Zöliakie zählt zu den Autoimmunerkrankungen.
Die Immunreaktion wird durch das Klebeeinweiß GLUTEN ausgelöst . Im Körper von Zöliakie Betroffene werden Antikörper gegen Bestandteile von Gluten produziert aber auch gegen körpereigene Antigene, die sich auf der Oberfläche der Dünndarmzotten befinden. Dies führt zu einer Zersötrung bzw. Rückbildung der Dünndarmzotten. Dadurch reduziert sie die Fläche, die im Darm zur Nahrungsaufnahme zur Verfügung steht, ganz erheblich, so dass die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung in den Körper behindert bzw. reduziert wird.
Bei der Zöliakie handelt es sich nicht um eine Allergie, sondern um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit.
Gluten ist in Weizen, Roggen, Gerste, Hafer enthalten.
Die durch die Glutenunverträglichkeit auftretenden Beschwerden sind u.a. Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust oder Müdigkeit. Dabei reagieren von Zöliakie Betroffene durchaus verschieden intensiv auf Gluten. Bei einigen reicht ein Krümel in der Butter um einen Durchfall zu bekommen, andere essen mal (versehentlich) etwas glutenhaltiges und merken vielleicht gar nichts, auch wenn selbst bei einmaligem Diätfehler ein Angriff auf die Darmzotten erfolgt.
Bei Kindern können Wachstums- und Entwicklungsstörungen auftreten. Mein betroffener Sohn, bei dem mit ca. 20 Monaten Zöliakie diagnostiziert worden ist, war bei der Geburt 58 cm lang und wog 4400 gr - damit gab es kaum Neugeborene, die über ihm in den Wachstumskurven des Untersuchungsvorsorgeheftes lagen... Mit 15 Monaten war er auf einen 50% Wert herabgerutscht. Dies war für die Ärzte ein sehr deutliches Signal, deutlicher als die bei ihm nur gelegentlich auftretenden Durchfälle. Darüber hinaus war er immer kreidebleich, hatte ständig Infektionen, einen aufgeblähten Bauch wie unterernährte Kinder bei dünnen Armen und Beinen.
Die Symptome sind sehr verschieden, da auch die Unverträglichkeit unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Beschwerden können Durchfälle, Blähungen, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust oder Müdigkeit sein.
Von anderen, auch erwachsenen Betroffenen, habe ich diverse Krankheitsgeschichten gehört .... bei einem war z.B. eine unerklärliche Anämie das einzige Anzeichen - auch dies erklärlich durch die dann festgestellte Zöliakie. Man spricht dann von einer "stummen Zöliakie".
Weitere Symptome können aber auch eine Wesensveränderungen oder Beschwerden wie Migräne, Knochenschmerzen, Arthritis oder Depressionen sein.
Die "Behandlung" ist allein das Weglassen von Gluten, also eine glutenfreie Ernährung. Und dies lebenslang!