Indien erleben...

Hallo Beate,
ich finde, das ist ein gutes Thema.

Meiner Meinung nach liegt es nicht an dem Land Indien. Ich war mit 20 Jahren das erste Mal alleine in Indien und war entsetzt. Ich hatte mich nicht mit dem Land so richtig auseineindergesetzt. Daher störte mich einfach alles. Zum Schluss habe ich in Bombay das Hotel nicht mehr verlassen, weil ich alles nur entsetzlich fand.

Meiner Meinung nach hat sich Indien sehr verändert. Wir waren ja auch in Gegenden, wo kaum ein Tourist hinkommt (Dehradun und Chandigarh) und haben dort allerlei erlebt inklusive einer versuchten Entführung.

Nie wieder wollte ich nach Indien, aber es hat sich einfach durch den Kontakt mit einem Inder ergeben und seitdem sehe ich das Land mit anderen Augen. Es ist eine komplett andere Kultur, die einen dort erwartet und außer in den Touristenhochburgen sieht vieles eben anders aus.

Für mich gibt es andere Stressländer wie zum Beispiel Tunesien, da würde ich ums Verrecken nicht noch einmal hin, selbst nicht mit Mann. Ich wurde dort als Frau wie das "Letzte" behandelt, sogar in den Touristenhotels. Ja, dort war ich einmal alleine mit den Kindern und ein anderes Mal mit Mann.

Mein erster Besuch in New York verlief auch so (alleine als junge Frau), dass ich mich nur noch im Hotel versteckt habe. Ich bin unbedarft in ein Viertel gelaufen, wo man nicht hätte hingehen sollen. Passiert ist Gott sei Dank nichts. Heute habe ich keine Angst und sehe es anders. Heute lache ich darüber und selbst im sozialen Brennpunkt lege ich ein anderes Verhalten an den Tag, als ich es mit jungen Jahren gemacht habe.

Andererseits sehe ich aber auch, dass sich Länder entwickeln und verändern. Mein erster Besuch in Südkorea war 1972, da waren alle Hotels verbrettert und man "durfte" ab 20 Uhr nicht auf die Straße. (Ausgangssperre) Und hat es mich gekümmert? Nein, ich meinte, es gilt für alle anderen, nur nicht für mich. Na ja, passiert ist auch nicht viel, nur dass ich nicht in mein Hotel zurückkam, erst am nächsten Tag, weil man mich festgehalten hat...

So könnte ich noch viel über Stressituationen in vielen Ländern erzählen. Auf Taiwan habe ich zu dieser Zeit auch nicht gerade was Nettes erlebt, man hat mich am Flughafen festgehalten und ich habe dadurch meine Maschine nach Seoul verpasst.

Meiner Meinung nach bin ich einfach gelassener geworden. Natürlich kann ich mich mit den Dingen wie in dem Blog geschrieben wird, identifizieren. Die Frage ist nur, sehen wir das so richtig?

Nach meinem Urlaub jetzt im April in Indien habe ich gesagt, erstmal nicht wieder, aber letzte Woche habe ich geacht, ich möchte gerne wieder dorthin, dieses Mal aber in den Norden, nein nicht Rajasthan, sondern ins Kullu Valley, im indischen Himalaya.

Viele Grüße
Petra

Beate, das ist ja wirklich witzig.
In Tunesien musst ich jeden Tag darum kämpfen, dass ich nicht als "Freiwild" angesehen wurde. Warum bist Du denn nach Tunesien gereist, doch nur deswegen! Das war die gängige Meinung. Besonders schlimm fand ich, dass das männliche Hotelpersonal sogar ins Zimmer kam und "was" von mir wollte.
Man hat mir auch kein Geld getauscht und mein Tisch war genau am "Klo"-Eingang. So suchte ich mir dann ein männliches Wesen, damit ich nicht ganz unterging. Auch meine Kinder wurden sehr schlecht behandelt. Und ich bin dahin gereist, weil ich a) französisch sprechen wollte und weil ich einen 3 für 2 Wochen-Preis außerhalb der Saison gekommen habe.

20 Jahre später war ich wieder da, erst dienstlich, dann durften unsere Ehepartner nachreisen und wieder war es so, dass wir gesagt haben, das brauchen wir nicht. Ich bin ganz sicher nicht zimperlich, aber was uns da geboten wurde, das will ich nicht noch einmal.

