Live - Reisebericht aus Madeira im Januar 2021

  • Es ist der 14.1.2021, das Wetter klart auf und wir fahren nach einem langen Frühstück los nach Porto Moniz. Wir stellen das Auto ab und machen einen kleinen Spaziergang. Das Meer ist heute wild, wir stehen am Kai und schauen lange auf die die wogenden Wellen. In den Lavabecken sehen wir einen einsamen Schwimmer. Puhh, mir wäre das zu kalt.

    Das italienische Restaurant hat geöffnetr, eigentlich wollten wir nur einen Cappuccino trinken, aber das Nudelangebot war einfach zu verlockend, zumal wir auch hier wieder die einzigen Gäste waren.

    Es schmeckt köstlich!

  • Von Porto Moniz fahren wir weiter, es geht in Serpentinen hoch, immer wieder tolle Ausblicke. Wir erreichen Santa, dann geht es nach Portas da Vila- Hier biegen wir ins Landesinnere ab in Richtung Rabacal.

    Die Strecke ist gut zu fahren, eine breite Straße mit unglaublichen Blicken, wenn die Wolken uns den Blick frei geben. Dann passiert es, Friedrich bekommt den Wagen nach einem Fotostop nicht mehr an. Es ist wie verhext, die Karre will einfach nicht mehr anspringen.

    Ich weiß nicht, wie lange wir es versuchen, aber es vergeht fast eine Stunde, dann bekommen wir das Fahrzeug wieder zum Laufen. Was auch immer das war.

    Nun haben wir viel Zeit verloren, wir wollen auf keinen Fall jetzt noch nach Achadas da Cruz fahren, denn da gibt es ein großes Gefälle, das wollen wir nicht riskieren. Nachher bleiben wir noch einmal stecken.

    Übrigens zu Kühen habe ich wie auch zu Pferden ein gespaltenes Verhältnis... ich bin halt ein Großstadtkind ;) Friedrich versteht das nicht. :saint:

  • 13.01.2021 unser letzter voller Tag auf Madeira - Wanderung zum Risco Wasserfall

    Wir hatten uns vorgenommen nun endlich die Wanderung zu den Wasserfällen von Rabaçal zu unternehmen und auf dem Rückweg dann noch einen kleinen Abstecher nach Achadas da Cruz, die Seilbahn lockt und Friedrich will mich ja nun doch nicht alleine fahren lassen. <3

    Aber wie so immer kommt es ganz anders, als wir gedacht haben.

    Nach dem Frühstück packen wir unsere sieben Sachen zusammen und als wir unser Auto starteten... tat sich nichts... }c

    Es war zum Heulen, ich dachte nur daran, wenn das uns auf dem Weg zum Flughafen passiert, ein Unding. Nach einer Stunde vergeblichen Versuchen, rief ich bei der Vermietfirma an und sie schickten sofort einen Mechaniker los. Da wir ja auf der anderen Seite der Insel waren, mussten wir eine knappe Stunde warten. Wie das Leben so spielt, er setzte sich rein und der Wagen... sprang an...

    Nee mit diesem Auto wollen wir nicht mehr in die Berge fahren. wenn uns das wieder woanders passiert, darauf hatten wir keinen Bock. Der Mechaniker nahm Rücksprache und wir tauschten die Autos. Klar, wenn an unserem Auto nichts gefunden wirs, dann müssen wir halt diese Fahrt bezahlen, aber immerhin besser als irgendwo liegen bleiben.

    Nun fuhren wir also mit Verspätung los. Die erste Strecke kannten wir ja schon erst die Küstenstraße nach Porto Muniz und dann boen wir wieder bei Santa in die Berge ab.

  • Wir stellen das Auto auf dem Parkplatz ab und laufen los. Der Weg ist zunächst asphaltiert und wirklich zu zu laufen. Es geht immer leicht bergab und ich denke schon jetzt an den Rückweg... Es gibr mehrere verschiedene lange Wanderweg, aber es gibt an jeder Ecke ein Hinweisschild.

    Nur einmal treffen wir einen Wanderer, vollkommen aufgelöst, er weiß nicht mehr, wo er ist, sein Handy liegt im Auto, aber wir können ihm den richtigen Weg zurück zum Parkplatz sagen.

  • Der Weg wird immer schöner, der Asphalt ist verschwunden, es geht jetzt über Naturwege kleine Wasserfälle säumen den Weg. Unterwegs sehen wir ein Hinweisschild zu einem Café, da machen wir dann auf dem Rückweg einen Stop. Erst wollen wir den Wasserfall sehen.

