Außerhalb von Santa Maria ist im Prinzip Wüste anders kann man diese karge Landschaft nicht bezeichnen
Insel Sal Kapverden
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- Reisebericht
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Heike -
14. Dezember 2012 um 20:30
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Gestern hat mich diese Landschaft auch schon neugierig gemacht - aber alleine wollte ich in dieser Einsamkeit mit der Fotoausrüstung nicht durch die Gegend laufen. Da bin ich froh, dass wir heute zu zweit sind. Es ist wirklich eine eigenartige Stimmung
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Bild 1. Auch in solchen "Häusern" leben Menschen auf den Kapverden
Bild 3 Blick auf Santa MariaAuch hier Salinen- nicht umsonst heißt die Insel "SAL" - Salz
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Der Hauptort heißt übrigens "Espargos" und das kommt von dem wilden Spargel -ungenießbar - der hier wächst
auf Bild 3 sieht man einen -
Wir kehren zurück nach Santa Maria- wir wollen zum zentralen Platz, denn dort soll man kostenlos Internet nutzen können.
Internet ist im Hotel leider teuer - 6 Euro für eine Stunde. Deshalb wollen wir das kostenfreie Angebot auf dem Marktplatz von Santa Maria nutzen- um18.20sind wir im Netz. Rund um den Platz sind Restaurants und Shops und abends ist immer was los.Hier wird es dunkel und auf dem Platz spielt eine Schülergruppe Samba. Es ist ein unvorstellbarer Lärm und ich habe mir wirklich Kopfhörer ei9ngestöpslt, da ich Sorge habe taub zu werden... -
Sonnabend, 15.12.12
Auf jeden Fall möchten wir noch mehr von der Insel sehen - aber wie? Mietauto, gebuchte Tour oder Tui -Tour?
Mietauto ist nicht so billig - 60Euro und die Frage, was ist alles versichert, ist unklar. Die Straßen sind hier nicht ohne - abgesehen von der Autobahn. Gegen das Mietauto spricht dann auch die Info der Tui-Mitarbeiterin, dass es 4 Überfälle auf Touristen in Mietautos an abgelegenen Stellen gegeben hätten binnen der letzten 14 Tage. Das alles spricht gegen Mietauto
In Santa Maria bieten sie für 18 Euro Inselrundffahrten an - in welcher Sprache?Und wie?
Wir entscheiden uns für die teuere Variante -41 Euro pro Person über Tui gebucht, inklusive des Eintritts für eine Saline (5,50 Euro Pro Person)
Wir haben einiges über das Leben auf der Insel erfahren.
Die Insel ist wirklich sehr karg - und wir erfuhren, das sie momentan am grünsten ist
Die Italiener haben die Kapverden bereits schon vor über 20 Jahren für sich als Urlaubsinseln entdeckt.
Bild 1 und 2 stammen vom ersten Urlaubsort, der heute kaum noch Bedeutung hat - außer für Kapverden. Dort ein Appartment zu besitzen heißt, man hat es geschafft. 250 Euro Monatsverdienst - und eine Wohnung kostet 50.000 Euro
Der Berg im Hintergrund ist der "Löwenberg" -
Hier seht ihr ein natürliches Felsbecken, wo man im Sommer baden kann - jetzt wohl eher nicht. Immer wieder schlagen die Wellen hoch.
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An dieser Stelle gibt es auch eine Felshöhle in der man tief unten Wasser sieht. Im Sommer, wenn die Sonne hoch steht und dort hineinstrahlt, leuchtet es blau wie ein Auge - Jetzt nicht
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Hier noch weitere Bilder von dieser Stelle
Die Tour geht weiter zum Hauptort -
am Rande des Hauptortes gibt es ein echtes Armenviertel - kein Wasser, keine Clos....
Sozialhilfe und Arbeitslosengeld 2 gibt es hier nicht -
Wasser holen die Menschen, die in diesen einfachen Unterkünften leben, von zentralen Wasserstellen.
Aber auch in "richtigen" Häusern gibt es nicht die Wasserzufuhr von außen, sondern das Wasser kommt in Tanks, die auf den Dächern stehen,und wird von dortaus im Haus verteilt.
Wir fahren in Espargos, dem Hauptort der Insel, auf einen kleinen Hügel, den Monte Curral mit der Radarstation der Flugsicherheit, von wo aus man einen Rundblick auf die Insel hat -
Espargos liegt ziemlich in der Mitte der Insel. Am Ortseingang laufen alle befestigten Straßen der Insel zusammen.
