Kommentare zum Reisebericht Live aus Rumänien 2014

  • Die Bilder sind wieder sehr bedrückend. Was heißt es, viele Eltern arbeiten im Ausland und die Kinder sind dann auf sich gestellt? Bleibt dann nicht einmal ein Elternteil zuhause? Ab welchem Alter werden die denn von den Eltern alleine gelassen?

    "Was gäbe ich für Küsse, wie kalte Kirschen, Zeit wie Sand am Meer.Was gäbe ich her, wenn jeder Tag wie der erste des Sommers wär" (Zitat aus dem Song "Engel" der Gruppe MIA)

    http://rosentaenzerin.wordpress.com/

  • Diese Roma in dieser Siedlung haben eine starke Familienbindung, wenn die Eltern weg sind, weil sie im Ausland sind, dann kümmern sich Onkel oder Tanten, Großeltern oder auch ältere Geschwister um sie, die rundherum wohnen.
    Das "kleine" Haus, wo nun die Hausaufgabenhilfe stattfindet, gehört auch einem Familienangehörigen, der sich gerade im Ausland aufhält und somit haben die Eltern das Zimmer zur Verfügung gestellt.

    Ja, es ist alles wieder recht bedrückend, auch heute haben wir zwei weitere Familien besucht, die in großer Armut leben.
    Viele Grüße
    Petra

    Nachtrag: Vielleicht habe ich mich im Bericht etwas unglücklich ausgedrückt, sorry.

  • Nein, nein Petra das passt schon. Ich hab das ja auch schon in Berichten gelesen, dass die Eltern im Ausland sind und oft nur die alte Mutter bei den Kindern ist und wenn die auch noch stirbt sind die Kinder echt alleine und nur ab und zu kümmert sich jemand.
    Wenn man das liest ist es schon zum Heulen aber wenn man wie du dort ist, muß es schon sehr an die Grenze gehen, gefühlsmässig.
    Dabei sind die Kinder sehr hübsch. Die grossen Mädchen da mit euch am Bild sind doch wirklich fesch.
    Ändert sich denn gar nix in dem Land? Wird gar nichts besser durch die EU?

    Der Gemüsekuchen sieht aber sehr gut aus. :yyyesmaster

  • Da muss man sich wieder vor Augen führen, dass kein Hartz IV Empfänger hier bei uns so leben müsste. Erschreckend finde ich auch immer wieder Deine Beschreibungen vom "Wohnkomfort" in den Häusern - Kein Strom, primitivste Kochstellen, keine Küchen, die geringen Möbel.... Das ist irgendwie hier unvorstellbar. Gebrauchte Möbel sind bei uns ja im Übermaß gegen wenig Geld zu bekommen oder werden sogar verschenkt. Bei Ausräumen des Hauses meiner Mutter haben wir ja etliches schlichtweg verschenken müssen, weil ein solches Überangebot an derartigen Sachen besteht - Was mir aber immer wieder auffällt, das sind diese extrem ernsten Blicke der Kinder - bei vielen fehlt ein unbeschwerter Kinderblick... das geht schon ans Herz

    "Was gäbe ich für Küsse, wie kalte Kirschen, Zeit wie Sand am Meer.Was gäbe ich her, wenn jeder Tag wie der erste des Sommers wär" (Zitat aus dem Song "Engel" der Gruppe MIA)

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  • Das fällt mir schwer zu verstehen - da reicht es vorne und hinten nicht, und man schafft keine Schwangerschaftsverhütung.... 9 Kinder und Du schreibst, dabei wird es nicht bleiben - Da muss man doch auch Verantwortung für seine Kinder haben. Auch wenn der Vater fleissig ist - und diese Kinder wirklich auch nicht diese Traurigkeit in den Augen haben, so dass ich schon das Gefühl habe, das hier Familie noch gelebt werden kann. Aber nein, das verstehe ich einfach nicht... Trotzdem reicht es ja nicht vorne und hinten. Keine Schuhe - wie wird das dann im Winter? Das kann mir auch keiner mit Religion erklären oder was auch immer das ist.

    "Was gäbe ich für Küsse, wie kalte Kirschen, Zeit wie Sand am Meer.Was gäbe ich her, wenn jeder Tag wie der erste des Sommers wär" (Zitat aus dem Song "Engel" der Gruppe MIA)

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    Einmal editiert, zuletzt von Heike (30. November 2014 um 23:17)

  • Nein, man kann es auch nicht verstehen Heike, das ist richtig, es sind aber nicht alle armen Familien kinderreich. Das sind eben die Pfingstler, die hier in Rumänien aber nur in sehr geringer Anzahl leben.