    Es sind nur wenige unterwegs, das ist gut so. MIt dem Fotografieren vom Wasserfall habe ich so meine Schwierigkeiten, er ist doch hoch und die Kontraste sind groß. Egal, es ist ganz nett. Na klar mit den Victoria-Fällen oder den Salto Angel Falls kann man diese Fälle nicht vergleichen,

  • Nun erreichen wir das Casa do Rabaçal, es hat sogar geöffnet. Draußen sind genügend urige Plätze vorhanden, so dass man den Corona-Abstand wahren kann.

    Da Friedrich fährt, bestelle ich mir eine Poncha, ich zitiere mal aus Wiki:

    Die Poncha ist das traditionelle Getränk auf Madeira. Sie besteht typischerweise aus Aguardente de cana-de-açúcar, einem madeirischen Brand aus frischem Zuckerrohrsaft, Bienenhonig (seltener Melasse oder Rohrzucker) und einheimischen Zitronen in einem wechselnden Mischungsverhältnis von etwa einem Drittel.

    Wow, die schmeckt mir richtig gut und steigt auch ohne Umwege gleich in den Kopf. :D:chhheers

  • Ich habe keine Lust, den Weg zurückzulaufen, denn ab hier ist nur der asphaltierte Weg und es geht bergauf. }a Aber, es gibt von hier aus einen Shuttle zum Parkplatz für eine "Handvoll Dollar", nee nur ein paar Euros. Wir brauchten nicht lange warten, und wurden bis zum Parkplatz zurückgebracht.

    Nun war es doch später geworden als gedacht, daher mussten wir die Seilbahn streichen und fuhren wieder zurück zum Hotel. Die Koffer wollen gepackt werden.

    Viele Grüße
    Petra

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  • 16.01.2021 - es geht wieder zurück nach Deutschland

    Eine besondere Situation verlangt besondere Vorkehrungen :rolleyes

    Am 14.1.2021 haben wir die Digitale Einreiseanmeldung durchgeführt und den Bestätigungscode erhalten, ebenso haben wir Kontakt zu dem Centogene Test-Center aufgenommen, da wir uns nach direkt Ankunft am Frankfurter Flughafen testen lassen wollen. Es ist sogar Pflicht, sich innerhalb von 48 Stunden testen zu lassen!

    Unser Flug sollte um 20:10 ankommen und das Testcenter hat bis 22 Uhr auf. Die Wartezeit betrug im Mittel 40 Minuten bis 1 Stunde. Das sollte reichen. Man muss sich online anmelden und den Test vorab bezahlen. Das hat bei uns problemlos geklappt. Wir erhielten einen Personenidentifikationscode, den wir dann am Testcenter vorlegen müssen.

    Da Lufthansa unseren Anschlussflug von Frankfurt nach Hannover gestrichen hat, wollten wir in Frankfurt übernachten und am nächsten Tag weiterfliegen. Corona machte uns nun einen Strich durch die Rechnung, denn das durften wir nun nicht mehr. Bei dieser Wetterlage wollten wir auch nicht bei Schnee und Eis in der Nacht 4-6 Stunden mit dem Auto fahren, daher blieb uns nur noch die Heimkehr mit der Bahn übrig.

    Ich fand einen Zug, der gegen Mitternacht abfuhr und buchte für uns 2 Plätze in der 1. Klasse, in der Hoffnung, dass um diese Zeit nicht allzu viele Reisende unterwegs waren. Die Route war abenteuerlich, doch davon später.

    Den Anschlussflug ließ ich noch bestehen, wer weiß, ob das alles so klappt. Geld zurück gibt es eh nicht.

    Am 15.1. checkten wir uns für den Lufthansaflug ein, erhielten unsere Sitzplätze, so weit so gut. Am Abend packten wir so weit wie es ging unsere Koffer und nach dem Frühstück checkten wir dann am 16.1 aus und fuhren in Richtung Flughafen. Vorher gab es noch einmal zwei Bilder von unseren Balkon. Das Wetter meinte es wieder gut mit uns.

  • Nach dem Desaster mit dem Auto am Vortage sind wir sehr früh losgefahren, um alle Eventualitäten abfangen zu können, denn wir wollen unbedingt diesen Flug nach Frankfurt bekommen. Die Fahrtzeit zum Flughafen betrug ungefähr eine Stunde. In der Nähe vom Flughafen fanden wir zunächst keine Tankstelle.

    Wir hätten in einen Ort reinfahren müssen. Ich schmiss mein Handy an und bekam nun die genaue Routenbeschreibung. Wir tankten auf und fuhren nun zu der Abgabestelle, dafür mussten wir 2 x den Flughafen umrunden. :D

    Wir hatten es geahnt, das Auto, welches bei uns nicht fuhr, hatte nichts und daher fielen die Mechanikerstunden an. Er musste schließlich zu uns rauskommen. Nun gut, mit 60 € waren wir noch gut bedient. Mit dem anderen - vermeintlich kaputten Auto - wäre ich keinen Meter mehr gefahren. Ich habe mir im Nachhinein so überlegt, es könnte auch ein Bedienfehler gewesen sein, der das Anfahren blockierte. :love: Egal, Schwamm drüber. ;)

    Viel zu früh waren wir nun da, der Lufthansaschalter war noch nicht besetzt, aber es standen schon 2 Koffer in Reih und Glied davor, ganz alleine...

    Wir fragtennach, wann denn die Schalter öffneten und erfuhren, dass es in 10 Minuten so weit sein soll. Wunderbar, dass stellen wir uns auch an, aber in einer anderen Reihe. Nach und nach kommen weitere Passagiere, in der Reihe neben uns sagt mir einer, wir stünden in der falschen Reihe, ok also schnell wechseln. Man hatte die Schilder ausgetauscht.

    Nun stand immer noch einer in der falschen Reihe und er war pausenlos mit seinem Handy zu Gange, schimpfte laut und kräftig und ging allen auf den Geist.

    Er konnte sich beim Testcenter nicht anmelden, wollte einen Termin für den Corona-Test haben. Beim Checkin mussten wir unsere Digitale Einreisebestätigung vorzeigen, dann gaben wir die Koffer auf und waren fertig. Nun hatten wir wirklich noch viel Zeit und suchten uns ein Café, wo wir uns die Zeit vertreiben konnten.

    Rund 3 Stunden mussten wir überbrücken, dann war es endlich so weit. Die Überraschung im Flugzeug war perfekt, wir flogen mit der "MInden" nach Hause. :hhherzen

    Die 2, Überraschung, der "Querulant" saß auch noch neben Friedrich, aber nicht lange, es waren hinten noch ein paar Plätze frei und er zog von dannen. Er hatte nämlich auch gleich Friedrich dumm angemacht.

    Das Wetter unterwegs war so gut, dass wir über eine halbe Stunde früher in Frankfurt landeten. :thump:

  • Da wir innerhalb der EU gereist sind, gibt es keinerlei Einreisekontrollen. So laufen wir als erstes zur Gepäckausgabe und holen unser Gepäck ab. Dann geht die Suche los, denn wir wollen zum Centogene Center. Ich hatte mir schon bei Buchung die Lage angeschaut und da ich mich ja auf dem Frankfurter Flughafen auskenne, war das alles kein Problem, so dachte ich zumindest.

    Unterwegs hören wir eine Ansage, die uns verwundert, es seien jetzt alle Bereiche wieder frei zugänglich oder so ähnlich. Nach einer halben Stunde Irrungen und Wirrungen finden wir endlich das Corona Testzentrum, es war doch ganz woanders als ich gedacht hatte. Aber wir hatten Zeit genug, es soll ja erst um 22 Uhr schließen.

    Entsetzt stehen wir vor den Center und sehen, es ist alles zu. Es gibt keine Testungen mehr heute Abend, morgen früh können wir ab 6 Uhr wiederkommen. Das hat uns gerade noch gefehlt. Wir bleiben noch eine ganze Weile vor den verschlossenen Türen stehen, in der Hoffnung, dass sich die Lage noch ändert. Immer wieder kommen andere Fluggäste an und sind genauso enttäuscht wie wir. Nun ist guter Rat teuer.||

    Später haben wir erfahren, dass es einen Vorfall am Frankfurter Flughafen gab, es ging um Koffer, die rumstanden und wohl auch um Drogen oder so. Ab späten Nachmittag waren große Teile des Flughafen für einige Zeit gesperrt.

  • Was tun, war nun die Frage, es war kalt und ungemütlich, übernachten durften wir nicht, die Lokae hatten geschlossen, was für ein Zustand. Ein Kiosk hatte auf und ich erstand 2 kleine Dosen Bier, das war ein Frustkauf, denn in der Öffentlichkeit durften wir es eh nicht trinken, also braune Tüte drum und heimlich davon genippt. Aber es war eiskalt und tat gut!

    Die meisten Sitzgelegenheiten im Flughafen waren belegt, allerdings nicht unbedingt von Fluggästen, sondern von Menschen, die in der Kälte nicht wissen, wohin. Traurig, so etwas sehen zu müssen!

    Wir wollten uns aber nicht darunter mischen und zogen in Richtung Fernbahnhof. Hier was es aber noch zugiger, unser gebuchter Zug fuhr erst um 23:39!

    Ich entdeckte einen Asia-Kiosk, der To-Go verkaufte. Ich hatte neben dem Frust auch Hunger, Friedrich nur Frust. Eine große Packung mit Nudeln, Tofu und Gemüse und wir setzen uns auf eine Bank, aßen und warteten.

  • Übrigens in Frankfurt schneite es! Wie gut, dass wir uns nicht für die Autovariante entschieden haben.

    Endlich war es so weit, der Zug fuhr ein und suchten unser gebuchtes Abteil! Das war wieder ein Akt, denn dieses Abteil war verschlossen. Im Nachhinein erfuhren wir, dort hatten es sich 2 Sicherheitsleute bequem gemacht. Nein nicht wirklich bequem, denn sie hatten auf dieser Fahrt viel zu tun!

    Gut, dass wir 1. Klasse gebucht hatten, denn es gab zunächst nur noch einen weiteren Fahrgast aber etliche leere Abteile im Wagen 12 vom IC 2020 Frankfurt Flughafen nach Hamburg Altona!

    Richtig gelesen, der Zug ging nicht nach Hannover wo unser Auto stand, aber es war die einzige Möglichkeit von Frankfurt in der Nacht wegzukommen.

    Die Streckenführung war toll:

    Frankfurt Flughafen (23:39)

    Mainz

    Bingen

    Boppard

    Koblenz

    Andernach

    Remagen

    Bonn

    Köln

    Düsseldorf

    Flughafen Düsseldorf (2:51)

    Duisburg

    Essen

    Bochum

    Dortmund

    Hamm

    Münster

    Osnabrück

    Diepholz

    Bremen (5:52)

    Hamburg

    Wobei wir nur bis Bremen fuhren.

    Für uns war die Fahrt recht angenehm, wir hatten wie gesagt das komplette Abteil für uns und haben uns breit gemacht, sind ab und zu eingenickt und ab und zu wegen der Unruhen im Zug aufgewacht. Es liefen so allerlei Gestalten im Zug herum und schauten in jedes Abteil. Ab und zu hörten wir die durchdringende Durchsage: Sicherheit sofort zum Wagen XY und es kam auch die Bundespolizei an Board. Beruhigend, wenn man weiß, dass es Sicherheitspersonal gibt.

  • In Bremen hatten wir nur wenige Minuten zum Umsteigen, es war mittlerweile früher Morgen gegen 6 Uhr. Dieses Mal gab es noch einen weiteren Fahrgast in unserem Großraumabteil, aber wir saßen weit genug entfernt. Nach einer Stunde und 10 Minuten kamen wir in Hannover am Hauptbahnhof an. Hier kannte ich mich nun wieder aus. Nun gab es Kaffee und ein belegtes Brötchen, es war schließlich Frühstückszeit.

    Kalt war es und zugig und wir mussten 22 Minuten auf den Anschlusszug zum Flughafen warten. Wie meinte der Schaffner bei der Kontrolle: ich komme mal in Ihr gemütliches Wohnzimmer, denn auf dieser Strecke sind die 1. Klasse -Kabinen sehr klein.

    Es war im Zug sehr viel los, aber es waren keine Reisende. Der Schaffner war redselig und erzählte, dass viele Obdachlose im Winter die Nacht im Zug verbringen, sie hätten Monatsfahrkarten und fahren hin und her.

    Geschafft, wir erreichen den Flughafen, holen unser Auto ab und fahren in rund 45 Minuten nach Hause.

    Was für eine Rückfahrt!


  • Am nächsten Tag mussten wir zum PCR-Test nach Obernkirchen und gingen dann für 5 Tage in Quarantäne. Unser Sohn hatte vorgesorgt und unseren Kühlschrank befüllt. Nach 5 Tagen machten wir den 2. PCR-Test, der auch negativ ausfiel und damit war dann die Reise endgültig beendet. Übrigens, das Gesundheitsamt hatte sich auch zwischendurch gemeldet und wir mussten unser Testergebnis vorweisen.

    Kleines Fazit:

    Madeira ist schön, wir hatten eine angenehme Auszeit, haben uns gut erholt. Friedrich war endlich an sein Wunschziel gekommen. Wiederholungstäter werden wir allerdings nicht.

    Bei komoot habe ich die einzelnen Ausflüge eingetragen, da kann man unsere Tagesrouten anschauen, soweit ich sie eingetragen habe. Man sieht, wir haben die Ecke um Funchal total ausgespart. Das haben wir bewusst gemacht, denn auf Großstadt standen wir hier zu dieser Corona-Zeit nicht.

    Hier geht es zu den Karten bei komoot.

    Das war mein kleiner Bericht aus Madeira, dieses Mal in Etappen und sehr viel später. Ich öffne jetzt hier auch, es kann aber ebenso weiter im Kommentar-Thread geschrieben werden. ;)

    Viele Grüße
    Petra

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