Nah- und Tierfotografie - ein Workshop auf Nabu - Gut Sunder

  • Wie schon am letzten Wochenende hat es mich auf das Gut Sunderin Meißendorf bei Winsen an der Aller verschlagen.

    Das Wetter versprach durchwachsen zu werden, so nahm ich alles für den Regenfall mit. Schlimmer als die letzten Tage im Landkreis Schaumburg konnte es ja kaum werden.
    Der Workshop wurde wieder vom dem Ehepaar Dagmar Growe-Lodzig und Reinhard Lodzig - Naturfotografie durchgeführt.

    Das bedeutet, es kann nur super werden. Ein bekanntes Gesicht war unter der Gruppe. Jean Philippe war auch im letzten Kurs dabei. Ansonsten waren wir dieses Mal eine reine Männergruppe, egal, es ging ja darum etwas zu lernen und nicht zu sabbeln. Und das habe ich auch geschafft.

    Abends war Kennenlernen und Einführung in das Thema und am nächsten Morgen hieß es um 6:30 auf der Matte stehen. Nichts vergessen und ab ging es zu den Wiesen und im Morgengrauen die ersten Objekte suchen.
    Was hatten wir für für ein Glück, das Wetter war gut!

  • Eine Libelle zu fotografieren, ist recht schwierig, denn man möchte ja am liebsten, dass alle Teile scharf abgebildet werden. Na ja, das stellt für mich schon eine Herausforderung dar.
    Später konnte ich auch noch andere Libellen fotografieren.
    Nach dem Frühstück gingen wir zu den Meißendorfer Teiche mit dem Bannetzer Moor, ein großes Naturschutzgebiet am Rande der Lüneburger Heide. Dort sind viele Gänse, Kormorane, Schwäne, Enten und viele andere Tiere.

    Man muss nur schnell genug sein, denn gerade als wir zu dem Teich kamen, flog ein aufgescheuchter Schwarm Gänse über uns. Ich war nicht schnell genug, ehe ich das Objektiv aus dem Rucksack hatte und auf dem Stativ befestigt hatte, war der Zauber schon fast vorbei. Daher auch nur ein Bild zur Dokumentation. :rolleyes

    Der Seeadler war der Grund. Nun ließ ich meine Kamera mit schwerem Objektiv auf dem Dreibein-Stativ, um nichts mehr zu verpassen.

    Als wir an der Aussichts-Hütte ankamen wurde das Wetter schlechter und somit waren die Gänse "gestorben". Man kann eben nicht alles haben. Wir umrundeten den See (es waren gefühlte Stunden) und jetzt weiß ich auch, was es heißt, einen schweren Rucksack zu schleppen. Unterwegs gab es natürlich noch etliche schöne Motive.

    Die Raupe vom letzten Bild wird mal ein wunderschöner Schmetterling, ein Tagpfauenauge.

  • Das Mittagessen auf Gut Sunder ist immer besonders lecker! Alles bio und selbstgemacht, auch gibt es genügend vegetarische Auswahl.

    Nach dem Mittagessen beschlossen wir, lieber wieder auf die "Piste" zu gehen, denn das Wetter sah wieder vielversprechend aus. Die Theorie gibt es dann eben später.

    Diesmal sollte der Weg nicht mehr ganz so lang werden. Wunderbar, also erholsam für die Füße, so dachte ich zumindest...

    Unterwegs fand ich Pilze im Wald, diese mussten natürlich von mir fotografiert werden. Da die Pilze meist am Boden wachsen, muss man sich schon hinlegen, um eine vernünftiges Foto zu bekommen. Auch schafft man es nicht in wenigen Minuten das Bild zu bekommen, nein man braucht schon Zeit dafür... und viel Geduld...

    Übrigens war der Ausflug fast genauso lang wie der kilometerweite Rundgang um den See. Am Abend dampften meine Füße und ich merkte jeden Muskel.

