Moin Moin aus Tajikistan

  • Wakhan Tal

    Hinter Iskashim besichtigten wir eine alte Festung. Diese markierte hier früher den Eingang in das Wakhan Tal.

    Eine breite Ebene öffnete sich und jetzt türmte sich an der rechten Seite der Hindukush auf. Echt beeindruckend!

    Sandsturm im Tal


    Man kann das mit Bildern schlecht beschreiben, man muß es einfach selber sehen. Schon vor Ishkashim wurde die Straße etwas besser, es gab mehr geschlossenen Asphalt, weniger Schotter und Schlaglöcher. War sehr angenehm zu fahren.

    Es war ein langer Ritt, unsere Maschina hatte zudem noch einen Schaden an der Achse, was aber vor Ort irgendwo in einem Dorf an der Straße von unserem Fahrer und einigen Helfern prompt erledigt wurde. Während sich die Herren um das Auto kümmerten stöberten einige Kiddies und deren Vater in unserem Reiseführer. Es war rührend zu sehen, wie Menschen mit größtem Interesse und leuchtenden Augen in den Bildern blätterten. Internet ist hier noch fast ein Fremdwort.

    Besichtigt wurde die alte Festung Yamchum und die heißen Quellen von Bibi Fotima. Auf einen Besuch des Badehauses verzichteten wir. Hatten morgens ausgiebig geduscht.

    Durch die Autopanne kamen wir erst weit nach Dunkelheit in Langar an. War natürlich auch interessant zu sehen, wie die Gipfel des Hindukush so langsam in die Dunkelheit eintauchten, leider war fotografieren jetzt nicht mehr möglich. Man wollte irgendwann auch im Guesthouse ankommen.

    Im Guesthouse trafen wir wieder auf Fahrradfahrer aus Holland und 3 Chinesen aus Xinjiang waren auch zu Gast. Waren Privatreisende, das gibt es also auch, abseits der großen Reisegruppen aus dem Land der Mitte.

    Wir bekamen ein kleines Doppelzimmer, Bad und WC wurden von allen Reisenden gemeinschaftlich genutzt. Mußte in der Hocke duschen, weil kaum Druck auf der Wasserleitung war. Immerhin gab es tröpfchenweise Heißwasser aus dem Boiler. Hat knapp zur Ganzkörperwäsche gereicht.

  • Von Langar nach Murghab

    Eigentlich sollte es ja am frühen Morgen gleich weiter nach Alinchur gehen. Wir fanden unseren Fahrer unter seiner Maschina mit Werkzeug bewaffnet am rumschrauben, Na gut, also besichtigten wir noch die Petroglyphen oberhalb des Ortes und dann ging es so gegen 11:00 endlich los.

    Hinter Langar dreht sich die Straße wieder steil nach oben und wir verabschiedeten uns vom Hindukusch.

    Eine ganze Zeit fuhren wir am Fluß Pamir entlang, der sich hier einen tiefen Canyon gegraben hat.

    Die Straße war grottig, es ging wieder ganz eng am Abgrund entlang, man mochte kaum aus dem Fenster gucken. Die Strassenverhältnisse verstärkten dies noch. Landschaftlich änderte sich das schroffe Gebirge zunehmend in eine Hügellandschaft, allerdings darf man sich davon nicht täuschen lassen. Es ging stetig bergauf und der Höhepunkt war auf dem Kargush Pass mit ca. 4300m erreicht.

    Ein letzter Blick auf die schon weit entfernten Gipfel des Hindukusch, dann ging es weiter in Richtung Pamirebene, wo wir dann die steinige, holprige Buckelpiste gegen eine Fernstraße eintauschten, deren löchriger Asphalt noch aus Sowjetzeiten stammte.

  • Maschina kaputt, hieß es dann von unserem Fahrer. Statt in Alinchur zu übernachten sollte es gleich nach Murghab gehen, weil dort die passende Werkstatt vorhanden ist. Wir waren etwas grimmig, gut, er mußte ständig Luft auf 2 Reifen aufpumpen, da war irgendwas nicht in Ordnung. Also gab es nur einen kurzen Stop in Alinchur und dann ging es weiter in Richtung Murghab, wo wir dann statt einer, nun 2 Übernachtungen hatten. Im Prinzip nix schlimmes, aber die letzte Stunde fuhren wir wieder im Dunklen und man konnte nix mehr von der schönen Landschaft sehen. Zumindest gab einen Stop wo man bei Nomaden Jurte, Vieh und Essgewohnheiten begutachten konnte. Der selbstgemachte Joghurt und die Butter aus Yakmilch waren sehr lecker.

  • Murghab

    Für die erste Nacht bekamen wir ein Zimmer mit eigenem Bad, am nächsten Tag mußten wir uns mit dem Gemeinschaftsduschen anfreunden, da das Zimmer schon vergeben war.

    Murghab ist ein Ort im Nirgendwo der Pamirebene. Transitreisende checken hier tageweise ein und aus, es ist der letzte Ort vor der kirgisischen Grenze.

    Da wir nun den ganzen Tag für uns hatten, besuchten wir natürlich wieder den örtlichen Bazar. Die Geschäfte sind hier in alten Containern untergebracht. Paßt also zu einer Transitstadt.

    Am Nachmittag fuhren wir noch einmal in die Weiten der Pamirebene um alte Felszeichnungen aus der Frühgeschichte zu bestaunen. Man könnte noch ein paar andere Täler besichtigen, aber das ist zeitaufwändig und teuer. Touristisch steckt man hier noch in den Kinderschuhen.

    Unser neues Doppelzimmer hatte zwar kein eigenes Bad, dafür aber mit Blick auf die Berge.

    Die “Luxuszimmer“ sind mit Blick auf Hinterhof und Dieselgenerator. Im Hotel gab es Strom von 19:00-22:00.

  • Heute war dann Abschied von Tajikistan und seiner wundervollen Landschaft angesagt. Der Landcruiser quälte sich noch einmal über hohe Bergpässe, auch der Grenzübergang ist einer der höchsten.

    Hier noch einmal Pamirlandschaft

    Die alte Ruine stammt noch auf der Zarenzeit und wurde auch noch von den Sowjets genutzt.

    Vorbei am Lake Karakul

    50m vor der Grenze. Dahinter ist Fotoverbot.

    Aus Kirgistan gibt es noch keine Bilder. Hinter der Grenze schlug das Wetter um und es war grau und regnerisch. Jetzt in Osh ist es wieder schwül warm und ich sehne mich schon nach der frischen Bergluft zurück.

    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (10. Juli 2018 um 18:46)

  • Hier noch was aktuelles.

    2 Salate, ein Kaffee und ein Wasser kosten umgerechnet 5,50€.

    Die 0,5l Flasche Baltika7 Bier 60ct.:mrgreen

    Leider hatte ich schon die Flaschen gekauft, als ich bemerkte, das auf dem Zimmer Alkoholverbot herrscht. Jetzt muß ich mal gucken, wie ich die wieder los werde...

    Leer natürlich...

  • Da seid ihr ganz schön weit hoch gekommen.

    Gab es keine Probleme mit der Luft?

    4655 Meter sind nicht zu unterschätzen.

    Ich glaube, da hätte ich Schnappatmung

  • Das ging eigentlich. Jeder gefühlt dritte Atemzug mußte etwas tiefer gehen, aber sonst war es gut auszuhalten. Ein leichter Spaziergang ist auch drin gewesen. Nur bergauf war jeder Schritt eine Qual.

    Höhenkrankheit ist ja nicht die typische Atemnot, wie wir sie uns vorstellen, sondern eher ein ungewohnter Erschöpfungszustand. Zumindest in diesen Höhenmetern. Nach ein paar Tagen wäre ja alles wieder normal gewesen.

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