Der Hauptgrund, warum wir auf die Azoren geflogen sind, war, ich wollte Wale fotografieren. Zu dem Zeitpunkt, als wir diese Reise festgezurrt hatten, wusste noch niemand etwas über Corona. Wir hatten lange überlegt, ob wir es wagen konnten. Da aber die Azoren kaum Corona-Fälle hatten und man nur dorthin kam, wenn man negativ getestet war, dachten wir uns, wir machen es einfach. :-) Hier gibt es nur eine Zusammenfassung der Reise, ausführlich habe ich dann in meinem Forum berichtet.
1. Tag Lissabon: Mit Lufthansa flogen wir zunächst nach Lissabon, denn wir wollten diese schöne Stadt mal wieder besuchen, gefiel sie uns doch sehr gut. Wir hatten ein Zimmer im Ibis Style am Praça Marquês de Pombal gebucht, mit Balkon und nur wenige Meter davon entfernt, gibt es eine Bushaltestelle. Mit der Linie 736 kommt man zum Cais do Sodre und dann hieß altes Bekanntes bestaunen, so weit die Füße tragen. Pizza essen aber nur dort, wo man auch draußen sitzen kann. Hier in Lissabon ist alles entspannt, man trägt Maske und hält Abstand. Nun wissen wir auch, wie nützlich ein saca rolhas ist, wenn man sich portugiesischen Wein kauft.
2. Tag Lissabon: Corona-Test und auf zum Wahrzeichen von Lissabon
Wer auf die Azoren will, muss sich im Vorfelde testen lassen oder es wird vor Ort gemacht und man riskiert eine Quarantäne. Uns war es lieber, wenn wir vorher wussen, was los ist. Also auf zum Labor Germano do Sousa. Das lief schnell und smooth ab, na ja das Herumstochern im Rachen ging auch vorbei.
Haben wir für das Hinkommen den Service von Uber in Anspruch genommen, nahmen wir für die Rückfahrt den Bus, der auch nur wenige Schritte vom Labor entfernt fuhr. Das Nachmittagsprogramm hieß Belém am Tejo gelegen, hier gibt es viel zu sehen und das Wetter war uns auch hold. Das Testergebnis war negativ wunderbar, wir dürfen fliegen!
3. Tag Lissabon: Fahrten mir den Elevadores und einige Überraschungen
Wir hatten uns ein 3-Tages-Ticket gekauft, da waren Busse Straßenbahnen und auch die Fahrten der Elevadores mit eingeschlossen. An diesem Tag wollten wir mit allen 4 Elevadores, das sind Standseilbahnen oder Aufzüge, die noch aus dem 19. Jh. stammen, fahren. Dazwischen gab es aber auch genügend Bewegung zu Fuß und ja wir hatten auch Überraschungen, denn als wir am Castelo de São Jorge ankamen, war es schon geschlossen. Und ich habe extra mein Stativ mitgeschleppt.
Dass zum Schluss die Straßenbahn nicht weiterfuhr und wir zu Fuß laufen mussten, zumindest ein kleines Teilstück, das konnte uns natürlich nicht erschüttern. So hat man immer was zu erzählen.
4. und letzterTag in Lissabon: Expogelände - Parque das Nações und wieder nicht zum Castelo geschafft
Am letzten Tag in Lissabon fuhren wir zum ehemaligen Expogelände. Hier sahen wir die französische Fußballmannschaft Paris Saint Germain, die gerade ins Hotel zurückkam. An diesem Abend fand das Endspiel gegen Bayern München statt. Da wir alles gelassen und gemütlich angingen, später noch einmal nach Belém fuhren, vergaßen wir, dass wir eigentlich noch zum Castelo de São Jorge wollten. Nicht schlimm, dann eben wieder beim nächsten Mal.
5. Tag Flug auf die Insel Pico, Azoren
Endlich flogen wir auf die Azoren, Die Reise war spannend, denn wir wussten nicht, wie das nun alles vor Ort ablief. Letzten Endes haben wir alles gemeistert und durften einreisen. Spannend war es dann noch mit dem Auto, denn so richtig hat die Bereitstellung nicht geklappt, aber irgendwann haben wir dann einen "abgewrackten" Wagen bekommen. Egal, dann mussten wir auch nicht so aufpassen. Hauptsache wir waren mobil.
Das Bild zeigt den höchsten Berg Pico, nicht zu übersehen und auch die Weinreben, denn das Weinbaugebiet wurde zum Unesco Weltkulturerbe ernannt.
Unsere Unterkunft haben wir über booking.com gefunden und gebucht. Sie liegt in Madalena nur wenige Minuten vom Autofahrt vom Flughafen entfernt. Ein Glücksgriff, nette Vermieter, ein Apartement mit Küche, Schlafzimmer und Bad. Auf der einen Seite hatten wir den Blick zum Pico, auf der anderen Seite schauten wir zum Meer. Vor dem Eingang eine Terrasse mit Sitzgelegenheit, Damit waren wir sehr zufrieden.
6. Tag Delfine und Wale
Vormittags haben wir ein Whale Watching bei Espaço Talassa in Lajes gebucht, 4 Stunden fotografieren auf See, das hat mir gefallen. Wir sahen Fleckendelfin (Stenella frontalis), einen Seiwal (Balaenoptera borealis), Pottwal (Physeter macrocephalus), viele Wasservögel, es war einfach toll!
Nach dieser Tour fuhren wir an das andere Ende der Insel Pico und umrundeten sie einmal. Das war nicht schwierig, denn die Insel ist nur 42 km lang und 15 km breit.
7. Tag - private Bootstour wieder mit Espaço Talassa
Für den nächsten Tag haben wir eine weitere Tour auf dem Meer gebucht, dieses Mal allerdings privat nur für uns. Das gefiel uns in Corona-Zeiten besser und ich konnte auch unbeschwerter fotografieren. Leider fing alles schon blöde an, denn wir verschliefen, dann war das Wasser sehr unruhig, die Schauckelei machte mir zu schaffen, es wurde mir ganz einfach schlecht. Ebenso waren auch die Wale nicht zu sehen, dafür aber Hunderte von Fleckendelfine, die uns begleitet haben. Wir sahen auch Drückerfische, ganz viele Portugiesische Galeeren und Sepiasturmtaucher (Calonectris diomedea).
Zurück an Land schauten wir uns in Lajes um, und fuhren über "die Berge" zurück, machten einen Stop bis zum Fuße des Picos, der jedoch im Nebel kaum zu sehen war. Den Abend ließen wir am Meer ausklingen und nun sahen wir auch den Pico im Abendlicht.
8. Tag - 2. Corona-Test und kleine Ausfahrt
Am Vormittag mussten wir zu unserem 2. Corona-Test, der am 6. Tag nach dem ersten gemacht werden muss. Den Termin haben wir bei der Einreise vorgeschrieben bekommen. Wie gut, dass wir für diesen Tag nichts gebucht hatten. Nach dem Test schauten wir uns Madalena an und fuhren nach São Roque do Pico immer an der Küste entlang und hielten hier und da an. An dem Franziskanerkloster entdeckten wir den Wish-Tree. Klar, dass wir uns etwas wünschten.
9. Tag - eine Fahrt in den Süden und zu den Bergseen im Hochland
Normalerweise hatten wir einen Ganztagesausflug gebucht, aber der fiel ins Wasser. So hatten wir einen ganzen Tag frei und haben wieder eine Inseltour eingeplant. Dieses Mal fahren wir auf der südlichen Seite entlang und machen etliche Stops, immer dort, wo es uns gefällt und uns gefällt es an vielen Stellen.
Wir biegen nun ab ins Hochland, erwischen kleinere einsame Straßen und manchmal fragen wir uns, ob wir richtig sind? Schön ist es bei den Bergseen aber auch etwas kühler. Ein toller Ausflug!
10. Tag - noch einmal zu den Walen
Es war unser letzter Tag auf Pico, am Vormittag fuhren wir noch einmal raus auf das Meer. Noch einmal wollte ich die Wale sehen. Wir hatten Glück und wieder war es einfach beeindruckend die Giganten der Meere zu beobachten. Dieses Mal war ich schlauer und habe meine Sea-Bands mitgenommen, daher wurde mir auch nicht schlecht.
Wir sahen Grindwale, Finnwale und Pottwale, den Gelbschnabel-Sturmtaucher und natürlich wieder Drückerfische. Ein toller Abschluss! Nun wurden noch Geschenke gekauft, wir gingen essen und dann ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.
und bei so einem schönen Aufenthalt und bei dem Sonnenuntergang fiel uns das Abschiednehmen schwer.
11. Tag - Flug von Pico nach Ponta Delgada Insel São Miguel
Unsere Rückreise gestaltete sich ein wenig umständlich. Wir mussten nun eine Übernachtung in Ponta Delgada auf der Insel São Miguel einlegen. Um dorthinzukommen, flogen wir erst nach Terceira und von dort dann gleich weiter. Alles nur ein Katzensprung. Mit dem Taxi fuhren wir zu unserem gebuchten Hotel in die Innenstadt.
Ja, diese Insel ist so ganz anders als das beschauliche Pico. Wir schauten uns ein wenig in der Stadt um, liefen durch die Straßen. Zu normalen Zeiten laufen hier auch Kreuzfahrtschiffe ein, es gibt ein großes Terminal und natürlich auch viele Restaurants. Das kam uns zugute, so konnten wir gemütlich draußen sitzen und uns ein leckeres Essen gönnen.
12. Tag - Rückflug Azoren - Lissabon -Frankfurt - Hannover
Die schönen Tage sind vorbei. Der Rückflug war ein wenig umständlich, aber ich würde diese Reise genauso wieder machen. Alles hat sich gelohnt. Ich weiß schon jetzt die Azoren werden uns wiedersehen. :-)
Ende
Den ausführlichen Bericht zu dieser Reise findet Ihr in meinem Forum: