Nur knapp eine Boots-Stunde von Singapur entfernt, liegt die indonesische Insel Bintan.
Zwischen 5-7 Fähren legen täglich von dem Fährterminal Tanah Merah in Singapur ab. Mit der MRT bis zur Tanah Merah Station, von da aus mit dem Bus Nr. 35 oder Taxi bis zum Fährterminal. Für Deutsche ist es kein Problem, wir bekommen ein Visum bei Ankunft. Es kostet S$ 10.-. Auf der ganzen Insel werden Singapur Dollar angenommen, so dass wir kein Geld umtauschen müssen.
Wir buchen unsere Plätze bei der Gesellschaft "Bintan Resort Ferries" Hin- und Rückfahrt kosten S$ 47.20.
Normalerweise sollten die Passagiere mindesten 1 Stunde vorher eingechecked haben. Wir haben Glück in 15 Minuten geht das Schiff ab und wir kommen noch mit. Schnell durch die strengen Sicherheitskontrollen, die Ausreisereiseformalitäten wie Pass und Zollkontrolle, dann gehen wir den schmalen Kai hinaus zum Schiff. Fast jeder Platz auf der Fähre ist belegt.
Wir sind gespannt, was uns in Indonesien erwartet. Die Überfahrt verläuft ruhig, Wir sehen auf die Skyline von Singapur, fahren die Straße von Singapur. Linker Hand schauen wir auf das südchinesische Meer, rechts liegt in einiger Entfernung die indonesische Insel Butam. Nach Ankunft erledigen wir erst die Einreiseformalitäten. Das geht ohne Probleme und schon befinden wir uns in Indonesien.
Welten trennen Singapur und diese Insel. Hier gibt es keine Hochhäuser, hektische Autostraßen. Die meisten der ankommenden Besucher fahren zum nördlich auf der Insel gelegenen Bintam Resorts. Ein Viertel der Insel ist für 100 Jahre von Singapur gepachtet. Hier gibt es einige Hotelanlagen mit weißen Sandstränden unter Palmen gelegen, kristallklares blaues Wasser, im Hintergrund der Dschungel, Golfplätze und alle Arten von Wassersport, eine Oase zum Relaxen.
Wir entscheiden uns zu einer kleinen Inseltour. Da wir heute wieder zurück wollen, mieten wir uns ein Taxi für vier Stunden für S$ 55. Die Preise sind festgelegt und die Touren bei Ankunft buchbar. Eigentlich wollten wir an eine Mangroventour teilnehmen, aber das Wetter ist unbeständig und es ist nicht sicher, wann die nächste Tour statt findet.
Wir fahren auf gut ausgebauten Straßen entlang der Küste. Noch befinden wir uns im Resort, das durch starke Sicherheitsvorkehrungen von dem indonesischem Teil der Insel abgeschirmt ist.
Unser Fahrer heißt Serman, er kommt aus Sumatra und lebt schon seit einigen Jahren auf dieser Insel. Er bewohnt ein kleines Haus in einem nahegelegenem Dorf zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn. Serman erzählt uns viel über die Insel. Insgesamt leben um die 100.000 Indonesier hier. Menschen aller Glaubensrichtungen, Moslime, Katholiken, Protestanten, Hindus und Buddhisten. Serman ist Moslim und war vor seiner Heirat Katholik.
Mittlerweile haben wir das Resort verlassen. Die Straßen sind nun kaum mehr geteert. Serman weicht geschickt den Schlaglöchern aus. Wir kommen an kleinen Siedlungen vorbei. Es sind meist einfache Hütten, die auf Stelzen stehen. Wir halten kurz an, denn wir sehen auch im Meer kleine Holzhütten auf Stelzen, die zum Fischfang benutzt werden. Serman erzählt weiter.
Die meisten Menschen leben vom Fischfang, hier im Norden natürlich auch von dem Tourismus im Resort. Das Land selber ist nicht fruchtbar. Der Boden besteht aus rotem Felsgestein, das Bauxit enthält. Dieses Bauxit wird hier abgebaut, aber nur für den Export. Serman fährt uns zum Kampung Rambutan, einem kleinen Fischerdorf. Wir machen Rast in einem Restaurant.
