Es zog uns wieder nach Norwegen, ein wunderschönes Land mit herrlichen Seen, einsamen Fjorden und im Sommer ist es immer hell. Am meisten freute ich jedoch auf die Insel Runde, dort wo die Papageientaucher brüten. Auch auf dem Motorrad kann man viel unterbekommen, denn meine große Fotoausrüstung musste natürlich mit. Es ist nicht das erste Mal, dass wir mit den Motorrädern nach Norwegen fahren. Schon 2007 sind wir zum Norkap gefahren, ich habe in meinem Forum darüber berichtet.
Da wir uns ein wenig nach den Papageientauchern richten mussten, sie sind nämlich nur während der Brutzeit an Land, sind wir am 3. Juni 2018 losgefahren.
Erste Etappe führte uns in 334 km bis nach Tarp an der deutsch/dänischen Grenze. Dort übernachteten wir und fuhren am nächsten Morgen bis nach Hirtshals, 378 km. Manch einer würde die Strecke in einem Rutsch fahren, wir lieben es gemütlicher. ;-)
Von Hirtshals fuhren wir mit der Fähre bis nach Stavanger. Da wir eine Kabine für uns hatten, ging es mit der Überfahrt ganz gut. Ich bin nicht immer seetauglich. Sehr früh am Morgen kamen wir in Stavanger an und nutzten die Zeit für einen kleinen Stadtrundgang. Dann fuhren wir - ein Teil mit der Fähre - von Stavanger nach Jørpeland.
Warum wir ausgerechnet in Jørpeland übernachteten, hatte schon einen Grund. Von hier aus ist es nicht weit zum Preikestolen. Diese Wanderung war dann für den nächsten Tag geplant, einfach toll, auch wenn sich Unmengen von Touristen hier tummelten. Insgesamt haben wir jweils 3 Stunden für einen Weg benötigt, manch ein anderer schafft es natürlich auch schneller.
Das erste Highlight war schon mal toll, ein nächster Ausflug führte und zum Lysefjord. Wir fuhren einmal mit der Fähre bs zum Ende des Fjordes und gleich auch wieder zurück. Wer mit dem Auto die Strecke befahren will, dem sei dringend eine Buchung der Fähre angeraten. Wir haben einige Autos/Motorräder gesehen, die enttäuscht zurückbleiben mussten. Das ist dann bitter, wenn es die letzte Möglichkeit an diesem Tag war.
Auf unserer 4. Etappe von Jörpeland nach Lilandtunet fuhren wir etwas mehr als 300 Kilometer, unglaublich viele Tunnel, einige Brücken und natürlich auch Fährstrecken. Die Krönung war dann eine unbefestigte Baustellenstraße, so schnell werde ich diese Etappe nicht vergessen. Unsere Unterkunft war aber sehr schhön.
Die nächste Etappe ging nach Lunde, nicht ganz 200 Kilometer, aber wieder eine traumhafte Landschaft: Schnee, malerische vereiste Seenlandschaften und karge Granitfelsen, wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.. Wir machten eine Schneeballschlacht im Sommer! Schön war die Stabkirche in Hopperstad, ein kuzer Abstecher lohnt sich. Weiter geht die Fahrt mit der Fähre über den Sognefjord, weiter durch viele Tunnel, das Wetter ist wechselhaft und dann erreichen wir den Gletscherarm des Jostedalsbreen, den Bøyabreen. Dann haben wir es bald geschafft, wieder wartet eine nette Unterkunft auf uns. Schön abgelegen, eng am Berg mit toller aussicht auf einen See.
Nun folgte die nächste Etappe zur Insel Runde, mein zweites Highlight auf dieser Tour. Das Wetter ist etwas umgeschlagen, die Wolken hängen tief. Wir treffen Andreas, der auch mit dem Motorrad unterwegs ist, Kreuzfahrtschiffe liegen im Fjord, wir treffen Busse aus Litauen. Dann fahren wir durch den Eiksundtunnel (7765 m), er gilt als derzeit tiefster Tunnel der Welt. Man fährt fast 4 km lang in die Tiefe und dann wieder nach oben. Die Tiefe beträgt 287 m u.NN. Dann hüpfen wir von Insel zu Insel und irgendwann finden wir die Insel Runde.
Für eine Woche haben wir uns ein Apartement im Miljøsenter gemietet. Ich habe mich mit einer Freundin hier auf Runde verabredet, wir wollen zusammen fotografieren. Die Insel Runde ist nicht sehr groß, neben den vielen Hunderttausend Vögeln, die hier auf der Insel jedes Jahr brüten, leben nur um die 100 Menschen auf der Insel. Es gibt auch nur zwei Orte, aber wir sind ja wegen der Papageientaucher hierhergekommen. Das hat sich richtig gelohnt, obwohl der Weg dorthin für mich eine kleine Tortour war, so anstrengend.
Allzu viel kann man hier nicht unternehmen, schön ist eine Rundfahrt um die Insel und dann natürlich immer wieder hinauf zu den Puffins, den Papageientauchern. Ich bin total zufrieden, denn wir haben viel Glück und die Fotos sprechen für sich. So schnell geht die Woche vorüber und wir nehmen Abschied.
Von der Insel Runde fuhren wir nach Dovre in rund 290 Kilometern. Eine richtig schöne Strecke, vor allem die Gegend um den Innfjordtunnel. Wir übernachten in der Toftemo Turistasjon, das Hotel war ursprünglich ein Teil des königlichen Hofes Tofte, wurde im Jahre 1820 wieder aufgebaut und als Poststation betrieben.
330 Kilometer furhren wir dann bis Oslo, fanden dann auch unser Hotel das Best Western Kampen Hotell. Oslo hat uns gut gefallen, vor allem das Museum Munch.
Von Oslo traten wir dann die Heimreise an. Mit der Fähre von Stena Line fuhren wir in 12 Stunden nach Frederikshavn.
Von Frederikshavn fuhren wir wieder einmal quer durch Dänemark und übernachteten wieder in Tarp gleich nach der Grenze Dänemark/Deutschland. Die letzte Etappe fuhren wir dann im Regen, nun ja, irgendwann müssen wir ja mal so richtig nass werden. Es war eine richtig schöne Tour, wir haben viel gesehen, die Fotografie kam auch nicht zu kurz, die Etappen waren nicht zu lang und in Norwegen darf man eh nicht schnell fahren, das hält ja so manchen Flitzer ab. ;-)
Den ausführlichen Bericht findet ihr wie immer in meinem Reiseforum:
Montorradtour nach Norwegen - ein Reisebericht
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