Hinterher kann ich sagen, es hat alles geklappt, aber ehe es so weit war, habe ich ganz schön durchatmen müssen.
Ich reise ja immer mit viel Gepäck, vor allem viel Elektrokram und Kabelzeugs und alles was wichtig ist, kommt halt in Handgepäck.
Mechtild hat mich heute gegen 12:30h zum Flughafen von Temesvar gefahren und obwohl zwischendurch eine Vollsperrung wegen eines gräßlichen Unfalls war, stand ich vor 13 Uhr am Schalter und erhielt auch prompt meine Boardkarte. Abflug sollte erst in einer Stunde sein, aber ich dachte, ich gehe schon mal durch die Passkontrolle und lasse mein Handgepäck durchchecken.
Danach wollte ich dann ein wenig rumsurfen, um die Zeit bis zum Abflug zu vertreiben.
Passkontrolle, alles ok. Gepäck oh je... alles aber auch alles musste ich auspacken: Kamera, Ladegerät, Kabelkram, einen Beutel mit Filter, Auslöser, Handy, Objektive, Karabinerhaken, alles erregte die Aufmerksamkeit der Grenzer.
Dann wurde mein Rucksack auseinandergenommen, denn der sichere Safe innen fiel auf. Auf den Monitoren leuchteten die Stahlseile. Da war also nichts zu machen, also alles einzeln noch einmal durchleuchtet. Nicht zu fassen, sie suchten immer noch was. Nun fanden sie endlich mein Inbusschlüsselset.
Das ist Gefahrengut und viel zu gefährlich. Das darf ich nicht mitnehmen und sie steckten es weg. Alles reden half nichts. Sie telefonierten, nein, nichts zu machen. Brauchten Sie etwa Inbusschlüssel?
Ich habe die nur mit, um mein Stativ auseinanderzubauen. Diese Stativteile hatte ich Gott sei Dank im Koffer.
Aber so was macht man nicht mit mir. Ich erklärte den vier Herren, die sich um mich scharten, dass ich wieder raus gehe und die Inbusschlüssel mitnehme. Die guckten ganz schön... Ich sollte mich bei der Passkontrolle abmelden. Also schnappte ich meine sieben Sachen: Rucksack, Handtasche, Laptop, nahm die Inbusschlüssel, meldete mich bei der Passkontrolle ab (dangerous goods) und ging wieder zum Austrian Schalter. Als ich endlich wieder beim Check-In stand (ich will aber zugeben, dass Temesvar klitzeklein ist) und dem netten "Kollegen" der Austrian dies erzählte, beorderte er meinen Koffer wieder zurück. Außerdem verriet er mir, dass heute eine besonders "spezielle Schicht" Dienst hat. Danke an den wirklich netten Mitarbeiter!
Der Koffer kam und ich stecke die gefährlichen Inbusschlüssel in die vordere Tasche und machte mich wieder auf den Weg durch die Passkontrolle und kam wieder an die Gepäckkontrolle. Gleichmütig (nein nicht hochmütig) schmiss ich alles wieder drauf, dieses Mal musste ich nichts auspacken, man ignorierte mich ganz einfach.
Froh war ich, dass mein Gürtel, Blazer und Mantel noch auf dem Tisch lagen, denn diese Sachen hatte ich dort einfach in der Hektik liegen lassen.
Mit etwas Verspätung flogen wir ab, so dass ich in München nur 20 Minuten Zeit zum Umsteigen hatte. Aber es hat geklappt, da der Flug auf G18 abging und ich nicht viel laufen musste.
Als ich endlich in der Maschine saß, sah ich wie mein Koffer noch nachträglich gebracht wurde. Wunderbar...
Nun bin ich wieder zu Hause und frage mich, warum sind Inbusschlüssel so gefährlich?
Viele Grüße
Petra
Ps. Da der Tag noch nicht lang genug war, gehen wir jetzt erst einmal auf eine Geburtstagsfeier...