Usedom 10. bis 14.06.2020

  • Hallo zusammen,

    eigentlich fahre ich über Fronleichnam immer mit Freundinnen nach Norderney. Wir feiern dann die 4 Nächte durch und geniessen Sonnenaufgänge am Meer. Ende Mai mussten wir uns entscheiden, entweder Risiko auf kostenpflichtige Absage oder umbuchen, da noch keine FeWo unter einer Woche Mietdauer möglich war, auf Grund der Corona Beschränkungen.

    Kurz entschlossen haben wir dann Heringsdorf auf Usedom gewählt. Wir wohnen im Seehotel mit Blick auf das Meer und die Seebrücke, kein Schnapper, aber so kurzfristig war nicht mehr sooo viel zu haben.

    Die Fahrt war tadellos, nach 5,5 Stunden waren wir hier. Von Deutschland aus fährt man immer über eine Brücke auf die Insel, wir sind über die Zecheriner Klappbrücke gefahren. Danach dauert es aber noch ca. 25 Minuten bis Heringsdorf ohne Wasser zu sehen, deshalb kommt man sich nicht vor wie auf einer Insel.

    Wir haben unser Zimmer bezogen und sofort geschaut ob Sand und Wasser da sind. 8)

    Es gibt viele prächtige Villen, toll saniert und als Pension oder FeWo in Gebrauch. Auch die Hotels sehen zumeist gut aus. Natürlich gibt es auch noch sozialistische Bauten, dazu gehören zwei herunter gekommene Hochhäuser, eins ist eine Reha Klinik, das andere ein Hotel. Hier hat übrigens meine Freundin zu DDR-Zeiten ihre Lehre gemacht:ggrins:

    Die Seebrücke ist schön lang und mit Kiosk, kleinen Lädchen und einem Italiener bestückt. Ich habe in den Lädchen schon zugeschlagen. :gggitarre Wir haben auf der Seebrücke einen Aperol getrunken, mit Blick auf Heringsdorf.

    Danach ging das Drama dann los... :shocked: wir haben in unzähligen Restaurants nach einem Tisch gefragt, die Antwort lautete oft: nächsten Mittwoch wieder }g. Irgendwann kamen wir zum "Das Zeitlos" , nennt sich Restaurant, ist aber ein besserer Imbiss. Die hatten Plätze frei, haben uns platziert, aber dann total angefaucht und letztendlich gar nicht bedient. Wir haben uns sehr geärgert. Irgendwann sind wir bei einem schlechten Italiener gelandet. Für die nächsten Tage haben wir nun in verschiedenen Restaurant vorreserviert.

    Also bisher gefällt uns nur die Landschaft, die Menschen sind zumeist sehr unfreundlich und ganz wichtig, Kartenzahlung, EC und Kreditkarte ist nirgendwo möglich, nur in Unterkünften kann EC möglich sein!!!

    Tierische Grüße von Anja

    2 Mal editiert, zuletzt von Anja R. (11. Juni 2020 um 09:20)

  • Mit dem Essen ist jetzt eine blöde Zeit.

    Die Restaurants haben ihre Kapazitäten runter geschraubt, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können.

    Ich vermute, daß ich am ersten Abend auf Usedom ähnliche Probleme haben werde.

    Unfreundlich? OK, da kann ich dann mithalten, wenn es mich trifft! :mmad

    Das mit der Kartenzahlung betrifft mich zum Glück nicht. Da bin ich ja altmodisch:ttwisted

    Ich hoffe, daß ihr beiden trotz des holprigen Starts noch schöne Ostseetage erleben dürft.

    Zum Ärgern ist die Zeit zu schade.

  • Ja man könnte meinen dass es an den Abstandsregeln liegt, ist aber nicht so, die Tische stehen nicht im Abstand, es ist einfach nur gut besucht.

    Überall geht es hin zu Kartenzahlung... in Rumänien konnte man im Bus NUR mit Karte bezahlen, hier GAR NICHT. Das finde ich krass... :cconfused

  • Anja, mega schön, da kommen Erinnerungen hoch.

    Ich versuche gerade rauszufinden - wir waren in einem Süßen Cafe auf dem Land mit hausgemachten Kuchen, aber ich finds nicht mehr=O

    Ich frag morgen mal einen Arbeitskollegen.

    Aber megainteressant (das ist auf alle Fälle was für dich Kiki) das Museum in Peenemünde. Also falls ihr Zeit habt und Lust, schaut da mal hin.

  • Donnerstag früh zeigte ein Blick aus dem Fenster leider Regen. Wir haben dann umdisponiert und sind mit dem Auto los gefahren. Erst mal in Richtung Osten und dann in den Süden. Wir fahren dabei gerne die Nebenstrassen und fanden uns in der alten DDR wieder :ggrins:

    In den Ortschaften besteht die Strasse meistens aus Kopfsteinpflaster. Das ist angenehm, man fährt langsam und kann viel schauen.

    Erstes Ziel war Schloß Stolpe im Ort Stolpe. Das Schloß ist im Besitz der Gemeinde und wird Stück für Stück renoviert. Der Eintritt ist frei. Die geschichtlichen Beschreibungen sind interessant. Es gibt noch Nebengebäude, die wiederum in Privatbesitz sind, alles FeWo.


    Danach ging es in die historische Altstadt vom Ort Usedom. Neckische kleine und sehr bunte Häuse, rund um die Kirche. Ein ruhiger Ort, wenig Tourismus, aber ein tolles Cafe mit Blumenladen:rrocken

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (12. Juni 2020 um 22:17)

  • Es ging dann wieder auf die 110 in Richtung Osten und kurz darauf in eine Nebenstrasse nach Norden. Die Landschaft zog an uns vorbei und war toll anzusehen. Es gibt noch sehr viele Blumenwiesen. Wir sind bis zum Ort Warthe gefahren. Hier gibt es ein Grundstück in Privatbesitz, welches man gegen eine Spende betreten soll, um in Ruhe zu verweilen. Es ist naturbelassen, mit Tretboot und Wrack für die Kormorane. Wir haben hier eine Stunde im Strandkorb verweilt.

    Auf dem Rückweg haben wir mein Traumhaus entdeckt

    und dann im Fisch-Verkauf im Rankwitzer Hafen Rast gemacht und lecker Fischbrötchen gegessen, bevor wir zum Wasserschloss nach Mellenthien gefahren sind. Das kleine Dörfchen hat ein Restaurant und zwei Cafes. Wir wollten unbedingt in der Kafferösterei im Schloß verweilen, mussten aber wegen Corona 30 Minuten anstehen :Tteufel2 Michael war dann vom Kaffe begeistert, so dass wir ein Paket mitgenommen haben.

    Am späten Nachmittag waren wir wieder in Heringsdorf und es fing an zu schütten. Da es keinen Platz in irgendeinem Restaurant gab, haben wir uns Fischbrötchen und Bier geholt und auf dem Zimmer gegessen. Später sind wir noch auf einen Aperol und ein Eis auf die Seebrücke. Es war wirklich stürmisch geworden.

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (12. Juni 2020 um 22:42)

  • Auf Grund der Corona-Beschränkungen wird hier das Frühstück am Tisch serviert. Das kommt mir sehr entgegen, da ich ja kein Fan von Buffets bin. Ja gut, es lässt Wünsche offen, aber ich muss nicht laufen.

    Danach sind wir dann in Richtung Polen gelaufen, immer auf der Europa-Promenade entlang. Die geht von Bansin bis Swinemünde und hat getrennte Fuß- und Radwege. Die drei Kaiserbäder werden hier auf eine schöne Weise verbunden. Wirklich toll angelegt, durchweg mit Villen auf der Landseite,


    und Wald und Dünen auf der Wasserseite.

