Für Biker bietet Deutschland vom Schwarzwald über das Münsterland bis hin zur Mosel zahlreiche wunderschöne Regionen und Strecken. Nicht minder attraktiv präsentieren sich viele Routen durch Europa. Wer jedoch eine solche Motorradreise plant, sollte sichergehen, dass das Motorrad auch wirklich reisefit ist. Neben den regelmäßigen Inspektionen in der Fachwerkstatt können verschiedene Prüfungen auch selbst durchgeführt werden. Insbesondere vor einer längeren Fahrt ist ein solcher Check ungemein wichtig, um die Verkehrssicherheit des Motorrads zu einhundert Prozent sicherzustellen.
Prüfungen selbst durchführen
Um sicher zu gehen, dass ein Motorrad für eine längere Tour gerüstet ist, empfiehlt es sich stets, vor dem Antritt einer langen Reise eine Inspektion in Anspruch zu nehmen. Wer hierauf jedoch verzichtet, sollte zumindest selbst ein paar wichtige Sicherheitsprüfungen durchführen.
Zum einen sind die Flüssigkeitsstände (Getriebe- und Motoröl, Bremsflüssigkeit, Hydraulikflüssigkeit, Gabelöl) zu kontrollieren. Gleiches gilt für alle Beleuchtungseinrichtungen (Funktion und Einstellungen), die Bremsanlage (Stärke der Bremsbelege und Funktionalität der Bremsen), die Antriebskette (Verschleiß kontrollieren und Kette richtig einstellen) und die Dämpfung der Federgabel. Letztere muss dem höheren Gewicht angepasst werden, welches das Reisegepäck mit sich bringt. Dementsprechend ist auch darauf zu achten, dass das zulässige Gesamtgewicht durch die Zuladung nicht überschritten wird.
Ein wichtiger Bereich ist auch die Bereifung. So sollten die Reifen sorgfältig auf Beschädigungen untersucht werden. Zudem ist die Profiltiefe zu messen. In Deutschland beträgt die gesetzliche Mindestprofiltiefe 1,6 Millimeter, für andere Staaten bestehen unter Umständen abweichende Vorschriften. Wer unsicher ist, ob mit der Resttiefe der Profile die Reisestrecke gänzlich bewältigt werden kann, sollte unbedingt schon im Vorfeld der Tour neue Reifen montieren lassen. Denn um beispielsweise während einer Auslandsreise einen Ersatzreifen in der richtigen Dimension zu finden, ist unter Umständen erheblicher zeitlicher und finanzieller Aufwand vonnöten.
Kleine Testtour unternehmen
Da sich potenzielle Mängel häufig erst nach längerem Fahren einstellen, ist es vor einer größeren Reise empfehlenswert, eine kleinere Testtour zu unternehmen. Auf diese Weise lassen sich kleinere Defizite entdecken, die zwar im Alltagsgebrauch nicht weiter stören, sich bei mehrtägigen oder -wöchigen Touren jedoch als überaus unangenehm herausstellen können. Wer eine solche Auffälligkeit entdeckt, sollte unbedingt eine Fachwerkstatt aufsuchen und die Meinung eines Experten einholen. Denn werden kleine Fehler nicht behoben, können sich diese – vor allem bei den großen Belastungen einer langen Tour – schnell zu kostspieligen Schäden ausweiten.
Wir haben schon einige große Motorradtouren in Europa gemacht, eine kleine Auswahl an Reiseberichten gibt es hier: Motorradtouren in Europa