Der Ort entstand erst zur Zeit des 2. Weltkrieges.
Mussolini hatte 1939 mit dem Bau eines Durchgangsflughafen zwischen Europa und Südamerika auf der Insel begonnen, wozu er von der Kolonialregierung Portugals das Recht erworben hatte. Infolge des Baus war bis zum Ende des Krieges am Monte Curral nördlich des Flughafens eine Ansammlung von Wohnbaracken entstanden. Aus diesen entwickelte sich später der Ort.
Ich hatte bereits darauf hingewiesen, dass der Name Espargos vom ungenießbaren wild wachsenen Spargel auf der Insel stammt.
Die Italiener zogen sich imbVerlauf des Krieges es aus Flughafenbau zurück, den die portugiesische Regierung ab 1945 fortführte und vier Jahre später beendete. -
Wir fahren weiter nach Pedra de Lume. Das liegt im Norden von Santa Maria. Das Dorf ist winzig und liegt am Meer. Wir erfahren übrigens, das jeder Ort eine eigene Grundschule hat. Auch dieser. Bis Espargos sind es 5 km.
Dort befindet sich ein Vulkankrater mit ca. 900 Metern Durchmesser - Die Kapverden sind vulkanischen Ursprungs. Und in diesem Krater ist eine große Saline.
Die Saline wurde von dem Unternehmer Manuel António Martins Velho gegründet, Ende des 18. Jahrhunderts.
Zur Saline kommt man durch einen Tunnel - Dieser Durchbruch durch die Kraterwand wurde 1804 gemacht, um besser hinzukommen.
Im 20.Jahrhundert gehörte die Saline einer französischen Firma, die 1919 auch eine Seilbahn errichtet. -
Mit der Seilbahn konnte das Salz vom Inneren des Krater bis zum Hafen bequem transporitert werden.Salz aus Pedra Lume wurde bis in die 1930er Jahren exportiert, danach nahm die Produktion immer weiter ab. Die Salzproduktion besitzt heute praktisch keine Bedeutung mehr.
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Wir erfahren von unserer Tourleitung, dass sich die Saline mittlerweile in privatem Besitz befindet, uns zwar eines italienischen Unternehmens. Die hätten für die Bucht noch große touristische Pläne. Ich glaube, in 10 Jahren kann man nicht mehr nach Sal reisen, denn überall sehen wir neu entstehende riesige Hotelanlagen oder hören von Planungen weiterer.
Der Eintritt zur Salzmine kostet 5,50 Euro -
an dieser Stelleder Hinweis: Euro und einheimische Währung gelten hier beides als nahezu gleichwertiges Zahlungsmittel.
Von dem Eintrittgeld hat die Firma übrigens 50 Cent gespendet und davon soll dann die neue Grundschule gebaut worden sein.
In den Salzseen besteht die Möglichkeit, zu baden bzw. zu schwimmen. Auf halben Weg vom Kraterzugang herunter gibt es ein kleines Cafe,wo auch Gelegenheit zum Abduschen oder zum Sonnenbad besteht und ein kleiner Laden ist, in dem man Salzprodukte kaufen kann. 20 Minuten baden und dann sich 24 Stunden nicht abduschen soll um 10 Jahre verjüngern.
Wir haben jedenfalls unseren Spaß in dem Wasser - Brustschwimmen geht so gut wie gar nicht, weil die Beine nach oben treiben -
Der Nachteil einer organisierten Tour ist immer, dass man einen festen Zeitplan hat. Wir würden gerne hier noch etwas herumstöbern - aber nun geht es zurück zum Hotel
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Da wir auf das Mittagessen heute verzichtet haben, haben wir Hunger.
Und nun bekommt ihr einen Einblick davon, was es hier so zu essen gibt:
Das Salatbuffet -
Und hier noch ein paar Hauptspeisen und Nachtisch
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Und schon haben wir Sonntag, den 16.12. -
und was macht man an einem Sonntag? Richtig: SONNEN -
Und während ich gemütlich in der Sonne brate, greift Jan sich meinen Fotoapparat und macht diese Bilder vom Strandleben
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Auch das gehört zu einem Strandurlaub: Fazination des Wassers erleben
Abends gehen wir noch einmal auf den Markplatz von Santa Maria und nutzen das Internet - es gibt wieder Lifemusik, diesmal afrikanische Gesänge mit afrikanischen Trommeln und später Fadoähnliche Musik. Sehr nett -
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