen können. Wir haben auch andere Sitzplätze bekommen als vorher. Und unser Flug hatte eine andere Flugnummer. Ich habe ein Foto vom Timeboard gemacht, auf dem der Flug nicht mehr als KL 606, sondern als KLD606 aufgeführt ist - also mit einer anderen Flugnummer. Ich werde jetzt auch die Schlichtungsstelle für Mobilität einschalten. Ich berichte weiter Gruß