Was nun? Die Flüge waren gebucht, aber alleine hatten wir keine Lust auf einen reinen Strandurlaub. Irgendwie bekam ich heraus, dass ab San Juan eine Kreuzfahrt beginnen sollte und es hat geklappt...
Das Schiff Regent Sun - gebaut in St. Nazaire, Frankreich, registriert in Nassau, Bahamas, 594 ft lang, 83 ft breit, 25.500 Bruttoregistertonnen, 2 Maschinen mit Dampfturbinen, Geschwindigkeit 18 Knoten, 25.000 horse power at 131 rpm. 832 Passagiere passen an Bord auf 7 verschiedenen Decks.
Diese Tour liegt schon lange zurück, aber noch immer denke ich gerne an diese Reise.
Puerto Rico 27.-29.03.1993
Die Insel liegt zwischen der Dominikanischen Republik und Virgin Island ist ca. 8.898 km² groß, davon 36 km² Wasserfläche und hat mehr als 3,3 Millionen Einwohner. Zum Staat gehören außer der Hauptinsel Puerto Rico (= reicher Hafen) die unbewohnte Isla Mona (54 km²), die Isla Vieques (132 km² - 8.100 Einwohner) und Culebra (28 km² - 1.300 Einwohner), Hauptstadt ist San Juan. Im Norden wird die Insel vom Atlantischen Ozean, im Süden von der Karibischen See umspült.
Wir waren in einem kleinen Guest-House untergebracht. Es ging dort sehr familiär zu. Wir fühlten uns wohl. Gleich nach Ankunft wurden wir mit einem Rum-Punsch begrüßt, der einfach nach "mehr" schmeckte. Nach einem anstrengendem Flug und durch die Zeitverschiebung hatte ich dann natürlich etliche Probleme, (man kann auch sagen ich war nach drei Gläsern schlicht weg "betrunken") denn in der Karibik werden die Getränke anders "gemixt". Es wurde nur der 151 Proof von Barccardi genommen. Woher sollte ich das wissen? Es war in jedem Fall der beste Rum-Punsch, den ich je in meinem Leben getrunken hatte.
Im Hotel waren zur der Zeit auch Leo und Holly aus Kalifornien. Sie luden uns ein, mit ihnen zusammen die Insel zu erkunden, denn sie hatten ein Auto gemietet. Wir hatten ja nur 3 Tage, danach sollte endlich unsere Kreuzfahrt starten.
Die Insel bietet für jeden etwas, egal ob Sie Reiten, Segeln, Schnorcheln, Tauchen, Golfen, im Regenwald wandern oder einfach nur "faul" unter Palmen am Strand liegen wollen. Es wäre jedoch fast eine Sünde, würde man sich nicht die quirlige Stadt San Juan anschauen. Prächtige Kolonialhäuser mit kunstvoll geschnitzten Torbögen und schönen Innenhöfen (Patios).
Von der ehemaligen Waldbedeckung der Insel ist nicht mehr viel übrig geblieben, von einigen Naturschutzgebieten abgesehen. In 400 m Höhe löst immergrüner Bergwald mit dichten Beständen der Palmart "Enterpe globosa" den tropischen Regenwald ab. Die küstennahe Gebiete im Süden sind bedeckt von Trockenwäldern und Dornstrauchsavannen. Der Regenwald El Yunque ist die größte Besucherattraktion neben den Stränden für Touristen. Er ist ca. 11.000 Hektar großer tropischer Regenwald mit einem Vogelschutzgebiet. Das war ein wunderschönes Erlebnis. Grüne Vegetation, riesige alte Bäume, große Farne, wilde Orchideen, Papageien... eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt.
Der tropische Regenwald sollte jedoch nicht nur mit dem Auto durchfahren werden, denn dann sieht man so gut wie nichts. Es gibt mehr als 12 Wanderwege. Nur zu Fuß kann man die Vielfalt des Regenwaldes erkunden. Es gibt mehr als 240 Arten verschiedener Bäume, seltene Orchideen, den gefährdeten Puerto Rican Parrot (Papageienart) neben weitern mehr als 200 anderen Tierarten, Wasserfälle und und und...
Es ist, als taucht man in eine andere Welt... So viel Natur auf einmal, für uns mehr als beeindruckend!
Das einstige Agrarland produziert Zucker, Kaffee, Tabak, Südfrüchte und Melasse, mittlerweile jedoch auch immer mehr Industriegütererzeugnisse wie Rum, Bier, Zement, Chemikalien und elektronische Produkte. Eine der Haupteinnahmequellen des Landes ist natürlich auch der Tourismus.
Die Hauptstadt San Juan liegt an der Nordküste von Puerto Rico und hat ca. 434.000 (Stand 1980) Einwohner. San Juan ist Kulturzentrum mit 3 Universitäten, (eine staatliche, eine Interamerikanische und ein katholische), eine Akademie für spanische Sprache, Generalarchiv, Museen und Bibliotheken. Ausserdem befindet sich der katholische Erzbischofsitz in San Juan.
1508 wurde unter dem Spanier J. Ponce de Léon die Siedlung Caparra, westlich der heutigen Metropole gelegen, gegründet. Wegen der dortigen ungesunden Verhältnisse wurde die Siedlung 1521 an den heutigen Standort verlegt. Auch der wichtigste Hafen von Puerto Rico liegt in San Juan.
Der Hafen und die Altstadt "OLd San Juan" befinden sich auf einer Landzunge. Die Altstadt und La Forteleza sind von einer Stadtmauer (16./17. Jh.) umgeben und wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der Gouverneurspalast La Forteleza wurde als Festungsturm errichtet und 1846 zum Palast umgestaltet. Im Westen wird die Stadt vom Castillo de San Felipe del Morro (1533 erbaut, 1783 umgebaut) beherrscht. Das Castillo besteht aus 6 übereinanderliegenden Wehranlagen (bis 43 m über M) und einem dichten System unterirdischer Gänge.
Östlich der Altstadt befindet sich das Castillo de San Christobal (1766 -72, bis 50 m ü. M.). Die Kathedrale wurde 1540 im gotischen Stil erbaut und im 19. Jh. erneuert.
Was gibt es noch zu sehen: der Kreuzgang des ehemaligen Klosters Santo Domingo (1523) hat doppelstöckige Arkaden, die Kirche San José (mit schöner Kapelle wurde 1532 erbaut), das Rathaus (Alcaldía, 1604, Ende 18. Jh. restauriert)
Einige Museen sind in früheren kolonialzeitlichen Bauten untergebracht, so das Casa Blanca (Kulturzentrum und historisches Museum) und das Casa de los Contrafuertes (Apotheken- und Heiligenfiguren-Museum). Sehenswert noch das Kunstmuseum, Parque de las Palomas (ein alter Park) und das Pablo Casals Museum.
So richtig viel Zeit hatten wir nicht, die Insel zu erkunden, aber für einen ersten Eindruck hat es gereicht.
Das Essen auf Puerto Rico ist sehr vielfältig: kreolisch, mexikanisch, amerikanisch und natürlich puertoricanisch. Sehr lecker und meist auch sehr scharf! Bekannte einheimische Spezialitäten sind : Arroz con Pollo (Huhn mit Reis), Lechón asado (am Spieß geröstetes Schwein), Pastelillos (mit Fleisch gefüllter dünner Teig), Pasteles ( Fleisch und geriebene Feigen in Pisangblättern gekocht) und Asopao (Suppeneintopf aus Reis mit Krabben und Huhn).
Das Straßennetz ist gut ausgebaut und mehr als 6.400 km lang. Autobusse verbinden die wichtigsten Inselorte miteinander. Das tropische Klima wird durch die Seewinde sehr erträglich, so dass man ganzjährig "günstiges" Wetter hat. Der Mai und Oktober sind allerdings die Regenmonate.
Am späten Nachmittag zogen wir um auf das Schiff. Unsere große Reise begann.
Endlich auf dem Schiff!
Wir checkten ein, erledigten die Formalitäten und bezogen unsere Außen-Kabinen. Klasse, unsere Kabine war sehr geräumig und lag ganz oben auf dem 8. Deck. Über uns nur noch die Brücke. Dann ging es los. Zunächst machten wir uns mit dem riesigen Schiff vertraut. So schnell werden wir uns sicherlich nicht zurechtfinden. Aber es gab ja überall Pläne.
Das unterste Deck war das Fitness Deck mit Gym-Raum, Swimingpool und Sauna. Darüber lagen das Dorado, Coral, Laguna und Marina Deck mit etlichen Kabinen. Das nächste Deck war das Rendez-Vous Deck mit Swimingpool, Lido Cafe, Disco, Casino, Tanzcafe, Regency Lounge, Panorama Lounge und Yacht Club. Und überall fanden Veranstaltungen statt. Mir war nach diesem Rundgang klar, dass wir wenig Zeit in unserer Kabine verbringen werden... Dann folgte das Promenade Deck mit einem Kino.
Auf dem Reviera Deck gab es nochmal eine Bar und ganz oben auf dem Bridge Deck konnte man Tennis spielen. Bis 16:30 h mussten wir unsere Tischreservierung für das Abendessen abgegeben haben. Es gab 2 Zeiten, wie nahmen den späteren Termin um 19:45, damit wir auch genügend Zeit für Landgänge hatten und uns nicht abhetzen mussten. Gleichzeitig gab es auch zu diesem Zeitpunkt ein Welcome Aboard Buffet. Das fing ja gut an!
Steve Mullis spielte Welcome Aboard Music im Monte Carlo Court, wer wollte konnte sich Beauty-Termine geben lassen, in den Lounges spielten und sangen verschiedene Künstler. Um 18.00 Uhr gab es Abendessen, mehrere Gänge absolut vom "Feinsten".
Ach so, es wurde für jeden Tag eine Kleiderordnung festgelegt, für diesen Abend hieß sie: Casual, super kein Krawattenzwang für Friedrich...
Um 22 h stellte der Cruise-Direktor Patrick Murray seine "Entertainers" und Staff vor. Um 22:30 - 24:00 h gab es schon wieder ein Welcome Aboard mediterranen Buffet. Irgendwie hatten wir zu diesem Zeitpunkt schon das Gefühl, dass wir sehr viel essen mussten und wenig Schlaf bekommen werden. Die Disco öffnete, wem das zu laut war, konnte sich bei Byford und Avery im Panorama oder aber mit der Late Night Music von Steve Mullis im Monte Carlo Court amüsieren.
Um 23:45 hieß es: All Aboard! und um 24:00 h segelten wir Richtung St. Lucia. Irgendwann fielen wir totmüde ins Bett. Da am nächsten Morgen um 6:24 Sonnenaufgang war und wir am ersten Morgen auf See nichts verpassen wollten, standen wir schon früh auf.
In der Lido-Lounge gab es von 6:00 bis 7:00 Uhr Early Coffee, von 7:00 bis 9:30 Breakfast, im Dining Room wurde das Frühstück um 7:30 oder 8:45h serviert. Da wir uns nicht schon morgens mit "guten" Klamotten rumschlagen wollten, haben wir es vorgezogen ganz unkonventionell meist draußen zu frühstücken.
Es war nicht zu fassen, wer wollte und schnell genug war, konnte 11 x essen.
Es ging weiter mit einer Bouillon von 10:30 - 11:00, Lunch von 12:00 bis 14:30, ein Lean & Lite Buffet auf dem Promenade Deck, Burgers & Hot Dogs an der Reviera Bar, im Diningroom um 12 oder 14 h. Um 16:00 h wartete der Afternoon Tea mit superleckeren Häppchen auf uns, entweder in der Lido Lounge oder schön mit Musik im Monte Carlo Court...
Abends im Dining Room, das gepflegte Abendessen und um Mitternacht von 23:30 - 24:30 ein Mitternachtsbuffet.
So ging das jeden Tag! Wir haben natürlich nicht alles mitgemacht... Aber zugenommen haben wir schon... Um 9:45 h gab es die vorgeschriebenen Rettungsübungen, mit angezogner Schwimmweste... das war vielleicht ein Durcheinander, aber es ist schon beruhigend. Den ganzen Tag über gab es wieder viele, viele Angebote, Quiz, Trapshooting, wer wollte konnte Rumba tanzen lernen, oder sich in die Geheimnisse des Black Jacks einführen lassen, Bridge Spieler wurden gesucht und und und. Wir haben am Swimmingpool gesessen und einige Runden Tischtennis gespielt, einfach die Seele baumeln lassen. Auch auf dem Schiff gab es einige Ecken, wo man sich zurückziehen konnte.
Um 15:45 haben ich an der 1. Session für Bingo mitgemacht. Das macht vielleicht Spaß... Das Bingo-Spiel gehörte fortan zu unseren Favorites, allerdings nur auf dieser Reise. Ich kann jetzt schon verraten, den Jackpot haben wir nie gewonnen...
Der Kapitän gab Abends eine Welcome-Cocktail-Party, der Dress-Code hieß: "Formal", nun ja wir hatten ja extra ein paar "feine" Sachen mitgenommen...
Am nächsten Morgen waren wir gegen 07:00 in Castries, St. Lucia.
Sunrise an diesem Morgen war um 6:26 Uhr. So standen wir morgens früh an Deck und nahmen im Licht der aufgehenden Sonne den grandiosen Blick auf die Insel wahr. Gegen 7 Uhr ankerten wir kurz vor Soufriere. Wer wollte, konnte ausschiffen und eine Inseltour bis Castries unternehmen. Wir zogen es vor weitere 10 NM bis nach Castries zu fahren und erst da an Land zu gehen.
Die Insel Saint Lucia ist ca. 616 km² km groß und gehört zu den Westindischen Inseln. Sie ist die zweitgrößte Insel der Kleinen Antillen. Hauptstadt ist Castries mit über 150.000 Einwohnern. St Lucia liegt westlich von Barbados und südlich von Martinique.
Lange Zeit stritten Franzosen und Engländer um die Herrschaft, insgesamt gab es 14 x ein Hin und Her, bis die Insel 1978 unabhängig wurde.
Wahrzeichen von St. Lucia sind die Pitons, südlich der Stadt/Fischerdorf Soufriere gelegen. Direkt am Meer erheben sich der Gros Piton und der Petit Piton. Es sind spitze Bergkegel vulkanischen Ursprungs.
Wichtigster Wirtschaftszweig der Insel ist der Agrarsektor. Vor allem werden Bananen angebaut. Weitere Anbauprodukte sind Kokosnüsse, Kakao und Zitrusfrüchte.
Die Hauptstadt Castries wurde im Jahre 1948 bei einem Großbrand fast vollkommen zerstört. So findet man natürlich kaum Baudenkmäler. Wer am Samstag in der Stadt weilt, sollte den bunten Markt nicht versäumen.
In der Nähe des Hafens befindet sich natürlich ein modernes "Duty-Free-Einkaufszentrum", extra für die Touristen, die von den vielen Kreuzfahrtschiffen kommend, ihr Geld möglichst da lassen sollen. Es sind über 19 kleine Shops, die lokale und internationale Waren verkaufen...
Die Strände St. Lucia bieten alles für einen erholsamen Urlaub, wiegende Palmen und warme karibische See, Windsurfen, Wasserski, Segeln, Schnorcheln, Tauche oder einfach nur am Strand faul im Sand liegen und an einem Drink nehmen, Golfen, Fischen...
Wir waren auch an der malerischen Marigot Bay, hier wurde der Film Dr. Doolittle gedreht, den sollte man sich auch angesehen haben.
Am späten Nachmittag hieß es All ABOARD! Um 19 h fuhren wir weiter Richtung Barbados.
Von St. Lucia fuhren wir 112 NM und erreichten gegen 8 Uhr den Hafen von Barbados.
Barbados ist die östlichste Insel der Kleinen Antillen, ca. 431 km² groß, ein unabhängiger Staat im Commonwealth. Barbados ist die dichtbesiedelste Insel der Karibik mit über 260.000 Einwohnern, davon leben 40% in der Hauptstadt Bridgetown.
Die Einwohner sagen Little England zu "ihrer" Insel. Mehr als 300 Jahre wurde die Insel von den Engländern beeinflusst, die seit dem 17. Jh. die Insel besiedelten. Bis zur Sklavenbefreiung (1834) diente Barbados als Umschlagplatz für den Handel mit Negersklaven, die auch bald den Hauptanteil der Bevölkerung von Barbados bildeten.
Das Klima ist tropischfeucht. Barbados besteht vorwiegend aus Korallen. Die schönsten palmengesäumten Strände findet man im Westen und Südwesten, im Norden und Osten Steilküsten mit starker Brandung. Im Inneren der Insel ist hauptsächlich kultiviertes Land mit Zuckerrohr-, Baumwoll- und Gemüsefelder.
Bridgetown ist ein "Muß". Die geschäftige Hauptstadt mit lebendigem Hafen, farbenfrohen Märkten und vielen guten Einkaufsmärkten. Wir haben die Stadt vom Hafen aus erkundet - was nahe liegt, da wir am Hafen angekommen sind. Das alte Hafenbecken heißt "The Careenage", eine Erinnerung an die Zeit, als noch die alten Holz-Segelboote an Land gezogen wurden, um ausgebessert zu werden. In der Nähe ist die Waterfront Arcade mit einigen Geschäften und Restaurants.
Über die Chamberlain Brücke (1872) kommt man zum Trafalgar Square. Dort befindet sich auch eine Nelson Statue (1813). Der Name wurde dem Platz 1806 gegeben, nachdem die Nachricht des Todes vom Admiral Lord Nelson bekannt wurde. Er selbst war 1805 mit seiner Flotte auf Barbados gewesen.
Was sollte man sich noch ansehen:
The Old Synagoge & Cemetery aus dem Jahr 1654. Die Synagoge wurde durch den Hurrikane 1831 teilweise zerstört und 1833 wieder aufgebaut. Es ist die älteste Synagoge der Westlichen Welt.
St. Michaels Kathedrale, 1665 erbaut, 1780 durch den Hurrikane zerstört und 1789 wieder aufgebaut.
The Independence Arch, 1987 erbaut zum 21. Jahrestag der Unabhängigkeit, den Queens Park und den Montefiore Brunnen, ein alter Trinkwasserbrunnen aus dem Jahre 1865.
Ein liebenswertes Volk, die Einheimischen nennt man auch Bajans. Calypso und Limbo, das hat uns den ganzen Tag begleitet. Die Karibik lebt von der Musik. Die Karibischen Rhythmen haben uns begeistert...
Barbados ist einer der wenigen Inseln der Karibik, deren Wirtschaft intakt ist. Neben Zuckerrohr und Rum ist der Tourismus eine weitere wichtige Einnahmequelle.
Wir sind nach Gun Hill gefahren, einer alten Signal Station von 1818. Von der Signal Station hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf den Südteil von Barbados.
Oberhalb von Tent Bay, St Joseph, an der Westküste, liegt Andromeda Gardens ein wunderschön angelegter Garten mit tropischen Pflanzen aus der ganzen Welt.
Als beliebtes Ausflugsziel gilt auch das kleine Fischerdorf Bathsheba, St Joseph. Riesige Wellen krachen an die Felsküste. Ideal zum Surfen für sehr erfahrene Surfer, denn die Strömung ist sehr unberechenbar. Barbados ist für die Wassersportler (Surfen, Windsurfen, Kiten und Tauchen), wie ein Paradies.
Sehenswert das Barbados Wildlife Resort, St. Peter, mit einheimischen Tieren, wie der Green Monkey (eine heimische Affenart), Landschildkröten, etc, sowie einer Freiflugvoliere (die Touristenattraktion). Da findet man neben heimischen Vögeln auch Tiere aus anderen Karibikinseln und Südamerika. Um dort hinzufahren, sollte man zunächst an der pittoresken Ostküste entlang fahren. Eine lohnende Strecke.
Wir sahen die Freiheitsstatue, 1834 wurde die Sklaverei abgeschafft, seit 1816 hatte der Sklave Bussa dafür gekämpft!
Eine schöne Aussicht auf den Scotland District bietet der Blick vom Cherry Tree Hill (850 ft). Die Straße dorthin wird von alten Mahagoni Bäumen gesäumt. Fährt man die Straße weiter erreicht man die Morgan Lewis Mill, St. Andrew, eine noch intakte Windmühle aus der Zeit als die Holländer aus Brasilien sich auf Barbados niederließen.