Indien ist ganz sicher kein einfaches Land. Wir hatten ja in Rajasthan einen schweren Unfall ( ein Teilnehmer mit Motorrad) und wir wurden alle festgehalten, es wurden Straßensperren erstellt (mit Feuer und Steinen) damit wir nicht wegfahren konnten. Eine sehr brenzlige Situation, die aber letzten Endes nach Stunden doch gut ausging. Keiner wurde festgenommen, nur das Bike konfisziert und manche Pässe eingezogen. Nach einer Woche gab es dann eine Verhandlung und wie so immer war es nur eine Frage des Geldes.

Ich denke mir, dass ist aber nicht Länderspezifisch.

Bei meinem ersten Besuch in Indien habe ich mich erst nicht mit dem Schmutz, der Armut, den anderen Menschen, die andere Kultur abfinden können. Ich war irgendwo im Hinterland und bin mit Hühnern und anderem Gepäck als Nachbarn geflogen. Gelandet wurde auf einem kleinen Flugfeld mit nur einem Einweiser auf einer Sandpiste. Ich dachte, wir schaffen das nie...

Ich denke schon, dass es auch viel damit zu tun hat, welchen Menschen man unterwegs begegnet. Afrika finde ich auch nicht einfach zu bereisen, wenn ich an Liberia (da war ich völlig gestresst, lag aber daran, dass sich das Land im Nach- oder Vor-Kriegszustand befand und es in Monrovia überall Straßensperren mit bewaffneten Soldaten gab) und an die Elfenbeinküste denke.

Nun bin ich mal gespannt, was andere zu diesem Thema sagen.
Viele Grüße
Petra

Ich kann euch von Indien ja erst hinterher erzählen aber wenn ich zuviel hier mitlese bekomme ich etwas Angst. Ich schaue und lese aber jetzt schon alles was ich finde damit wir dnn nicht so geschockt sind. Meine Freundin sagte ja jedes Mal wenn sie zurückkam, als wir ankamen dachte ich immer um gottes Willen warum bin ich nochmals gekommen und nach ein paar Tagen gab es nix Schöneres als dort zu sein.
Also das ist mir schon bewusst. wie es dann wirklich wird sehen wir.

In Tunesien waren wir zweimal. Das erste Mal im Mai auf Rundreise mit einer Gruppe und da hat alles wunderschön geklappt, wir haben irrsinnig viel gesehen und es hat uns einfach nur gefallen. wir waren von Tunis bis Gabes und rein in die Wüste und ins Berberdorf Matmata, Kamelritte und Märkte, egal was alles war nett und freundlich und super.
Einige Jahre später sind wir im Sommer mit den Kindern hingeflogen und danach sagte Sigi, egal wie billig, egal wie toll das Hotel - nie wieder Tunesien.
Da hat gar nix geklappt, er wurde fast verhaftet, die Kamera abgenommen nur weil er am Strand gefilmt hat und da kam dann ein Polizist und ritt auf ihn lso und sagte er hätte ihn gefilmt. Der Hotelmanager hat uns zwar geholfen, er bekam die Kamera wieder aber die Filmlassette wurde konfisziert. Wir hätten 2 Zimmer mit Verbindungstür gebucht aber bekamen einen Bungalow und die Kinder ein Zimmer am anderen Ende des Hoteldorfes. Nie im Leben hätte ich die dort gelassen alleine. Da wurde rumgestritten. Etlich kamen in andee hotels, alles war überbucht, wir bekamen dann 2 Betten zu unseren dazu. 5 Liegen fürs ganze Hotel, im Pool wurden die blonden Haare grün, alle hatten durchfall, alles war verdreckt, im Bazar wurden wir nur abgezockt und wenn man nicht mitspielte aufs übelste beschimpft.
Der Elektriker kam auch zu mir in den Bungalow und wollte schnell Sex, weil Mann weg.
Als er dann am Strand mit seiner vermummten Frau ging, ging ich hin und sagte, komm schnell Sex jetzt Lust.
So rot wie der wurde kann nur neTomate sein.
Rainer wurde so krank, wir brauchten einen Arzt und noch Zuhause war er sechs wochen total krank. Wir mussten in Schichten essen und uns anstellen dazu. Stechmücken überall - ne, das war nix.
Wir bekamen dann als Entschädigung damals einenn Gutschein über 1000 Schilling einzulösen wieder bei dem Reisebüro, das für Tunesien zuständig war. Wir haben ihn nicht eingelöst.

Nun hoffe ich aber schon sehr, dass ich über Indien besseres berichten kann.

Maxi, vieles wirst Du selber sehen und erleben, aber vieles wird durch den Tourguide geglättet werden können. Das ist schon viel wert.