  • Mit der Zeit lernt man mit offenen Augen durch die Natur zu gehen. Es ist ja nicht so, dass die Libellen und Insekten schreien:

    komm her hier sitze ich... <$§$

    Einige Male hatte ich ein schöne Hornisse im Visier, aber jedes Mal, wenn ich dann endlich so weit war, war sie schon wieder weg. Pech, sage ich nur.

    Wenn man gar nichts findet, dann macht es auch Spaß einen Wassertropefn an einem Grashalm zu fotografieren. Fragt besser nicht, wieviele Fotos ich gemacht habe, ehe ich mit diesem zufrieden war.

  • Auch dieses Mal waren wir eine sehr nette Gruppe. Es ist auch nicht so, dass die Teilnehmer nur aus der Umgebung kommen. Düsseldorf, Köln, Münster, Hamburg und sogar aus der Eifel wurde unter anderem angereist. Glücklicherweise waren wieder zwei Biologen unter uns und das war natürlich ein Glück für uns. So bekamen wir nebenher noch sehr viele Informationen.

    Besonders angetan hat mir die Sache mit den Spinnen. Wer mich kennt, weiß, dass ich vor Spinnen lieber weglaufe. Und nun habe ich sie stundenlang fotografiert.

    Die Kreuzspinne (auf dem Bild 1 kann man deutlich das Kreuz erkennen) hatte gerade einen Grashüpfer in ihrem Netz gefangen. Das war schon interessant zuzuschauen, wie sie ihn einwickelte... Übrigens frisst das Weibchen das Männchen nach der Paarung meist auf, da das Männchen ja dann seine Schuldigkeit getan hat...

    Bei der Brautgeschenkspinne (Bild 2) läuft es etwas anders. Da bringt das Männchen seiner Braut eine eingewebte Fliege oder ähnliches mit, die das Weibchen dann genüsslich bei der Paarung verspeist. Damit rettet er sein Leben...

    Das Bild ist nicht gut geworden, da es regnete und auch noch sehr windig war. Ich habe das Bild auch nur genommen, damit Ihr mal eine Brautgeschenkspinne seht. Schön groß mit schwarzen dicken Beinen...

    Übrigens habe ich auch gelernt, dass man die Spinnen im Haus nicht wegbringen/töten soll. Und zwar aus folgendem Grund:
    Wenn keine Spinne im Zimmer ist, dann entsteht ein Spinnenvakuum. Das bedeutet es kommen ganz viele Spinnen ins Haus, die sich da ihr Revier aufbauen wollen. Mit der Zeit reduziert sich die Anzahl, da sie sich gegenseitig auffressen, bis auf eine gewisse Anzahl.
    Also werde ich jetzt immer die Spinnen im Hause lassen... Ach, ich könnte noch viel mehr erzählen, zum Beispiel, dass sich eine riesige Kolonie Schwarzer Witwen Weberknechte in Essen unter einer Brücke befindet. Da werde ich bei meinem nächsten Besuch bei meinem Bruder in jedem Fall vorbeischauen. Mit Fotoapparat.!

  • Um 22 Uhr war Schluss, auf dem Weg zum Zimmer, habe ich eine kleine Bauchlandung gemacht, es ist ja jetzt schon dunkel um diese Zeit. Da ich mir den Fuß ein wenig verdreht habe, bin ich zwar noch zur ersten Exkursion um 6:30 h (es hat geregnet) mitgegangen, habe aber dann nach dem Frühstück gepasst und erst in Ruhe alles zusammengepackt und dann schon einen Teil der Bilder sortiert, während die anderen noch einmal auf eine andere Wiese gingen.

    Um elf Uhr gab es dann noch die Bildbesprechung, für mich immer ein Highlight, denn man bekommt ein Feedback über seine Bilder und lernt dann hoffentlich aus den Fehlern. Natürlich lernt man auch von den Bildern der anderen Teilehmer.

    Übrigens Martin hatte Glück, er war als einziger (vier Stunden) in der Ansitzhütte und der Eisvogel ist gekommen! Super, wenn ich das geahnt hätte... :KKopffass2

    Ach ja, ich bin nächstes Jahr wieder dabei, ganz bestimmt!

    Nach dem Mittagessen ging es dann wieder nach Hause. Dreimal hielt ich noch an und machte ein Landschaftsfoto...
    Viele Grüße
    Petra
    PS. mein nächster Fotoworkshop ist im Oktober und da geht es 5 Tage nach Helgoland und natürlich wieder mit Familie Lodzig!

  • Hallo Petra,
    alles ohne wenn und aber. Die Aufnahmen sind echt klasse.
    Besonders gefällt mir der Wassertropfen. Auch bei den letzten Landschaftsbilder kommt die Weite gut rüber (Gehört aber nicht zum Thema).

    Habe wieder ein paar Fragen :ttwisted
    Was war jetzt anders als letztes Wochenende? (Habe mir eben die Bilder von letzter Woche nochmals angeschaut)
    War jetzt ein anderer Themen-Schwerpunkt?
    Was war der Unterschied zu letztem Wochenende aus Fotografen Sicht?
    Und was ist das Thema für Helgoland?

  • Hallo Petra,


    danke für den interessanten Bericht und die schönen Bilder! Bei so einer "Miniatur-Fotosafari" kann man ja so manches Neues erfahren - von der Brautgeschenkspinne hatte ich auch noch nicht gehört (ja ja, die Weibchen mit Geschenken einlullen und dann ...).

    Von den Fotos gefallen mir die von der Heidelibelle am Besten und natürlich der Wassertropfen, der ist echt super geworden!

    LG,
    Silke

  • Danke für Euer Feedback! >""§

    @ Erhard zu Deinen Fragen

    1. dieser zweite Kurs stand eigentlich unter dem Motto Amsitz- und Wildlife-Fotografie. Wie ich an anderer Stelle schon einmal erwähnte, ist durch den strengen Winter das Eisvogelpäarchen gestorben. Die Fotografie des Eisvogels war aber das Hauptthema. Nur ohne Vögel ist das schlecht. Uns wurde jedoch angeboten, ohne Kosten von dem Kurs zurückzutreten. Das haben wir aber nicht gemacht. Mittlerweile wurde ein Jungvogel gesichtet, der ab und zu herkommt, jedoch nicht so regelmäßig. Außer einem, eben dem Martin, hatte keiner Lust stundenlang in einer Hütte zu sitzen und nicht zu wissen, kommt der Vogel oder kommt er nicht. Man darf nämlich die Hütte nicht zwischendurch verlassen (auch nicht wenn man muss! Dafür steht dann ein Eimer bereit. Es gibt zwei Hütten mit Sitzplätzen für 3 Personen.
    Der Eisvogel kam auch kurz nachdem Martin in der Hütte war so gegen 7 Uhr. Bis 11 Uhr hat er es noch ausgehalten, aber der Vogel kam kein zweites Mal. Danach war er durchgefroren, aber glücklich. Wäre ich auch gewesen.

    Übrigens der Eisvogel kommt nicht, wenn es regnet, denn dann sieht er die Moderlieschen (seine bevorzugte Nahrung). im Wasser nicht. Und an diesem Morgen hat es ja geregnet.

    Mit den Gänsen und den anderen Wasservögeln hatten wir auch kein Glück, wir waren einfach eine halbe Stunde zu spät. Der Seeadler hat sich dann auch nicht mehr blicken lassen. Das ist aber immer so bei Naturfotografie.

    Ich habe hauptsächlich die Erfahrung vom letzten Wochenende genutzt und versucht, all das, was ich neu gelernt habe, jetzt umzusetzen. Allerdings hatten wir soviel Glück mit dem Wetter. Es war natürlich nicht so gut wie das letzte Wochenende. Nur das Wetter kann man sich auch nicht aussuchen.

    Wusstest Du, dass man bei der Makro-Fotografie genauestens darauf achten muss, wie der Abstand zum Objekt bzw die Neigung zum Objekt ist. Bei dem ersten Pilzbild habe ich natürlich einen groben Fehlern gemacht: Wo ist der Rest des Fußes? Da hätte ich mir am liebsten sonst wohin gebissen. :KKopffass2
    Bei dem letzten Heidelibellenbild verdeckt das Blatt einen Teil des linken Flügels :KKopffass2 Menno, auch das habe ich übersehen...
    Bei dem Fliegenpilz habe ich [leider] zuviel vom Laub entfernt. Es lag ein blödes Stöckchen so ungünstig, nun wirkt das Bild zu nackt. Man sieht genau, wo der Stil im Boden war. :KKopffass2

    Dagmar Growe Lodzig macht neben Makro auch Landschaftsfotografie. Da habe ich auch so einiges nebenbei mitbekommen... :mrgreen


  • Und was ist das Thema für Helgoland?


    Das Hauptthema sind der Vogelzug und die Robben. Viele Vögel nutzen auf der Reise in den Süden Helgoland als Zwischenstation. Wir sind 4 Tage auf dem roten Felsen und Düne...

    Es gibt auch einen Kurs im Frühjahr, da kommen dann die brütenden Basstölpel, Lummen und Dreizehenmöven noch hinzu, leider kann ich nächstes Jahr nicht und muss mich bis zum Frühjahr 2012 gedulden. :,.)

    Nachtrag
    : Den Bericht über Helgoland findet Ihr hier.

  • Hallo Petra,
    also der Fliegenpilz und die Libellen sind meine Favoriten - toll ,
    was Du da trotz - ohne Wecker und mit Fußverstauchung so hinbekommst.

    und die Gegend und das Haus , wo ihr den Kurs gemacht habt ,macht auch neugierig !

    Liebe Grüße
    vom
    SeeStern

  • Mir gefallen prinzipiell alle Bilder aber einige natürlich mehr und andere weniger.
    Der Frosch ist ein Liebling, weil ich Frösche einfach gerne mag. Der Wassertropfen ist natürlich das Spitzenprodukt und die Heidelibelle ist wie mit Eis überzogen, echt schön. Bei den Landschaftsbildern gefällt mir das vorletzte bessr als das Letzte.

    Und über die Spinnen mag ich eigentlich gar nicht schreiben. Brrrrr, genau so eine wie die Bratugeschenkspinne mag ich am Allerwenigsten.
    Hoffentlich träum ich nicht von ihr und nie im Leben überlebt die bei mir. Und sollten auch 100 aufs Begräbnis kommen überleben die auch nicht.
    Spinneninvason besichtigen :question, das ist ja ärger als Hitchkoks Vögel.
    Da wär Helgoland eher meines, das wird sicher wunderschön.

    Und wie geht es jetzt deinem Fuss?

  • Hallo Petra,

    die Aufnahmen sind echt spitze, jede für sich! ~^^

    Da ich ja deine Schmetterlingsbilder als Vorlage/Vorbild hatte, habe ich mich spontan in Südtirol an einem Schmetterling versucht, der gerade in der Wiese saß. Die anderen haben sich totgelacht, bei meinen komischen Verrenkungen....aber leider habe ich das Bild nicht mal annähernd so gut hinbekommen wie du.
    Ich glaub die größte Schwierigkeit ist, das ganze "Objekt" scharf zu bekommen, und den Rest unschaft, so dass es sich schön abhebt und dieser tolle Effekt entsteht. Bei mir waren gerade mal der Kopf halbweg scharf....

  • Claudi hast Du denn mit Stativ gearbeitet? Schmetterlinge sind sehr schwierig zu fotografieren, besonders, wenn sie fliegen. Ich habe da auch viel Glück bei gehabt. ;) Der Hintergrund war dunkles Wasser, insofern auch hier Glück, dass es verschwommen wirkt, denn ich habe mit 235 mm, Blende 10 und Zeit 1/640 gearbeitet.

    Übrigens ist mir anscheinend mit dem Zitronenfalter wirklich etwas Schönes nicht so oft Glückendes gelungen, denn zu diesem Bild gratulierte man mir. <ß+~

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