Dezember 2023: 10 Tage Tasmanien

  • Nach 6 Wochen Singapur und Australien waren wir noch 10 Tage in Tasmanien, 240km südlich von Australien.

    Tasmanien ist ungefähr so groß wie Bayern, hat ca. 550.000 Bewohner, davon leben in der Hauptstadt Hobart ca. 220.000. Und Tasmanien hat die sauberste Luft der Welt!

    Ein paar Eindrücke von Hobart, von dort ging es nach 2 Nächten mit dem Mietwagen entgegen des Uhrzeigersinns einmal um die Insel.


    Anflug

    Bummel durch die Altstadt am Sonntag


    Neben dem Christbaumverkauf gibt es auch eine Markthalle mit Weihnachtsschmuck und sehr viel kitschigen Dekoartikeln, meist made in China.

    Im Künstlerviertel

    Und am Hafen, wo es viele gute Restaurants gibt. Die Preise in Hobart sind nochmals höher als auf dem Festland, auch für Lebensmittel.




  • Tagesziel am Montag war St. Helens, ein kleiner Küstenort im Nordosten. In der Hauptstraße gibt es 2 Supermärkte, dort kaufen die Camper ein. Ansonsten war ein Restaurant geöffnet, das aber schon am Spätnachmittag schließt und unser Restaurant im Panorama Hotel. Die Speisekarte war sehr limitiert, eigentlich gab es nur 2 Gerichte: Steak und Fischcurry, beides war anscheinend aus Abfallstücken gemacht und ungenießbar.

    Zum Glück hatten wir unterwegs hervorragend gegessen, so reichten ein paar Nüsse aus.

    Einen Abstecher nach Bonorong, einem großen Tierpark mit Klinik und Reha-Station zum Auswildern, wollte ich auf der Strecke machen, um den Tasmanischen Teufel, ein Wombat und einen Ameisenigel zu sehen - wer weiß, ob wir unterwegs das Glück haben, diese Tiere während der Wanderungen zu entdecken.






    Zufällig bei der Routenplanung entdeckt: Wenige Kilometer abseits der Strecke gibt es ein recht neues Lobster-Restaurant. Die Fischer bringen ihren Tagesfang an Fisch und Meeresfrüchten am Vormittag vorbei, man kann entweder dort essen oder die Rohware einkaufen, und das zu recht günstigen Preisen. Das war das beste Essen in Tasmanien!


    Unser Hotel, einsam gelegen.

    Der Hafen von St. Helens

  • Am nächsten Tag machten wir uns nach einem Pulverkaffee und ein paar Keksen auf zur "kleinen" Binalong Bay am Anfang der großen Bay of Fires. Nach der Fahrt durch eine traumhaft schöne Gegend sind wir ein paar Kilometer entlang des menschenleeren Strands gelaufen. Der war allerdings übersät mit kleinen blauen Quallen, ich habe meine Schuhe angelassen.






    Danach fuhren wir weiter zu "The Gardens".



    Es gibt sehr viele nette, individuell gestaltete Briefkästen.

  • Am späten Nachmittag machten wir eine Wanderung zu den St Columba Falls, ebenfalls landschaftlich herrlich. Dort hatten wir erstmals Kontakt zu einem Ehepaar aus Melbourne, die im letzten Jahr mehrere Monate Deutschland erkundet hatten und von der Elphi, der Loreley und Heidelberg schwärmten - hm, da waren wir leider noch nicht.




    Am frühen Abend kehrten wir im ältesten Pub Tasmaniens mitten in der Pampa ein und gönnten uns ein Craft Beer. Für Biertrinker wie mich war schon Australien ein Eldorado, aber in Tasmanien gab es sogar noch mehr India Pale Ales. (ICH musste ja nicht fahren.)

    Die nette Bedienung hat sich dann entschuldigt, sie muss die Tiere füttern, Ställe ausmisten - wir sollen einfach die Türe zumachen, wenn wir gehen. Außer uns war ja auch keiner da. Und auch sie ist einer der vielen Work-and-Traveller, die zwischendurch für 2 Monate alles an anfallenden Arbeiten übernehmen und mit dem Geld 3 Monate weiter reisen.

    Der Blick von unserem Hotelbalkon auf den See


    Nochmal Bay of Fires



  • Vom Meer in die Berge: Der Cradle Mountain NP liegt im Inselinneren auf ca. 1.500m Höhe. Entsprechend kühler und auch regnerischer ist es hier - zum Wandern optimal.
    Das freistehende Häuschen im Wald hat alles, was man braucht, frische Bio-Milch kann man sich in einer Kanne jeden Morgen holen, abends hat ein kleines Restaurant auf.


    Vor dem Eingang im Norden des Nationalparks müssen die Autos abgegeben werden, ein Shuttlebus fährt regelmäßig alle Stationen an, an denen oder nicht weit davon entfernt etliche Wanderstrecken beginnen. Wir fahren bis zum Endpunkt und laufen um den Dove Lake.



    Danach ab der "Mittelstation" einen Forestwalk und treffen tatsächlich mehrere Ameisenigel und Wombats, darunter sogar ein Elternpaar mit Kleinkind.



    Die Natur hat sich seit den großen Bränden 2019/2020 wieder gut regeneriert, selbst die abgebrannten Palmen treiben wieder aus.



  • Nach 2 weiteren Wanderungen zu Wasserfällen verlassen wir den NP und wollen am nächsten Tag nochmal wiederkommen. Wurde nichts draus, Dauerregen bei 6-8° hat so gar nicht gelockt, vor allem weil die Wege schnell rutschig sind. So haben wir den Tag mit ausruhen, lesen und packen verbracht.


    petra-kaiser.de/forum/core/attachment/199955/




    Auch auf der Fahrt nach Strahan / Westküste am nächsten Tag hat es bis Mittag noch heftig geregnet.

    Dafür hatten wir ab Nachmittag bestes Wetter und sind an einen über 20km langen Strand gefahren, wo auch Autos erlaubt sind und ein paar junge Familien mit ihren Campern waren.

    Leider sind dort anscheinend vor wenige Wochen etliche Buckelwal-Babies entweder tot angeschwemmt worden oder sind an der Küste verendet: Der Gestank war kaum auszuhalten.

    Öl?


    Unser frisch renoviertes Zimmer

    Den Kaminofen rechts haben wir gut gebrauchen können. Es war sonnig und trocken, aber sehr kühl.

  • Haltestelle der West Coast Wilderness Railway: Zwischen dem Hafen Strahan und der Stadt Queensland wurde vor einigen Jahren eine Zahnrad-Schmalspurbahn mit einer Dampflok reaktiviert. Vor dem Straßenbau 1932 war das die einzige Möglichkeit, die Minenprodukte wie Kupfer, Silber und Gold in die Hauptstadt zu bringen.

    Letzter Ausflug


    Und letzter Dinner, es gab nur Buffett.


    Das war am Vorabend Wolfgangs perfekt gebratenes Steak, ich hatte Pasta mit Meeresfrüchten.

    Und ein letzter Sonnenuntergang

    Zurück in Hobart

    Nach einer Puffernacht ging es weiter nach Sydney und via Singapur nach Frankfurt - sehr anstrengend, aber störungsfrei.


    Fazit

    Tasmanien hat uns außerordentlich gut gefallen!
    Viel unberührte Natur am Meer, gut angelegte Wege in den Bergen, nur nette Leute in den Geschäften, Restaurants, Tankstellen etc.
    Meine Tiererwartungen haben sich mehr als erfüllt, um die Hütte und unter der Hütte bei Cradle Mountain waren auch noch mehrere Wallaby-Arten.

  • Danke für deinen Reisebericht, Angelika! :thumbup:

    Tasmanien würde mich auch reizen, aber ich hab ja auch schon seit langem den Norden im Visier (zw. Darwin und Broome) - aber ob wir überhaupt nochmal nach down under kommen, wird sich zeigen. Ich hätte aber schon Lust. ;)

  • Danke für den Bericht, wir haben vor einigen Jahren nur ein wenig von Hobart gesehen. Das war´s auch schon von Tasmanien.

    Silke, Darwin und Broome haben wir auch auf unserem Zettel, schon sehr lange und ich hoffe, dass es irgendwann auch klappt.

    Viele Grüße
    PEtra

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