Zur Zeit sind wir im Baltikum unterwegs mit Auto und den kleinen Motorrädern, die im Vito genügend Platz haben. Um die lange Anfahrt zu sparen, haben wir die Fähre von Travemünde nach Liepaja genommen. Liepaja liegt natürlich in Lettland, aber es ist wirklich nur ein Katzensprung bis nach Klaipeda in Litauen. Vor einigen Jahren war ich schon einmal in Litauen, aber nur in der Hauptstadt Vilnius.
An der Küste gibt es wunderschöne Strände, wir haben etliche Male angehalten und viele Fotos gemacht. Auch an der Grenze zwischen Lettland und Litauen gab es dann eine kleine Verschnaufpause.
In Klaipeda haben wir uns ein schönes Apartement gemietet, zwar im 5. Stock einen Hochhauses, aber doch günstig gelegen mit Einkaufsmöglichkeiten und Bushaltestellen.
Gleich nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, bemerkte ich das Malheur. Ich habe tatsächlich eine kleine Tasche mit etwas Technikkram zu Hause liegen lassen. Das meiste ist entbehrlich, nur mein Ladegerät für meine Canon nicht. Ich habe zwar 5 geladene Ersatzakkus, aber die reichen nicht allzu lange.
Nun ging die Suche nach einem Ladegerät los. Ich habe mir einige Läden aus dem Internet rausgesucht und diese haben wir dann noch am Ankunftstag abgeklappert. Wo wir da überall gelandet sind. Alles wurde angeboten, Elektroroller, Handys in allen Preisklassen, Küchenmaschinen, sogar ein Tiefkühlschrank war darunter. Nur mein Ladegerät bekam ich nicht.
Am nächsten Tag, es regnete in Strömen, machten wir noch einen Versuch. Der nette Mitarbeiter von einem weiteren Elektro-Geschäft gab uns eine Adresse und dort bekam ich endlich das gesuchte Gerät. Nun konnten wir in Ruhe die Altstadt von Klaipeda erkunden und das immer noch im Regen. Insgesamt sind wir über 12 Kilometer gelaufen, mit der richtigen Kleidung ist Wetter wirklich kein Problem.
Am 3. Tag sind wir mit dem Auto auf die Kurische Nehrung gefahren. Da es keine Brücken dorthin gibt, mussten wir wieder eine Fähre nehmen, die Fahrt dauert allerdings auch nur 5 Minuten. Die Kurische Nehrung trennt das Kurische Haff von der Ostsee, rund 52 km gehören zu Litauen, 46 Kilometer zu Russland.
Es gibt nur wenige Orte auf dieser Halbinsel, die zum Weltkulturerbe der Unesco zählt. Haupsächlich findet man Dünen und Wälder, kilometerlange Strände mit weißem Sand, allerdings darf man nur an ausgewählten Stellen parken und auch nur bestimmte festgelegte Wege gehen. Zu fragil ist die Natur und zuviel macht der Mensch kaputt.
Wir hatten Glück, denn an diesem Tag lachte die Sonne vom Himmel. So muss es sein.
Klaipeda besuchten wir dann noch einmal bei trockenem Wetter und dann war die Zeit in Litauen auch schon fast vorbei. Auf dem Weg nach Lettland machten wir noch 2 Stops. Den ersten am Lükstas-See, einen weiteren am Berg der Kreuze hinter der Stadt Šiauliai. Hier stehen Tausende Kreuze und jeden Tag kommen einige hinzu. Auch wir haben ein Kreuz dort hingelegt.
Schon bald hatten wir die Grenze zu Lettland erreicht. Doch das ist dann wieder eine andere Geschichte, denn wir sind noch mittendrin.
Wer mehr über diese Reise lesen möchte, ich berichte live von unterwegs