Nein, seid nicht ängstlich, denn es ist ein spannendes und interessantes Land. An die Armut und den Schmutz werde ich mich aber nie gewöhnen können, das muss man sich einfach wegdenken.

Es wird schon ganz bestimmt eine tolle Reise für Euch werden.
Viele Grüße
Petra

Sehr polarisierendes Thema!
Den Blog habe ich gelesen.

Umso mehr Erwartungen habe ich inzwischen für Indien!

Solche Reisen wie Ihr, Beate und Petra, habe ich in meinen jungen Erwachsenenjahren nicht gemacht, das Höchste war Bibione mit Kleinkind.

Maxi, das hätte ich mich niemals getraut! Klasse!!!

Aber inzwischen wage ich mich mit meinem Mann auch in nicht grad alltägliche Regionen. Ich informiere mich vorab sehr intensiv über Land und Leute, deren Glauben, Einkommenssituationen etc. (das war bei Erhard auch schon Thema) und weiss dann auch mit ziemlicher Sicherheit, wann ich wo wie auftreten muss um nicht das Gesicht zu verlieren, um die Leute nicht zu beschämen etc. und lerne immer die wichtigsten Wörter in der jeweiligen Landessprache.

Das hat bisher in jedem Land ausgereicht, um Freundschaften zu knüpfen und willkommen zu sein.

Aber bei einer Europäerin Anfang 20, alleine oder mit Freundin reisend, ist das sicherlich ganz anders!

Da ich bei Erhard auch zu dem Reisetagebuch Stellung bezogen habe, möchte ich es hier auch noch einmal schreiben.

Ich bin jetzt einfach nur entsetzt über die Art und Weise, wie in diesem Blog über Indien hergezogen wird. Nein, so ist das meiner Meinung nach alles sehr, sehr objektiv und ein ganzes Volk als Pi** zu bezeichnen, nein, das geht mir alles viel zu weit.

Ich habe in anderen Foren noch weitere Diskussionen verfolgt und ich habe für mich beschlossen, solch einen Blog lese ich nun nicht mehr weiter. Es zielt alles nur ab, das Land und die Bevölkerung schlecht zu machen. Das ist aber nicht so wie er schreibt:

Nord-Indien, so wie es wirklich ist

Er mag es so empfunden haben, aber scheinbar war er dann nur an den verkehrten Stellen. Ich habe Indien während meiner vielen Aufenthalte ganz anders erlebt.

Schade, aber das habe ich nicht erwartet. Es gibt andere Blogs, die es wert sind, gelesen zu werden.

Viele Grüße
Petra

Mich hat das ganze auch sehr neugierig gemacht. Hatte zuerst bei Erhard nachgelesen und nun entdecke ich auch hier etwas über Indien.
Ich war zwar noch nie in Indien, aber ich kann Petra nur zustimmen über den Stil des Blogs.
Ich glaube es ist auch viel Wichtigtuerei in diesem Blog enthalten.
Vielleicht muss ich Indien doch mal auf meine Liste setzen. Habe irgendwie jedoch immer eine Voreingenommenheit.
Aber das hatte ich auch mit der Türkei und nun war ich schon dreimal dort.
Mal sehen, wie es Maxi gefällt, die ja auch eine gebuchte Pauschalreise macht.

Ich habe heute noch gar nicht bei Erhrad gelesen, weis also noch nicht was dort noch steht.
Ich fand es bisher witzig geschrieben allerdings dachte ich sofort, der Arme hat halt Pech dass er sich so gar nicht auskennt, immer das Falsche erwischt, wahrscheinlich kein Geld für bessere Unterkünfte hat und dann kommt sowas dabei raus.
Ich denke nie und nimmer, dass wir bei unserer geführten Tour alles auch so negativ präsentiert bekommen, obwohl ich mir sehr gut vorstellen kann dass es viel Schmutz und Armut gibt.
Das ist aber nicht das einzige Land, denn auch in Kenia, Sri Lanka, Jamaica, New York - egal wo - wir waren schon sehr oft mit viel Armut konfrontiert. Auch in Bali war nicht alles eitel Sonne und Wonne aber ich weis das vorher und kann mich gut drauf einstellen.
Beschimpfen würde ich deswegen nie jemanden, denn die können ja nix dafür dass sie nicht das Glück hatten hier geboren zu sein. sie kämpfen tagtäglich mit dem Überleben, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

So und jetzt geh ich rüber ins andere Forum und lese was da steht. >""§

Zitat von Beate-Maria

Ich habe es jetzt nicht so empfunden, daß er ein ganzes Volk negativ (als Pisser) hinstellt.

