Am 10. Dezember 2015 hieß es wieder: Auf nach Südamerika. Mit Lufthansa flogen wir nach Rio de Janeiro. Ich wollte Friedrich die Stadt zeigen, die mir so gut gefallen hat und wo ich schon 1972 das erste Mal gewesen bin. Copacabana, Ipanema, der Zuckerhut und natürlich der Corcovado, all das stand auf unserem Besuchsplan.
Drei Tage ließen wir uns Zeit, das Wetter war traumhaft, sogar auf dem Zuckerhut ließ der Nebel große Lücken, so dass wir eine tolle Sicht über die Stadt hatten und bis zum Corcovado sehen konnten.
Von Rio flogen wir nach Santiago de Chile, denn dort haben wir genau vor einem Jahr unsere Reise unterbrechen müssen, na ja man kann sich ja mal im Urlaub den Fuß brechen. *rolleyes*
Santiago de Chile empfing uns gleich mit einem Lockvogelangebot auf dem Flughafen, aber wir waren standhaft. Die Stadt hat einiges zu bieten. Unser Hotel Mercure war gut gelegen, prima. Einen Tag machten wir einen Ausflug mit Günter, einem supernetten Tourguide und den 2. Tag bummelten wir allein durch die Gegend. Unbedingt einen Mote con huesillos probieren, ein leckeres Erfrischungsgetränk.
Mit einem Mietwagen (von Avis) fuhren wir raus aus Santiago in den Norden. Endziel für den Tag war Ovalle (Übernachtung), ca. 368 km entfernt. Ein Stop in Los Mollos und am nächsten Tag ging es dann in den Nebelwald Fray Jorge. Allein die Fahrt dorthin war ein Erlebnis.
Panamericana und Küstenstraßen wechselten sich ab. In Tongoy erlebten wir eine kleine Überraschung, denn wir fuhren mit dem Auto in ein Loch! Aber es gibt ja nette Wagenheber.;-) Weiter geht auf auf der Ruta del Desierto, übernachtet haben wir in Vallenar.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Chanaral und besuchten den Nationalpark Pan de Azucar. Tsunami und Überschwemmungen haben große Schäden hinterlassen, vieles war zerstört und einige Straßen gesperrt. Wir blieben dennoch die geplanten zwei Tage da.
Von Chanaral fuhren wir nach Antofagasta, ab Taltal nahmen wir die Küstenstraße Nr 1, eine schöne Strecke und kaum Verkehr. In Antofagasta schauen wir uns als erstes La Portada an, das Wahrzeichen der Stadt. Am nächsten Tag geben wir das Auto ab. Ab jetzt folgt alles mit Bus, Bahn und Taxi. Übrigens, als wir draußen sitzen und ein Bier bestellten, kamen sie mit einer Kaffeetasse an. Wir haben aber keinen bestellt, meinte Friedrich... Nun, es wird aber in Kaffeetassen serviert, damit keiner sieht, was man da so trinkt. ;-)
Am 23. Dezember fuhren wir mit dem Bus nach Calama, übernachteten dort und am nächsten Tag nahmen wir den Bus nach San Pedro de Atacama, denn dort wollten wir die Weihnachtstage verbringen und uns mit der Höhe vertraut machen. Was habe ich in meinem Live-Reisebericht über den Ort geschrieben: Touristen, Touristen, Touristen, Bars, Restaurants, Wechselstuben, Fahrradverleih, Hostals und Touranbieter, natürlich eine alte Kirche und viele staubige Wege. :-) Hier haben wir Sopaipillas probiert, eine südamerikanische Spezialität und natürlich auch Coca-Tee getrunken, lecker...
Wir machen etliche Ausflüge in die Umgebung, eine Wanderung zum Pukara de Quitor, wir haben die Piedras Rojas (rote Steine) gesehen, Vulkane, die sich in den Lagunen spiegeln und viele Flamingos am Salar de Atacama, speziell an der Lagune Chaxa. Guanakos und Vicunjas, Esel und Nandus ließen sich immer wieder blicken.
Interessant waren die Höhlen des Salzcanyon, da kann man noch nach Herzenslust klettern. Bei Tres Marias, der Sandsteinformation von 3 Mariengestalten pustete uns der Wind fast um. Das Valle de la Luna ist ein Touristenmagnet ebenso wie das Geysirfeld El Tatio. Wir machten viele Bekanntschaften unterwegs und die Landschaft war wirklich wunderschön.
Die Zeit ging viel zu schnell vorbei, Silvester wollten wir in Iquique verbringen, also fuhren wir mit dem Bus am 30. 12. dorthin, eine 8-stündige Fahrt. In Iquique feierten wir den Jahreswechsel und ließen es uns einfach nur gut gehen. Ein nettes Hotel am Stadtrand mit Blick auf den Pazifik, das hat uns gefallen.
Mit dem Bus ging unsere Reise weiter, unser nächstes Ziel hieß Arica, eine Stadt ganz im Norden Chiles, nur 7 km bis zur Grenze nach Peru.. Die Übernachtung war nötig, denn wir wollten nach Putre und es gibt nur ein Busunternehmen La Paloma, welches täglich einmal gegen 7 Uhr direkt nach Putre fährt. Es gibt auch die Möglichkeit mit dem La Paz Bus zu fahren, muss dann aber ein paar Kilometer ins Dorf laufen.
Putre liegt auf über 3.500 m Höhe, ca 150 km von Arica entfernt, nicht nur, dass mir ein Hund an den Koffer pinkelte, auch die Luft war hier oben ganz schön dünn.
Rund um Putre ist es toll, es ist zwar wenig los, aber die Landschaft ist einmalig und noch höher! Parque Nacional Lauca - Lago Chungara - die beiden Schichtvulkane Pomerape und Parinacota, einfach toll! Mir geht es nicht ganz so gut, die Höhe macht mir zu schaffen. Daher fährt Friedrich am nächsten Tag alleine zum Suriplaza, über 5.300 m!
Nach einem Tag Ruhepause geht es mir wieder gut und nun fahren wir zum Salar de Surire, eine weite und lange Fahrt, aber es hat sich in jedem Fall gelohnt!
Die Männer nehmen ein Bad in den heißen Quellen... Wir sehen alle möglichen Arten von Tiere, Vizcachas, Alpacas, Lamas, Vikunjas, Nandus, Flamingos... In meinem Bilderalbum habe ich einen Bericht nur über die Tiere in Südamerika geschrieben.
Wir verlassen nun Chile und fahren mit dem Colectivo von Arica nach Tacna. Dort nehmen wir einen Bus nach Arequipa. Wir sind erstaunt, dass alles so prima klappt, hatten wir uns doch vorher Sorgen gemacht. Na ja bis auf den Schlepper in Tacna. Arequipa hat ein sehr schönes Zentrum. Viele Kirchen und alte Gebäude, alte Klöster in einer perfekten Umgebung. Im Hotel trafen wir dann auch Lollo, die 30-jährige Schildkrötendame.
Nach 2 Tagen ging unsere Fahrt mit einem Bus weiter nach Puno, eine lange Fahrt. Wieder sind wir auf über 3.800 m. Manch einer sagt Puno lohnt nicht, uns hat es gefallen. Natürlich haben wir auch einen Ausflug auf dem Titicacasee gemacht.
Mit dem Zug fuhren wir nun von Puno nach Cusco, das war ein tolles Erlebnis. Es ist nicht billig, aber wir haben die Fahrt in vollen Zügen genossen, es gibt ein Essen an Board und die Unterhaltung kommt auch nicht zu kurz. Da der Zug nur langsam fährt und hinten eine Aussichtsplatform hat, bekommt man viel mit. Cusco gefällt uns auch gut. Wir sind in einem netten Hotel in der Nähe des Zentrums. Die kleinen süßen Meerschweinchen landen alle im Kochtopf. :-(
6 Nächte waren wir insgesamt in Cusco. Dennoch haben wir noch lange nicht alles gesehen. Wir buchten einige Tagesausfllüge, Pisaq, Ollantaytambo, Chinceros, Coricancha, Quengo, Puca Pucara, Tambomachay und Sacsayhuaman, Tipon Ruinen - Pikillaqta Ruinen und die schöne Andahuaylillas Kirche standen auf dem Programm. Unterwegs probierten wir Chicha, das Maisbier.
Von Cusco fuhren wir mit Perurail für 2 Nächte nach Aguas Caliente. Friedrich hatte einen schlechten Tag und zum ersten Mal auf dieser Reise regnete es in Strömen und das den ganzen Tag lang, mit wenigen Unterbrechungen. Aber, es war schließlich Regenzeit.
Ein weiterer Höhepunkt stand auf dem Programm: Machu Picchu, wieder gab es ein paar "Irritationen", denn wir wollten ohne Eintrittskarte in den Bus steiegn. Machu Picchu ist ein Traum, geheimnisvoll und nicht restlos erforscht. Der Nebel bewirkt ein Übriges... Picknick inmitten der Ruinen, 2.150 Stufen den Montana Machu Picchu hochgeklettert und ebenso viele wieder hinunter, das werde ich nie vergessen.
Eine weitere Übernachtung in Cusco stand an, denn am nächsten Tag flogen wir nach Lima. Sie hat mir etwas besser gefallen als erwartet, denn es gibt auch in Lima nette Ecken, aber nicht allzuviele.
Nach 2 Tagen begannen wir den Heimflug. Über Sao Paulo flogen wir nach Rio und legten dort noch einen Übernachtungsstop ein, bevor wir dann endgültig mit Lufthansa über Frankfurt nach Hause flogen.
Eine wunderbare Reise ging damit zu Ende.
Den ausführlichen Reisebericht in 3 Teilen findet Ihr in meinem Reiseforum:
- Live aus Südamerika - 1. Teil - Rio de Janeiro
- Live aus Südamerika - 2. Teil - Chile
- Live aus Südamerika - 3. Teil - Peru
Hier gibt noch weitere Berichte zu dieser Reise:
Ein erstes Video ist auch schon online:
Südamerika 2015/2016 - 1. Teil Rio de Janeiro
Hier geht es zur Bildergalerie von Südamerika: