Die Kreisstadt Stadthagen liegt nördlich der Bückeberge, im Landkreis Schaumburg zwischen Deister und Weserbergland, nur 40 Kilometer von Hannover entfernt.
Graf Adolf III. gründete Stadthagen um 1222. Zunächst entstand die Altstadt, die mit einem Graben, Wall und Stadtmauern befestigt war. Die Wallanlagen mit altem Baumbestand sind heute noch in Takt und begehbar. Daher verwundert es auch nicht, dass die meisten alten Gebäude sich um den Marktplatz herumscharen.
Viele wunderschöne Fassaden, so auch das steinerne Rathaus aus dem Jahr 1595 - 1613. An der Südseite des Rathauses befindet sich eine Walrippe über dem Erker, an der Nordseite ein Sandsteinrelief mit einem Affen und Trinkbecher.Einfach mal über dem Marktplatz gehen und sich die Häuser anschauen. Auch in der Obern- und Niedernstraße befinden sich schöne alte Gebäude, die liebevoll restauriert wurden.
Zwischen Niedern- und Obernstraße liegt die St. Martini-Kirche. Die Kirche wird erstmals 1230 erwähnt, wurde als romanische Basilika begonnen und später zur gotischen Hallenkirche umgebaut. Der Chor ist von 1318, der Turm und das Chorhaus ist vermutlich älter. In der Kirche befindet sich ein Schnitzaltar aus Flandern, der im Jahre 1460 hergestellt wurde. Nur von der Kirche aus gelangt man zum Mausoleum. Es ist siebeneckig und im Innern befindet sich das berühmte Bronze- und Marmorgrabmal des Fürsten Ernst zu Schaumburg. Hergestellt in den Jahren 1616 - 1620 von Adrian de Vries in Prag.<
Ganz in der Nähe befindet sich die alte Lateinschule aus dem Jahre 1565. Sie wurde im spätgotischen Stil errichtete. Hier kann man noch den ursprünlichen Namen von Stadthagen lesen: Grevenalfeshagen (Graf Adolfs Hagen). Vor der Martini-Kirche steht eine Skulptur, es ist ein Hörstein. Wenn man den Kopf in die Aushöhlung tief hinein steckt und dabei einen Ton summt, dann sollte das Summen in ein Dröhnen übergehen und es wird als eine wohltuende Vibration empfunden. Aber nur, wenn man den richtigen Ton trifft.
Das älteste Gebäude der Stadt ist die einfache St. Johanniskapelle aus dem Jahre 1312. An der Nordseite befanden sich Sehschlitze, damit auch die Leprakranken an dem Gottesdienst teilnehmen konnten. Von der Stadtmauer selber ist nicht mehr viel erhalten.
Bis zum Jahre 1607 diente das Schloss den Schaumburger Grafen als Wohnsitz und Residenz. Dieses Schloss ist das älteste Baudenkmal der Weserrenaissance in Niedersachsen. Seit 1946 gehört das Schloss dem Land Niedersachsen und in den Räumen befindet sich heute das Finanzamt.
Die historische Amtspforte, erbaut 1553, diente 3 Jahrhunderte als Verwaltungs-, Gerichts- und Gefängnisgebäude. Es ist ein schöner reich verzierter Fachwerksbau, allein 23 Strahlrosetten zieren die Giebelseiten, die Schiffskehlen sind mit Perlen und Bändern ausgefüllt.
Nach vielen Sanierungsarbeiten befindet sich heute ein Museum in den Räumen (behindertengerecht) Es gibt wechselnde Ausstellungen, der Eintritt ist frei.
In den verschiedenen Etagen erfährt der Besucher die Geschichte der Stadt und vieles über das Leben im 19. und 20. Jahrhundert. Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung sind sicher die kostbaren detailgetreuen Trachten eines Schaumburg-Lippischen Doppelhochzeitszuges aus dem Bückeburger und Lindhorster Raum.