Wenn ich mir die Textpassage anschaue, dann sagt er aber genau das:

Zitat

Die Inder pissen echt überall hin. Sie halten am Straßenrand und spritzen an die Mauer, die an den Gehsteig angrenzt, gerne auch neben Fußgängern. Sie rinnen scheinbar auch leidenschaftlich gerne in verschiedensten Gebäuden aus, ja sogar in touristischen Sehenswürdigkeiten auf heimliche Art. Unheimlicher Gestank, man riecht es und sieht die getrockneten Reste. Indien ist ein WC.

Als ich das erste Mal in Indien war, hat mich mehr die Armut, der Schmutz, das Leben auf der Straße, die Bettelei, die vielen kranken Menschen auf der Straße, die ausgemergelten Kühe abgeschreckt. Damit konnte ich mich nicht abfinden, dachte ich.

In Ghana gibt es zum Beispiel auch vielerorts keine Toiletten, so dass man einfach an den Strand gehen muss, selbst von einem Restaurant wurden wir in den Busch geschickt, das ist nicht das, was mich abschreckt.

Ich gehe dann einfach nicht ins Wasser. (Das mache ich noch nicht mal in Deutschland, denn auch in deutschen Schwimmbecken wird leider auch so allerlei hinterlassen, da darf ich gar nicht daran denken.)

Beate, Gott sei Dank gibt es unterschiedliche Meinungen und Du hast eben einen anderen Eindruck von Indien bekommen als ich.

Viele Grüße
Petra

Sagen wir es einfach mal so;
er hat den Slang der Jugend extrem gut drauf, ist ein kleiner Angeber und weis es selber - darum erwähnt er extra Punkt 7.

Aber ich lese trotzdem gern ganz verschiedene Meinungen, ich bilde mir dann ja sowieso meine eigene.

Maxi ist ja auch ok.
Es soll ja hier auch diskutiert werden, dafür hat Beate diesen Thread hier ja auch angefangen.

Scheinbar kann ich diesen "Slang der Jugend" aber doch nicht so gut ab.

Von Indienbesuchern wird immer wieder gesagt: entweder man mag Indien oder man hasst Indien. Das habe ich ich auch schon von vielen bestätigt bekommen. Ich kenne auch viele, die gesagt haben, einmal und nie wieder. Wir gehören aber zur anderen Gruppe.

Viele Grüße
Petra

Hallo ,

Ich war noch nie in Indien ,
wurde schon öfter gefragt . ob ich mitkomme
an einen Ort der sich "Auroville" nennt und aus einer Utopie und Idee entstanden ist .
Einer meiner Brüder war oft dort für einige Wochen und fühlt sich dort wohl.
Es ist nicht touristisch, obwohl dort einige Touris sind ,
es ist nicht typisch Indien -
http://de.wikipedia.org/wiki/Auroville
http://www.aurovilleguesthouses.org/gs-map.php

und doch mitten( naja- im Süden ) in Indien

Es ist ,wenn ich nach Indien komme, bestimmt einer meiner Ziele.

... ich lese gerade , daß es von der UNESCO als Weltkulturerbe vorgeschlagen werden soll...

>""§

hier ein evtl erklärendes Zitat :

"UNESCO-Feier zum 40. Jahrestag
Am 10. Oktober 2008 lud die UNESCO Repräsentanten von Auroville und Auroville International zu einer Feier in Paris, um die 40-jährige Kooperation zwischen der UNESCO und Auroville zu würdigen. Zu den 700 Gästen zählten auch Botschafter und andere Offizielle zahlreicher Länder. Generalsekretär Koichiro Matsuura hielt eine Ansprache und bekräftigte die Unterstützung seiner Organisation für Auroville... Er hoffe, dass die in Auroville gelernten Lektionen ähnliche Experimente nachhaltigen Lebens in anderen Teilen der Welt inspirieren würden. In einem Brief an die indische Delegation schlug die UNESCO vor, Auroville durch Aufnahme in die indische Vorschlagsliste zum Weltkulturerbe zu erklären."

da sind die Inder, die die Vorschlagliste machen evtl. auch Deiner Meinung ,
denn ich weiß nicht ob Auroville auf diese Liste gelangte.

Meine Freundin gehört auch zur anderen Gruppe, meine 1. Nichte auch, meine 2. Nichte auch und ihr Freund war schon 15 mal dort, also der auch.

Ich kenn jetzt eigentlich gar keinen der sagt einmal und nie wieder.