    Die Kinder können aber nichts dazu und sie haben ebenso ein Recht auf Ausbildung, warme Kleidung und eine Unterkunft. Es gibt auch Familien, in denen der Vater Alkoholiker ist, oder brutal oder auch auf Diebestour geht. Ich finde, gerade dann muss man den Kindern helfen, dass sie nicht geächtet werden. Auch Roma-Kinder haben innerhalb Rumäniens einen schweren Stand.
    Ja, ich weiß, dass vieles für uns nicht verständlich ist. Meine Einstellung ist, ich möchte den Kindern helfen, egal unter welchen Umständen sie leben.
    Viele Grüße
    Petra

  • Ich habe Deinen Bericht jetzt auch endlich mal komplett gelesen. Ich finde es wirklich interessant, ich hätte nicht gedacht, dass die Menschen da heutzutage und in Zeiten der großzügigen und reichen EU noch so leben.

    Also ich sehe es wie Heike, ich verstehe nicht, warum die Hilfsorganisationen da nicht mehr zur Schwangerschaftsverhütung helfen. Allerdings verstehe ich die Menschen selber auch nicht, da müßte doch irgendwann mal der normale Menschenverstand einsetzen, wenn ich mich selber schon kaum ernähren kann, wie soll ich dann einen Sack voll Kinder satt bekommen.

    Ansonsten ist es superschön, was Du und die andere Dame alles auf die Beine stellt. Hast Du die Klamotten und Kuscheltiere das Jahre über gesammelt? Wäre es Dir nützlich, wenn ich z.B. auch sammle und Dir das dann vor Deiner Reise bringe? Oder bekommst Du auch so immer schon genügend zusammen?


  • Also ich sehe es wie Heike, ich verstehe nicht, warum die Hilfsorganisationen da nicht mehr zur Schwangerschaftsverhütung helfen.


    Mehr als kostenlos die Pille bzw. Verhütungsmittel zu verteilen und Aufklärung zu betreiben, kann auch eine Hilfsorganisation nicht machen. Insofern sehe ich persönlich das anders. Jeder Rumäne bekommt vom Staat kostenlose Verhütungsmittel und natürlich werden die jungen Frauen und Männer aufgeklärt, die Mütter, die schon viele Kinder haben beraten. Es ist aber nicht so einfach, wie das hier dargestellt wird. Die religiösen Einstellungen, die z. B. bei den Pfingstlern eine Rolle spielen, kann auch eine Hilfsorganisation nicht ändern. Das ist auch nicht unsere Aufgabe.

    Etwas ganz anderes Erfreuliches habe ich heute erfahren. Es gibt auch in Temesvar viele Straßenhunde. Auch hier war die Überlegung, diese zu töten. Es gab aber Initiativen, die sich dafür eingesetzt haben, dass die Hunde nicht getötet werden, sondern zwangssterilisiert und gechipt wurden.

    Was die Kleidung etc angeht. Da ich immer nur 20 kg mitnehmen kann, habe ich keine Möglichkeiten noch Sachen anzunehmen. Ich bekomme jedes Jahr immer gestrickte Socken, Mützen und Schals von einem Damenstift und habe auch ein paar Kuscheltiere von Silke bekommen, die ich mitgenommen haben. Damit hatte ich aber schon einen 2. Koffer mit 20 kg voll und Übergepäck mit dem Flugzeug ist einfach teuer. Wir (= Hilfe für Kinder) bekommen aber immer wieder auch Kleintransporter voll mit guter Kleidung, die auf privater Basis hierher gebracht werden. Diese Sachen verteilen wir dann auch an Bedürftige.

    Viele Grüße
    Petra

  • Ach echt, das wird alles schon gemacht???? Da bin ich sprachlos :o
    Na dann, mehr kann man ja nicht mehr machen.

    Ich muss mir irgendwann mal die Seite von Hilfe für Kinder genau durchlesen, dann kann ich auch richtig mitreden.

    Dir trotz allem noch viel Spaß.

  • Petra, es ist schon gut dass Ihr den Kindern helft, aber Anja hat es auf den Punkt gebracht - man versteht die Eltern nicht, dass es zu so vielen Kindern kommt. Und ich verstehe es noch weniger wenn ich lese, dass es Verhütungsmittel kostenlos gibt. Ja die Religion ...
    Aber das Strahlen des kleinen Dean ist wirklich schön anzusehen.

    "Was gäbe ich für Küsse, wie kalte Kirschen, Zeit wie Sand am Meer.Was gäbe ich her, wenn jeder Tag wie der erste des Sommers wär" (Zitat aus dem Song "Engel" der Gruppe MIA)

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  • Der Artikel beschreibt es aber sehr gut:
    das Ziel ist, den Kindern zu helfen.
    Alles andere ist zwar ev. unverständlich und müßte behoben werden aber das ist nicht das Ziel dieser Aktion.
    Ihr erfüllt jedenfalls genau das weiter, was dein Vater wollte und bereitet damit viel Freude. :mrgreen

    Und ihr könnt nicht alles was dort nicht richtig ist ändern. Da müßte man ja schon den Großteil der Welt ändern, denn so vieles was da schon falsch läuft ist oft kaum noch zu beschreiben.

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