Harrisons Cave, eine Tropfsteinhöhle sollte man sich auch angesehen haben. Natürlich ist auch dies touristisch vermarktet, aber man hat einen Heidenspaß! Man fährt mit einem offenen elektrischen Bus durch die Höhlen. Farbige Scheinwerfer bringen die Stalaktiten und Stalagmiten zur Geltung. Wenn der Führer gut drauf ist, erfährt man so manches Geheimnis...
Wir haben festgestellt auf Barbados geht es "very british" zu.
Um 18:30 hieß es wieder "All Aboard" um 19h fuhren wir weiter Richtung Venezuela.
La Guaira, der Hafen in Venezuela, den wir ansteuerten, lag 461 NM von Barbados entfernt. Das bedeutete für uns, wir verbrachten zwei Nächte und einen Tag auf See und konnten uns an "Board" verwöhnen lassen.
Venezuela, Staat im nördlichen Süd-Amerikas, grenzt im Norden an die Karibik, im Osten an Guyana und den Atlantischen Ozean, im Süden an Brasilien und im Westen und Südwesten an Kolumbien, die Amtssprache ist Spanisch, regional werden auch noch Indianische Sprachen gesprochen. Das Land ist ca. 912.050 km² groß und hat mehr als 20 Millionen Einwohner.
Am 3. April gegen 8 Uhr morgens erreichten wir den Hafen. Es wurden verschiedene Tagestouren angeboten, von einem "Alleingang" wurde abgeraten. So entschieden wir uns, eine Bustour in die Berge zu unternehmen, es hieß, da gibt es ein Dorf im "Schwarzwaldstil".
1499 hat Kolumbus auf seiner dritten Reise die Orinocomündung entdeckt. 1499 entdeckte A. de Hojeda den Golf von Maracaibo. Da es sehr viele indianische Pfahlbauten gab, nannte er das Land Klein-Venedig = Venezuela.
Nachdem wir Caracas hinter uns gelassen haben,fuhren wir in westlicher Richtung. Nach ungefähr 60 Kilometern, die Fahrt führte uns durch den Macarao National Park, haben wir, für uns völlig unerwartet, ein kleines verwunschenes Dorf gefunden. Wir dachten, wir wären im Schwarzwald! Das hatte nichts mehr mit Südamerika zu tun.
Wir waren im Dorf Colonia Tovar gelandet.
Das Dorf liegt auf einer Höhe von ungefähr 2.000 Metern, mit angenehmen Temperaturen, inmitten einer wunderschönen Landschaft in den Bergen. Der Grund, weshalb sich diese "Schwarzwaldkultur" so lange halten konnte, war, das Dorf war völlig von der Umwelt abgeschnitten. Erst 1946, als eine asphaltierte Strasse gebaut wurde, kam die Wandlung. Heute ist das Dorf eine Touristenattraktion, auch für die Bewohner der Großstädte in Venezuela. Die Bewohner des Dorfes verstehen jedoch ihre Eigentümlichkeit gut zu vermarkten. Am Wochenende geht es zu wie auf einem Rummelplatz.
Das Dorf wurde 1843 von deutschen Auswanderern gegründet, die vom venezolanischen Grafen Manuel Felipe Tovar eingeladen waren, sich auf seinen ausgedehnten Besitztümern in Venezuela niederzulassen, um es urbar zu machen. Zunächst waren sie abhängig vom Grafen, ca.1852 wurde ihnen das gesamte Hochtal übereignet. Jedoch war es ihnen nicht erlaubt, Einheimische zu heiraten; sie hätten dann den Anspruch auf das geschenkte Land verloren. Da die Siedlung mitten im Urwald lag und es keine Strassen dorthin gab, blieben die Siedler unter sich. Ihre Sprache war deutsch (badische Mundart) und sie erhielten die alten deutschen Traditionen.
Der Dorfkern ist nicht sehr groß, viele Gehöfte der ehemaligen Kolonie liegen weit verstreut an den Berghängen. Wir haben uns einige Häuser und Läden angeschaut. Kuckucksuhren, deutsche Gerichte in den Gaststätten, unbekanntes Obst aus dem Heimatland (wie Erdbeeren, Himbeeren), selbstgemachte Konfitüre, deutsches Gemüse und die schönen Fachwerkhäuser, wir fühlten uns nicht in Südamerika, sondern wähnten uns irgendwo im Schwarzwald...
Und man sieht blonde Kinder mit blauen Augen, die Älteren, die wir gesprochen haben, konnten noch perfekt deutsch und waren darauf stolz, allerdings die Kuckucksuhr, die er uns verkaufen wollten, haben wir nicht mitgenommen, dafür Kleinigkeiten aus Ton gebrannt, die noch heute bei uns in der Küche stehen...
Um 18:30 hieß es wieder "All Aboard" um 19 h fuhren wir weiter Richtung Bonaire.
Von Venezuela fuhren wir 125 NM und erreichten gegen 8 Uhr Bonaire.
Bonaire ist eine der 3 ABC-Inseln und die zweitgrößte Insel der Niederländischen Antillen im Karibischen Meer, 80 km von der Nordküste Venezuelas entfernt.
Bonaire ist 288 km² groß, hat knapp 10.000 Einwohner, der Hauptort ist Kralendijk. Bonaire ist, wie auch Curacao (die C-Insel), autonomer Teil der Niederlande. Die Hauptstadt ist Willamstad und liegt auf Curacao. Die ABC-Inseln gehören zu den Inseln unter dem Wind (Kleine Antillen).
Die Amtsprache ist natürlich Niederländisch, Umgangssprache ist Spanisch, Englisch und Papiamento. Diese Sprache wird nur auf Bonaire, Aruba und Curacao gesprochen. Es ist ein Mix aus Holländisch, Spanisch, Englisch, Afrikanischen Dialekten, Portugiesisch und Indians.
Ein paar Beispiele:
Willkommen - Bonbini
Wie geht´s - Con ta bai
Danke - Masha Danki
Bis bald - Te aworo
Guten Abend - Bon nochi
Wir haben uns zusammen mit einem Holländischen Paar ein Taxi gemietet. Der Fahrer erwies sich als Glücktreffer. Er hat uns eine wunderschöne Fahrt über "seine" Insel beschert und uns so viele Dinge erzählt. Natürlich sprach er Holländisch und konnte auch das Plattdeutsch von Friedrich etwas verstehen. Sein Großvater war noch Sklave gewesen, so erzählte er uns. Auch hier auf Bonaire wurde seit dem 17. Jahrhundert Sklaven gehalten, hauptsächlich für die Salzgewinnung.
In diesen kleinen Hütten lebten die Sklaven während der Woche. Am Wochenende durften sie zu ihren Familien nach Hause, die im inneren Teil der Insel lebten. Die Sklaven mussten barfüssig und mit bloßen Händen Salzbrocken sammeln und aufschichten. Diese wurden dann auf Schiffe verladen.
Zur Orientierung für die Frachtschiffe wurden verschiedenfarbige Obelisken aufgestellt und zwar in den Farben rot, weiß, orange und blau. Das sind die Farben der Nationalfahne des Königshauses. Auch heute noch ist die Haupteinnahmequelle von Bonaire die Salzgewinnung - neben dem Tourismus. Die Sklaverei wurde 1862 abgeschafft. Die Hütten, die wir gesehen haben, stehen unter Denkmalschutz.
Bonaire ist bekannt für seine unendlich weiten Strände. Da es auf Bonaire keine Flüsse gibt, ist das Wasser besonders klar. Ein Paradies für Taucher.
Was wir noch gesehen haben: Scharen von Flamingos. Überall sah man die{ roasaroten Vögel, auch für diese ist Bonaire ein Paradies. Eine der wenigen Plätze, wo sie noch ungestört brüten. (Ich will nicht anmerken, dass man eigentlich auf manchen Bildern die Flamingos sehen müsste) Außer den Flamingos gibt es noch mehr als 130 weitere Vogelarten... Übrigens der Flughafen hat den Namen Flamingo Airport.
Flamingos lieben die flachen Salzseen. Dort ist reichlich Nahrung für sie vorhanden. Im Norden der Insel befindet sich der Washington-Slagbaai-Nationalpark, der fast ein Fünftel der Insel umfasst. Hier hat man auch noch die Möglichkeit neben den Flamingos den typischen Inselbewuchs zu sehen, Buschwerk, Kakteen und Agaven, wilde Esel, Leguane und Eidechsen.
Auf der Insel gibt es noch einige Höhlen aus der indianischen Zeit mit Felsmalereien zu besichtigen. Das haben wir aber selber nicht geschafft.
Der Tag ging einfach viel zu schnell vorbei. Auf dieser Insel der Karibik hat es mir am besten gefallen. Die Insel ist oder war touristisch noch nicht so erschlossen und vor allem auch nicht überfüllt. Wir haben die Ruhe und die Natur ganz einfach genossen.
Irgendwann mussten wir wieder zum Schiff zurück... und sahen einen der schönsten Sonnenuntergänge...
Nicht immer hat man so viel Glück mit dem Wetter... Die Sonne ging unter und wir fuhren Richtung Aruba.
Aruba liegt nur 114 NM Meilen von Bonaire entfernt und so erreichten wir den Hafen gegen 07 Uhr am frühen Morgen. Das war gut so, wir hatten den ganzen Tag Zeit, um uns umzusehen.
Aruba, die kleinste der 3 ABC-Inseln der Niederländischen Antillen im Karibischen Meer, liegt vor der Nordküste Venezuelas.
Die Insel ist 193 km² groß, hat ca. 100.000 Einwohner, die Hauptstadt ist Oranjestad. Die ABC-Inseln gehören zu den Inseln unter dem Wind (Kleine Antillen), denn hier weht fast unablässig der Passatwind. Seit dem Jahr 1986 hat Aruba einen besonderen Status innerhalb des Königreiches Niederlande. Die Insel ist autonom, gehört zu Holland, hat aber eine eigene Verfassung.
Weitere Beispiele:
Du bist mein Liebling - Bo ta mi dushi
Ich liebe Dich - Mi ta stima bo
Gib mir einen Kuss - Dunami un sunchi
Ich mag Dich sehr - Mi ta gusta bo hopi
Sprachprobleme gibt es sicherlich nicht auf dieser Insel!
Die Stadt Oranjestad wirkte auf uns, wie der Name es schon ausdrückt: holländisch. Schon von weitem sahen wir die typischen Häuser. Auch die Straßennamen klangen bekannt: Wilhelminastrad, Schoolstrad, Ooststrad, Beatrixstrat etc.
Wir haben wir uns einen Leihwagen genommen und sind über die Insel gefahren, vorbei an wunderschönen, menschenleeren Strände und Sand wie Puderzucker.
Das Wasser war teilweise so klar, dass wir die Fische sehen konnte. Natürlich sahen die Pelikane sie auch! Aruba ist ein Paradies für Windsurfer. Die Insel gilt als einer der besten weltweit für Speed- und Flachwasserstrecken mit starken und ablandigen Winden. Es werden auch viele andere Wasser-Sportarten angeboten wie Segeln Tauchen, Schnorcheln...
Aruba wurde 1499 von dem Spanier Alonzo Ojeda endeckt. Jedoch dachten die Spanier, dass die Insel unfruchtbar sei und gründeten keine Kolonie. So überlebten die Indianer vom Stamme Arawak. 1634 übernahmen die Holländer diese vergessene Insel. Zwischen 1805 und 1816 hatten die Engländer die Gewalt und danach wieder die Holländer. 1825 wurde Gold entdeckt und bis 1913 abgebaut. 1929 wurde eine große Ölraffinerie gebaut, der Wohlstand der Insel wuchs. Nach Schließung der Raffinerie wurde der Tourismus aufgebaut, um den Ruin des Landes zu verhindern. Die Hotelbauten schossen in die Höhe... Die Touristen entdeckten die Insel und der Boom ist noch nicht zu Ende. Noch ein Vorteil: Die Insel liegt nicht im Hurrikane-Gebiet.
Auf dem Weg zum California Lighthouse an der Nordwestseite fallen uns die vielen Kreuze am Wegesrand auf. Es sind Erinnerungen an die - im Verkehr - getöteten Menschen. Der Leuchtturm wurde nach dem Schiff California benannt, das vor der Küste Aruba gesunken ist, heute immer noch eine interessante Tauchstelle. Der Leuchtturm ist nicht mehr in Betrieb und wir konnten ihn auch nicht von innen besichtigen. Er steht auf dem Plateau Hudishibana (alter indianischer Name). Wir hatten einen fantastischen Blick auf die Küste.
Von der Küste fuhren wir querfeldein Richtung Osten und fanden eine ungewöhnliche Vegetation: Karger Bewuchs, meterhohe Kakteen, Sand und Steine/Geröll, eben eine Wüstenlandschaft. Schade den berühmten Divi-Divi Baum habe ich anscheinend nicht fotografiert. Den gibt es nur hier, er wächst schief. Durch die immer stets gleichbleibenden Winde aus einer Richtung, sind die Äste in eine Richtung "verformt".
Die Kakteen, die hier wachsen, können bis zu 4 Jahre ohne Wasser auskommen und auf Aruba regnet es selten! Unterwegs haben wir viele Vögel gesehen, wilde Esel etc. Wer Zeit hat, sollte sich den Arikok National Park anschauen. Mit Sicherheit ein lohnender Besuch. Wer Lust hat, kann auf dem Wege noch die Santa Anna Church in Noord, aus dem Jahre 1770 und The Chapel of Alto Vista, eine spanische Missionskirche besichtigen.
Langsam kommen wir dem Höhepunkt unserer Fahrt näher. Wir sind an der Nord-Ostküste.
The Natural Bridge, 8 Meter über dem Meer, 30 Meter Spannweite, eines der meistfotografiertesten Wahrzeichen der Insel. Die Kraft und Gewalt des Meeres hat über Jahrhunderte hinweg das Korallengestein ausgehöhlt.
Von da aus sind wir wieder zum Hafen zurückgefahren, denn unsere Zeit war um, ein kleiner Drink am Strand und dann hieß es wieder "All Aboard".
Übrigens, wer neuer Informationen über die ABC-Inseln haben möchte, Heike hat in meinem Forum einen Live Reisebericht geschrieben. Sie war 2008 auf Aruba, Bonaire und Curacao.
Wir fuhren weiter, unser nächstes Ziel hieß St. Barths, allerdings hatten wir bis dahin noch einen ganzen Seetag, den wir nutzten, um uns an Board verwöhnen zu lassen. Bei dem Angebot fiel es uns aber nicht schwer...
St Barths, die Märcheninsel für die Reichen, gehört zu den Kleinen Antillen (Inseln über dem Winde) und ist nur knapp 22 km² groß. Die Entfernung zu Aruba betrug 541 NM gegen 09.00 Uhr ankerten auf See. Da St. Barts keinen Hafen für unser großes Schiff hat, mussten wir in kleine Boote umsteigen, um an Land zu gelangen.
Die Insel besteht hauptsächlich aus Vulkan- und Kalkstein, es gibt keine Flüsse, dafür herrliche Buchten, grüne Hügel und smaragdgrüne Lagunen. St. Barths gilt als privilegierter und diskreter Ferienort. Ein Treffpunkt für die Reichen. Schon allein wegen der hohen Preise, die uns doch sehr erschreckt haben.
Die Insel wurde 1492 durch Christoph Columbus entdeckt und er benannte sie nach seinem Bruder Bartolomé. Lange Zeit blieb sie unbewohnt, denn es gab kein Wasser und somit keine Anbaumöglichkeiten.
Erst 1648 ließen sich bretonische und normannische Kleinbauern als Siedlern hier nieder. 1784 wurde sie an die Schweden im Tausch abgegeben und 1878 dann wieder endgültig französisch. Von den Schweden wurde der Freihafen-Status übernommen.
Der Hauptort der Insel heißt Gustavia. In der 700 m lange schöne Bucht, um die die Stadt und der Hafen angeordnet sind liegen Segelschiffe aus aller Welt vor Anker. Die kleine Stadt bietet viele Gourmet-Lokale und exklusive Butiken und Geschäfte.
St. Barths ist fast völlig niederschlagsfrei. Es ist ganzjährig zwischen 20 und 28° C warm, aber der Passatwind bringt ständige Kühlung. Irgendwie alles unwirklich, kaum Tourismus, man könnte den Träumen nachgehen und sich einfach wohlfühlen! Aufgrund der Exklusivität ist ein großer Teil der Insel im Privatbesitz von Millionären. Es gibt auf der Insel keine öffentlichen Verkehrsmittel. Man nimmt sich entweder ein Taxi oder mietet ein Auto oder Minimoke, wenn man mobil sein will. 40 km kurvenreiche Strassen kann man auf der Insel befahren, mehr nicht! Allerdings ist ein Verfahren so gut wie unmöglich.
In der Baie de St. Jean haben wir einige Stunden am Strand verbracht. Glasklares Wasser ein wunderschöner Sandstrand. Unvergessen bleiben jedoch die Preise. Für eine Cola und ein Wasser haben wir je 10.- DM bezahlt, natürlich in USD oder Französischen Franc (heute bezahlt man allerdings mit dem Euro!). Ein superteures Pflaster!
Der Abschied fiel nicht allzu schwer. Hier gehören wir einfach nicht hin. Um 16:30 hieß es auch schon "All Aboard", wir fuhren weiter nach St Thomas.
122 NM von St. Barths entfernt liegt St. Thomas. Die Insel gehört zu den Virgin Island, einer Inselgruppe der Kleinen Antillen östlich von Puerto Rico. Im Hafen von Charlotte Amalie treffen sich die Giganten der Kreuzfahrtschiffe.
Die größere westliche Gruppe der Kleinen Antillen mit den Hauptinseln Saint John, Saint Thomas und Saint Croix, sowie ca. 50 kleinen meist unbewohnten Inseln, bilden ein Territorium der USA.
Kolumbus entdeckte die von Aruak und Kariben bevölkerten Virgin Islands 1493 auf seiner zweiten Reise und nannte sie nach der hl. Ursula und den Zehntausend Jungfrauen Las Virgenes.
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts war St. Thomas dänische Kolonie, sie bauten bis 1848 Zuckerrohr an und trieben Handel mit Europa. St. Thomas wurde zum Sklavenumschlagplatz für den karibischen Raum. 1917 kaufte die USA für 25 Millionen Dollar die Inseln den Dänen ab.
Hauptstadt der US Virgin Island ist Charlotte Amalie auf St. Thomas, eine quirlige Stadt, die aus allen Nähten platzt. Viele Kreuzfahrtschiffe machen hier einen Stopp, denn es gibt unheimlich viele Duty-free-Shops mit jeder Menge günstiger Ware.
Was uns aufgefallen ist, die Autos fahren - wie die Engländer auf der linke Seite -, haben aber das Steuer rechts im Auto!
Wir fuhren hoch zum Mountain Top im Nordwesten der Insel. Unterwegs sahen wir recht große Leguane auf den Bäumen. Leider waren sie relativ scheu, oder ich hatte Angst zu nahe ran zu gehen...
Von der Spitze des St. Peter Mountain hatten wir phantastische Aussichten auf die umliegenden Inseln.
Magens Bay, eine traumhafte Bucht, sie zählt zu den schönsten der Welt. Hier blieben wir für einige Stunden und haben wieder die Sonne und das Meer genossen. Captain Bluebeard hatte hier auf der Insel sein Hauptquartier, aber 1829 endete die Herrschaft der Piraten.
Um 18:30 Uhr hieß es zum letzten Mal All Aboard, denn wir fuhren zurück ins 73 NM entfernte San Juan, wo unsere schöne Reise endete.
Den letzten Abend an Board genossen wir in allen Zügen, denn so schnell werden wir keine Kreuzfahrt mehr machen... (Nachtrag: es hat genau 17 Jahre gedauert! Den Reisebericht könnt Ihr hier nachlesen!) Am nächsten Tag schifften wir aus und flogen denselben Tag wieder nach Hause.
Es war ein wunderschöner Urlaub, wir haben viel gesehen, gut gelebt und viel zugenommen. Leider kann man bei den kurzen Aufenthalten an den verschiedenen Orten immer nur einen groben Überblick bekommen. Das bedeutet, dass man dort, wo es einem besonders gut gefallen hat, einfach noch einmal hinfahren muss!