    Ich kann nicht in Worte fassen, was hier für Massen an Fußgängern und Fahrradfahrern unterwegs ist. Unglaublich, es geht zu wie auf einer Ameisenstraße...:question

    Nächster Ort ist Ahlbeck. Deutlich schöner angelegt, noch prächtigere Villen und Hotels, sauber, aufgeräumt, mit einer in die Jahre gekommenen Seebrücke. Es war sehr diesig, deshalb konnte man den Ort kaum erkennen, aber es war ruhig, man konnte geniessen.


    Nach einem Chai Latte an der Promenade ging es dann weiter nach Swinemünde. Auf diesem Teilstück waren deutlich weniger Menschen unterwegs. Die Villen hörten auf und es ging nur noch durch Wald. Nach 3km dann das

    wir hatten den Reisestopp vergessen... Corona sei Dank ::). Die Grenze ist dicht, schwer bewaffnete Polen stehen auf dem alten Grenzstreifen. Also nix mit der Bäderbahn oder dem Schiff zurück, sondern zu Fuß. Dieses Mal allerdings am Strand, bei so gut wie keiner Sicht, alles nebelig. Am Hundestrand haben wir eine Currywurst und ein Radler schnabuliert. Das Preis/Leistungsverhältnis ist hier zu 80% grottig und die Unfreundlichkeit der Dienstleistenden begleitet uns durch den Tag.

    Am späten Nachmittag waren wir zurück in Heringsdorf und haben auf der Seebrücke noch ein Tartufo und einen Tee eingenommen. Immer noch nebelig, der ganze Tag versinkt im Nebel.

    Im Wasser steht übrigens eine Info-Tafel, die im Sommer aich fürs Kino genutzt wird.

    Für diesen Abend hatten wir ja erfolgreich einen Tisch im Wehrmanns reserviert. Der Service war professionell und freundlich, das Essen superlecker.

    Abends machen wir immer noch einen Spaziergang und erkunden dabei das Hinterland

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (13. Juni 2020 um 21:38)

  • Für heute haben wir eBikes vorbestellt. Man lernt ja dazu, ohne Reservierung geht hier nix. Zuerst wieder Europa-Promenade bis Bansin. Meiner Meinung nach das schönste der Kaiserbäder, kleiner und einen Tacken schöner als Ahlbeck. Auch hier gibt es eine kleine Seebrücke.

    Und das ist hier Programm:

    Hinter Bansin geht es dann steil die Klippen hinauf in den Wald. Für ca. 5km fährt man 16%-ige Steigungen bzw. Abfahrten... der Hammer :question spätestens hier hätte ich ohne eBike aufgegeben, aber mit... jaaa ein Kinderspiel. In regelmässigen Abständen gibt es Zugänge zum Strand. Im Wald gelegen ist ein kilometerlanger Campingplatz, wirklich schön, der wäre was für mich. Dauercamper, WoMos und Zelte.

    Fröhlich und immer noch im ECO Modus sind wir dann durch Ükeritz


    bis zum Kölpinsee geradelt, wo wir unsere erste Pause machten. Es ging dann weiter nach Koserow, ein kleines Seebad, wenig los und etwas altbacken. Hier wollten wir uns Karls Erdbeerhof anschauen, aber der Parkplatz war schon wegen Überfüllung gesperrt, deshalb sind wir weiter.

    Hinter Koserow führt ein von der EU gesponserter, nagelneuer Radweg ein Stück die Strasse entlang. In Zempin endet er wieder, ein unscheinbares Seebad. Dann kommt Zinnowitz, wieder gross und mondän, mit Seebrücke. Wir erkunden den Ort, bevor es weiter geht. Am Ende der Seebrücke gibt es eine Tauchkapsel:

    Ich bin immer noch voll im eBike Flow, nach jetzt 22km radel ich immer noch zügig und aufrecht.:ggrins:

    Nächster Ort ist Trassenheide, klein, nicht der Rede wert, dann kommt Karlshagen, ebenfalls klein und wenig frequentiert. Der Strand entlang dieser Route ist überall angenehm, aber nur wo Orte sind, gibt es Strandkörbe und Gastronomie.

    Hier biegen wir jetzt in Richtung Landesinnere ab nach Mölschow. Es geht durch Wiesen und Felder über alte DDR "Straßen". Auf Höhe Trassenheide biegen wir wieder auf einen Waldweg ab und fahren bis Zinnowitz, wo wir zum Käffchen einkehren.

    Ab jetzt müssen wir fast den gleichen Weg zurück und jeder Kilometer eind Quälerei... trotz eBike. Ich komne trotz Einstellung HOCH kaum die Hügel hinauf.... bin fix und fertig.

    Zurück in Heringsdorf, falle ich vom Rad direkt ins Bett... 77,7km... ich kann mich nicht mehr bewegen :umkippen Ich beschimpfe Michael noch wüst für diese doofe Idee {a und stöhne weiter vor mich hin.

    Wir waren dann noch essen, wir hatten reserviert, und sind wieder direkt aufs Zimmer. Hier liege ich jetzt... für immer, weil ich nie wieder hoch kommen werde.

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (13. Juni 2020 um 22:37)

  • Mein Usedom-Fazit:

    Heringsdorf ist der hässlichste und lethargischste Ort. Die anderen Kaiserbäder sind deutlich schöner.

    Der Tourist ist hier auf der Insel mehr ein nötiges Übel, für einen angenehmen Aufenthalt muss man schon die berühmte Nadel suchen.

    Das Preis/Leistungsverhältnis ist schlecht. Die Preise sind hoch, der dafür gebotene Service und die Waren von durchschnittlicher bis schlechter Qualität.

    Ich werde nicht hierher zurück kommen.

  • Usedom kannte ich bisher überhaupt nicht. Es gibt aber schöne Ecken dort. Schade, dass es euch nicht so gut gefallen hat, aber das ist einfach so, Nicht überall fühlt man sich wohl.

    Danke für den Bericht und die Bilder und für euch eine gute Rückfahrt!

    Viele Grüße
    Petra

  • Also landschaftlich kann ich es wirklich sehr empfehlen. Der Strand, die Wege und auch das Hinterland waren toll.

    Eine andere Unterkunft, in einem anderen Ort und schon sieht alles anders aus.

    Ausser das Preis/Leistungsverhältnis, das bleibt schlecht. Ich habe noch nie so viele (schlechte) Bewertungen bei tripadvisor abgegeben:tt+r Am Montag werde ich mich auch noch mit dem Ordnungsamt auseinandersetzen, denn einige Lokale beachten einfach so gar keine Regeln...

  • Ich war auf Usedom vor einer Ewigkeit - das zählt nicht mehr. Das war nahe der Wende und damals war alles verschlafen und DDR like und sehr sehr billig. Jan war dann noch einmal mit den Freunden dort, aber auf der Innenseite. Sie hatten ein sehr schönes Haus und auch sonst war alles gut. Ich würde mir gerne noch einen eigenen EIndruck machen, aber es ist bestimmt eine gute Idee, nicht nach Heringsdorf zu fahren. Und dann in eine Ferienwohnung oder ein kleines Haus... Bin gespannt was Kiki berichtet. Aber danke für Deinen Kurzbericht. Hast Du Dich von der Fahrradtour wieder erholt?

    "Was gäbe ich für Küsse, wie kalte Kirschen, Zeit wie Sand am Meer.Was gäbe ich her, wenn jeder Tag wie der erste des Sommers wär" (Zitat aus dem Song "Engel" der Gruppe MIA)

    http://rosentaenzerin.wordpress.com/

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!