Auf der Suche nach einem Urlaubsziel kam uns La Réunion in den Sinn. So richtig wussten wir nichts über diese Insel im Indischen Ozean, die in Afrika liegt, aber zur EU gehört. Als Anreise wählten wir einen Flug über Mauritius, so konnten wir auch dort ein paar Tage verbringen. Von der Insel Reunion waren wir total begeistert.
Als erstes besorgten wir uns einen Reiseführer, lasen im Internet, fragten in Reiseforen. So bekamen wir erste Informationen. Recht früh buchten wir unsere Unterkunft und wir entschieden uns für den Süden der Insel. Dort sollte es nicht so touristisch sein, dafür sind halt die Wege etwas länger.
Ohne Mietauto wären wir aufgeschmissen gewesen. Es gibt wohl ein engmaschiges Busnetz, aber wir wollten auch außerhalb der Buslinien die Insel erkunden. So haben wir gleich auf dem Flughafen in Saint Denis den Kleinwagen abgeholt.
Im Dezember kommt auf Reunion fast täglich ein Regenguss hinunter, denn es ist Regenzeit. Uns hat es nicht viel ausgemacht, die Regenschauer waren nur kurz. Ansonsten war es sehr heiß. Wir hatten einen Pool in unserer Unterkunft in St. Joseph, da sind wir recht oft reingesprungen. Reunion hat einige Strände, aber die wenigsten sind zum Schwimmen geeignet. Es gibt starke Strömungen und außerdem auch Haie. So ist das Baden nur an bestimmten gesicherten Abschnitten im Meer möglich, oder in den Lagunen.
Wir waren natürlich ab und zu am Meer. Gut gefallen hat es uns an der Grande Anse. Dieser Strand lag nicht allzuweit von unserer Unterkunft entfernt.
Mit dem Auto fuhren wir nach Cilaos. Der Ort liegt in einem Talkessel und ist von den höchsten Bergen der Insel umgeben: Piton des Neiges, Le Gros Morne und Grand Bénare. Es gibt viele Wanderweg , denn Reunion ist ein Wanderparadies. Hier in Cilaos beginnen auch die Wanderungen zum Piton des Neiges, aber unsere Wanderklasse ist das nicht. ;-)
Schön war auch der Ausflug zu den Wasserfällen von Grand Galet (Cascade Langevin) Schon der Weg entlang des Flusses ist interessant. Die Wasserfälle liegen im Süden der Insel unweit von St-Joseph in Richtung St. Philippe. Wir haben den Ausflug mit dem Cap méchant verbunden.
Zwischen den Ortschaften Baril und Mare Longue befindet sich der Jardin des Parfums et des Epices, es ist ein schön angelegter Gewürzgarten mit vielen Pflanzen und Bäumen. Die geführte Tour haben wir verpasst, wir kamen zu spät. So sind wir alleine herumgewandert. Reunion ist bekannt für seine Produktion von Vanille. Was ich nicht gewusst habe ist, dass die "echte" Vanille so teuer ist.
An einem weiteren Tag haben wir einen schönen Tagesausflug über Le Tampon und La Plaines des Palmistes an die Ostküste nach Saint-Benoît und von dort an der Küste entlang wieder zurück nach Saint Joseph gemacht. Es gibt einiges zu sehen. In der Nähe vom Col de Bellevue steht steht die Statue des Heiligen Expédite, der hier verehrt wird. Auch starten hier wieder einige Wanderwege. Eine Kaffepause in La Plaine des Palmiste, dann geht es wieder in engen Kurven und Serpentinen auf der RF2 über den Col de Bébour bis zum Endpunkt Forêt de Belouvre. Da uns wieder ein ordentlicher Regenguss erwischte, gab es keine Wanderung. In Saint-Benoît haben wir einen Stop gemacht, die Kirche Église Sainte-Anne de Saint-Benoît sieht aus wie eine große Hochzeitstorte. Sie befindet sich etwas außerhalb des Ortes.
Zwischen St Rose und San Philippe kommen regelmäßig Lavamassen von den Vulkanen hinunter. So gibt es große schwarze Lavafelder, wir hielten natürlich auch an und staunten. Der letzte große Ausbruch war 2018, da alles meist kontrolliert verläuft, wird es wie ein großes Fest gefeiert. Man nähert sich so weit man darf an den Krater, mit Picknickkörben und Stühlen, egal ob tagsüber oder in der Nacht. :-)
Wir sind in der Regenzeit unterwegs. Das fanden wir nun nicht tragisch, aber manchmal hat es uns einfach einen Ausflug zerhauen. Um zum Piton Maïdo zu kommen, fuhren wir nicht den "normalen" Weg, sondern nahmen eine Strecke über Les Avirons und le Tévelave, wunderschön mit vielen Kurven und engen Wegen. Nur ca. 30 km vor dem Ziel war Schluss. Es hatte einen Erdrutsch gegeben und damit mussten wir wieder umkehren.
Auch als wir einen kleinen Ausflug zum Grand Coude machten, wir fuhren auf der D33 über das lang gezogene Dorf St. Petri, dann über enge und kurvenreichen Wege, standen wir dann endlich oben und die Sicht war gleich Null. Ok ist halt so.
Friedrich hat dann noch alleine eine Tageswanderung am Krater Dolomieu gemacht. Völlig fertig kam er dann nach vielen Stunden zurück, denn es war heiß und sehr anstrengend, aber er brachte mir tolle Fotos mit.
Insgesamt war es ein wirklich schöner Urlaub. La Réunion ist eine schöne Insel mit vielen Wandermöglichkeiten. Auch das Faulsein und die Erholung kam bei uns nicht zu kurz.
Natürlich habe ich - wie immer - einen langen Live-Reisebericht von unterwegs geschrieben:
Live aus Mauritius und Reunion 2018
Ich habe auch ein paar Videoclips in mein Forum gesetzt: Videos - La Réunion
Hier geht es zur Bildergalerie von dieser Reise: