"Da geh ich nicht hin", sagte mein Kollege, als ich ihm erzählte, dass ich den Film mit meiner Freundin sehen will. Der sei so brutal.
"Irgendwie hat mich der Film nicht berührt", sagte meine Freundin nachdem wir den Film gesehen haben.
Der Film erzählt die tatsächliche Geschichte eines schwarzen freien Mannes in Amerika, der als freier Mann im 19. Jahrhundert in einer Gegend lebte, wo man eben als Schwarzer auch als freier Mann leben konnte, und in die Südstaaten als Sklave verschleppt wurde.
Ich wusste nicht, dass es so etwas gab. Verwundern tut es mich allerdings nicht, da die Amerikaner ja auch die Indianer umbrachten, Chinesen für den Eisenbahnbau entführte nun vieles mehr. Also ist dies ein interessantes Thema - und dann ein amerikanischer Film... In der Regel haben Amerikaner ja zu manchen Bereichen ihrer Vergangenheit nicht so eine kritische Einstellung wie es Aussenstehende sich wünschen würden.
Der Film hat viele interessante Kameraeinstellungen. Das ist gut.
Die Darsteller fand ich auch gut, besonders die Hauptfigur.
Ja, es gibt Szenen von Gewalt, die nicht schön sind. Immer wieder wird dargestellt, dass die Sklaven misshandelt werden und zwei Szenen sind sehr brutal. Trotzdem habe ich andere Filme, z.B. Der Pianist, in Inhalten brutaler empfunden, vielleicht, weil es an der eigenen Geschichte näher dran war.
Gefehlt hat mir, dass man nie wusste, in welcher Zeit sich der Film befand. 12 Jahre war der Hauptdarsteller in der Sklaverei - aber im Film habe ich kein Gefühl für dieser 12 Jahre bekommen.... es gab keine zeitlichen Hinweise oder sonstigen Anhaltspunkte. Es gab einigen Szenen, bei denen ich nicht verstanden habe, warum es sie gibt. Viele Sequenzen fand ich sehr abgehakt - nebeneinander stehend.
Und manche Details im Film habe ich immer noch nicht verstanden.
Fazhit: Interessantes Thema, aber meines Erachtens nicht optimal umgesetzt. Ein Film, den man sehen kann, wo man aber auch nichts vermisst, wenn man ihn nicht gesehen hat