Vor dem Heimatmuseum ist der Pfad der Sinne, eine Murmelbahn für Jung und Alt von dem Künstler Kükelhaus. Murmeln können im Museum ausgeliehen werden. Das Museum ist täglich außer Montag von 15 - 17 Uhr geöffnet, sowie Dienstag bis Freitag von 10 - 12 Uhr. Obernstraße 32A, Telefon 05721-924900.
Geht man weiter westauswärts so kommt man zum Stadtgarten. Es ist eine alte Gartenanlage aus dem 17. Jahrhundert, die sich seit 1930 im Eigentum der Stadt befindet. Das auf Pfählen errichtete Lustschlösschen im Teich wurde erstmalig 1685 erwähnt. Heute befindet sich dort - nach Umbauten - ein Cafe.
Am 15. April 2008 wurde der Amtspfortenkreisel mit der Skulptur "Zeitnadel" der Öffentlichkeit übergeben. Diese Skulptur wurde von dem Lauenauer Künstler Theodor Vollmer geschaffen. Die schlanke 5,70 m hohe Skulptur fügt sich in die Umgebung ein, ohne sie zu stören.
Aber sie ist dennoch groß genug, um aufzufallen. 2 "Gesichter" aus Bronze zieren die schlanken Stäbe, im Süden die Sonne und im Norden der Mond. Ein klein wenig Blattgold verleiht der Skulptur das gewisse Etwas.
Stadthagen bietet einiges für die Bewohner und auch Besucher. So findet dreimal in der Woche auf dem Marktplatz der Wochenmarkt statt. Dienstags, Donnerstags und Samstags gibt es alles frisch: Blumen, Eier, Obst, Gemüse, Brot, Käse und Wurst.
Jeden 1. Samstag im Monat findet auf dem Festplatz und in der Festhalle der Trödelmarkt statt. Im Frühjahr und im Herbst ist Jahrmarkt mit vielen Schaugeschäften. Das Maifest wird an 4 Tagen gefeiert, auch hier gibt es viele Attraktionen.
Jedes Jahr seit 600 Jahren findet das Stadthäger Schützenfest statt, seit einigen Jahren immer am letzten Wochenende im Juni statt. Da sieht man Männer in schwarzen Anzügen, Zylinder, roter Blume am Revers und mit einem Holzgewehr durch die Stadt marschieren.
Gefeiert wird in diversen Rotts und Frauen haben dort keinen Zutritt. Wer mehr erfahren möchte, schaut auf die Homepage: http://schuetzenfest.schaumburg-lebt.de/Schön ist auch immer das große Stadtfest "Pflastertrubel". Viele Bühnen mit Live-Musik, Kleinkunst-Darstellungen, Gourmet- und Getränke-Buden sorgen für ausgelassene Fröhlichkeit. Wenn wir im Lande sind, gehen wir immer gerne dorthin.
Es gibt wieder das Tropicana mit Wellenbad. Nachdem ein Brand das letzte Bad dahingerafft hat, ist seit letztem Sommer (2006) ein neues Freizeitbad eröffnet. Gleich daneben ist der Tropicana Eis-Park, hier dreht man im Winter seine Runden auf dem Eis.
Stadthagen hat auch eine private Brauerei, die Schaumburger Brauerei. "Unser Land. Unser Bier. Und wir". so lautet der Slogan der Brauerei. Acht verschiedene Biersorten werden hergestellt. Mir schmeckt das Schaumburger Landbier am besten ;-)
Am Busbahnhof steht ein alter Festungsturmturm aus dem Jahr 1423. Hier sind auch noch wenige Reste der Stadtmauer zu erkennen.
Es gibt sicher noch viel mehr zu sehen in Stadthagen und ich habe sicher einiges vergessen zu erwähnen. Bestimmt werde ich das eine oder andere noch hinzufügen. Vor allem aber fehlen noch viele Fotos. Diese werde ich im Laufe der "Jahre" vervollständigen.
Ich fühle mich wohl in dieser Kleinstadt, sie ist beschaulich, überschaubar und freundlich...
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