Auch dieses Gebäude steht auf Stelzen und ist wie ein überdachter Bootssteg weit in das Meer hineingebaut. Das Meer ist hier sehr flach. Eine traumhafte Lage! Wir bestellen unser Essen, natürlich können wir auch hier mit Singapurdollar bezahlen. Während wir den Blick auf das Meer und die Küste genießen, ziehen dunkle Wolken auf. Der Himmel öffnet seine Schleusen und es fängt an zu regnen. So ein richtiger tropischer Regen. Gut, dass wir nicht an den Strand gefahren sind. Wir dehnen unser Essen aus, denn nun blitzt unddonnert es. Aber irgendwann entscheiden wir uns, weiterzufahren. Wir passieren einen schönen Strandabschnitt.
Serman erzählt, dass hier der schönste Strandabschnitt für die Einheimischen sei. Wir halten nicht an, es regnet noch zu stark, aber der Himmel ist nicht mehr ganz so dunkel und in der Ferne sehen wir ab und zu etwas blau durchscheinen. Als wir an dem chinesischen Tempel angekommen, hat es endgültig aufgehört zu regnen. Wir steigen aus und schauen ihn uns an. Uban, ein kleiner Ort am Meer gelegen. Serman empfiehlt uns, unbedingt den Markt anzusehen. Das machen wir dann auch und kommen an vielen kleinen Geschäften vorbei mit CD's, Klamotten, Früchten, Gemüse, Gewürze, Imbissstuben.
Das Glück ist auf unserer Seite, denn es hat endgültig aufgehört zu regnen. So genießen wir den Spaziergang durch diesen Ort. Es ist unglaublich, wie auf einer Entfernung von nur wenigen Kilometern die Unterschiede so groß sind. Singapur mit den Skyscrapern, hoch modern und hier auf der Insel genau das Gegenteil.
Wir sehen Schneider, die fleißig mit ihren Nähmaschinen hantieren, Motorradwerkstätten von KTM und Yamaha, große mechanische Zuckerrohr-Saftpressen. Viele Menschen versuchen uns zu einem schnellen Kauf zu überreden, manche möchten gerne fotografiert werden und freuen sich, als wir ihnen den Schnappschuss auf dem Monitor der Kamera zeigen. Freundlich sind sie alle.
Eine letzte Runde drehen wir am kleinen Hafen, bevor wir wieder zu Serman ins Auto steigen. Er möchte uns noch zu einem Souvenir-Laden fahren. Ja, warum nicht, wir schauen uns gerne heimisch angefertigte Produkte an. In dem Laden finden wir hauptsächlich Artikel, die aus Kokosnüssen hergestellt wurden, wie auch viele Holzschnitzereien.
Wir kaufen ein paar Kleinigkeiten für unsere Enkeltöchter, aber viel Provision ist für Serman nicht drin. Die Zeit ist bald vorbei. Wir nähern uns wieder dem Resort. Am Oleh-Oleh-Center, der Shopping Village gibt es einen letzten Stop. Hier kaufen die Touristen ein. Die Shops sind modern und die Preise natürlich auch. Wir kaufen uns ein Eis und setzen uns auf eine Bank. Viel ist nicht los. Sarman lädt uns wieder in sein Auto ein, wir fahren an den Kontrollpunkt, das Auto wird mit Spiegeln von unten abgesucht. Wir fragen nach dem Grund. Es wird nach möglichen Bombensätzen gesucht. Das ist nur für unsere Sicherheit.
Die letzten Kilometer fahren wir wieder auf der gut ausgebauten Straße, rechts und links die Grünanlagen und bewaldete Abschnitte. Zurück beim Ferry-Terminal bekommt Sarman ein gutes Trinkgeld. Ein netter Fahrer, der uns einiges interessantes über seine Heimat erzählt hat. Wir checken ein, durchlaufen Pass- und Zollkontrolle und sind nach einer Stunde wieder in Singapur. Wieder müssen wir einreisen und wieder bekommen wir einen neuen Stempel in unseren Pass.
Ein schöner Ausflug, vielleicht sollten wir beim nächsten Mal ein oder zwei Übernachtungen einplanen.
Lest auch meinen Reisebericht von Singapur, denn von dort aus haben wir diesen Ausflug 2005 gemacht.