Hallo,
seit gestern sind wir zurück von unserer dreiwöchigen Kamerunreise und ich kan nur sagen: Es war sehr schön, spannend, mitunter auch anstrengend, aber immer interessant und faszinierend!
Fazit: Kamerun - seeehr gerne wieder, denn natürlich haben wir längst nicht alles sehen können, was dieses Land zu bieten hat, denn das ist sehr viel, weshalb das Land auch oft als "Afrika in Miniatur" bezeichnet wird:
Es gibt quasi alle in Afrika vorkommenden Klimazonen vom trocken-heissen Wüstenklima über angenehmes tropisches Höhenklima hin zu schwül-feuchtem Klima an der Küste.
Dementsprechend findet man auch annähernd sämtliche Landschaftstypen Afrikas vor wie Wüste und Halbwüste, weite Savannenlandschaften inklusive Wildtiere, ausgedehnte Regenwaldgebiete, schöne Traumstrände und Vulkane.
Und nicht zu vergessen - die Menschen, die über 200 verschiedenen Volks- und Sprachgruppen angehören.
Dies zusammen bietet touristisches Potenzial vom Feinsten - und dennoch steckt der Tourismus in Kamerun noch in den Kinderschuhen.
Warum das so ist?
Tja, das ist uns auch nicht ganz klar.
Wahrscheinlich, weil man wenig über Kamerun weiss und hört, wenn man sich nicht gerade explizit danach kundig macht.
Reiseberichte im Internet sind auch eher rar gesät ebenso wie aktuelle Reiseführer (Reiseknowhow von 2007, englischsprachiger Bradt guide mit update von 2011 - aber auch nicht wirklich sehr gut).
Das macht vielen Leuten leider eher Angst vor solch einer Reise, was sehr schade ist, da man die Chance verpasst, ein Stück noch sehr unverfälschtes Afrika kennen zu lernen.
Aber Fakt ist: die paar "echten" Touristen, denen wir unterwegs begegnet sind, konnten wir an einer Hand abzählen.
Natürlich trifft man hier und da auf Weiße, aber die leben und arbeiten i.d.R. im Lande, sei es in diplomatischen Vertretungen oder in Entwicklungs- und kirchlichen Projekten, fahren in ihren dicken, vom Arbeitgeber bezahlten SUVs umher und wirken i.d.R. etwas abgehoben und unnahbar.
Nun denn, ist man dann aber vor Ort, funktioniert doch alles irgendwie und vieles sogar besser als mancher befürchten mag:
Hotels gibt es in sämtlichen Kategorien und Ausstattungen, Internet meistens auch, Essbares findet man auch problemlos, man kommt immer irgendwie von A nach B (je nachdem, was man auszugeben bereit ist, auch schnell und komfortabel) und die große Mehrzehl der Kameruner ist ausgesprochen freundlich und hilfsbereit.
Zum Internet vielleicht noch, denn das ist schon ulkig:
Die meisten unserer Hotels hatten nicht nur ein Netzwerk, sondern gleich ein ganzes Wirrwarr verschiedener, stets ungesicherter Netzwerke - da haben sich echt ein paar Freaks ausgetobt. Meist ging die verbindung auch ganz gut bis sehr gut, aber das Netzwirrwarr sorgte dann oftmals leider auch für Router-/DNS-Probleme, so dass man manchmal trotz vieler Netze keine verbindung bekommt.
Und noch eins zum Essen:
Ja, Afrika ist nicht SO-Asien, wo man immer was tolles und super leckeres zu essen bekommt. Aber man muss keine Angst haben, man würde verhungern oder nur "ekliges Zeug" essen müssen. Es gibt überall Gerichte mit Huhn, Rind und auch mit Schweinefleisch (seltener), es gibt Reis, Kartoffeln, Gemüse, Spaghetti und mancherorts auch Pizza. Zum Frühstück bekommt man überall Baguette und in der Großstadt auch eine Vielzahl anderer leckerer Bachwaren. Eier gibt es auch überall im Angebot, auch auf der Straße, wo Straßenhändler ganze Paletten auf dem Kopf balancieren. Und natürlich bekommt man lecker schmeckende Früchte wie Bananen, Avocados, Papayas, Ananas etc... Man muss also keine Angst haben, verhungern zu müssen.
Ich habe auch einmal ein einheimisches Spinatgericht namens Ndolé probiert. nu denn, haha - es blieb bei dem einen Mal, es hat mir nämlich viel zu bitter geschmeckt. Aber es war den Versuch wert und krank hat es mich auch nicht gemacht.
Dies nur als ein paar kleine Beispiele dafür, dass es wirklich keine begründeten Sorgen & Ängste gibt, eine Reise nach Kamerun zu "wagen". ;D
Ich könte jetzt natürlich noch viiiiel mehr erzählen, doch das kommt alles noch im ausführlichen Reisebericht mit Bildern, der diesmal aber etwas auf sich wird warten lassen müssen, denn morgen fange ich auch noch einen neuen Job an und werde wohl erstmal genug um die Ohren haben für die nächste Zeit...
Vielleicht noch abschließend kurz zu unserer Reiseroute:
Da man bei der Vielfalt Kameruns und nur 3 Wochen Zeit die Qual der Wahl hat, was die Ziele angeht (und man ja auch nicht nur durch's Land hecheln möchte), haben wir uns nur ein paar wenige Ziele herausgepickt, wobei einiges Interessante leider auf der Strecke bleiben musste.
So haben wir u.a. auf eine Safari in einem der Nationalparks verzichtet, da wir das bereits in Botswana, Namibia und Tanzania gemacht haben und vorerst genug Elefanten & Co. in freier Wildbahn gesehen haben.
Und den Nordwesten mit der Ring Road und seinen Vulkanlandschaften haben wir leider auch nicht mehr ins Programm hineinzwängen können (---> nächstes Mal dann ... ;)).
Dafür waren wir
- ganz oben im hohen Norden Kameruns in der Provinz "Extrème Nord / Extreme North" (was doch schon mal "cool" klingt ;))
in Maroua und dem Dorf Rhumsiki in den Mandarabergen an der grenze zu Nigeria
- in der Landeshauptstadt Yaoundé
- im Städtchen Buéa am Mount Cameroon, der mit über 4.000 m der höchste Berg Westafrikas ist
- und in Kribi, einem netten Ort am Meer, wo sich Kameruns schönste Strände befinden.
Ok, damit sei es das für's Erste, Details werden wie gesagt folgen.
Dann wünsche ich euch allen zum Abschluss ein frohes neues Jahr 2013 mit hoffentlich auch vielen schönen, spannenden und interessanten Reisen und Erlebnissen!
LG,
Silke & Max