Von Santiago bis Muxía – insgesamt 15 Tage, 152 Kilometer sind wir gelaufen mit kleinen Umwegen und unzähligen Eindrücken. Wir wanderten durch Wälder, Dörfer und Küstenpfade, begegneten Pilgern und Geschichten und standen am Ende vor dem Meer. Für uns war es ein gemeinsamer Weg – und ganz sicher nicht der letzte.
Zwischen Kathedrale und Kap – Unser Weg durch Galicien
Ein Pilgerweg voller Weite, Begegnungen und stiller Momente – erzählt in Worten und Bildern.
Für mich war es bereits der fünfte Jakobsweg – vertraut in seiner Struktur, aber jedes Mal neu in seiner Tiefe. Für meine Schwägerin war es der erste, und doch gingen wir gemeinsam, Schritt für Schritt, durch Galicien, dem Atlantik entgegen.
Wir kamen mit unterschiedlichen Erwartungen, aber mit derselben Offenheit für das, was der Weg uns schenken würde: Landschaften, Begegnungen, Stille, Gespräche und das Gefühl, unterwegs zu sein – nicht nur geografisch, sondern auch innerlich.
Dieser Weg von Santiago de Compostela über Fisterra nach Muxía war mehr als eine Wanderung. Er war ein gemeinsames Abenteuer, ein stiller Dialog mit der Natur und ein Kapitel, das sich in unsere Erinnerung eingeschrieben hat.
Und eines ist sicher: Es war nicht mein letzter.
Tag 0 – Anreise nach Santiago de Compostela
Nach unserer Ankunft in Santiago tauchten wir ein in das lebendige Pilgerflair der Stadt. Die Kathedrale, die Gassen, das erste Pilgermenü – alles war voller Vorfreude und leiser Aufregung. Am Abend spürten wir: Jetzt beginnt etwas Besonderes.
Tag 1 – Santiago de Compostela → Roxos
Wir ließen die Stadt hinter uns und folgten dem Camino durch Vororte und erste grüne Abschnitte. In Roxos fanden wir ein ruhiges Quartier und kamen langsam im Rhythmus des Weges an.
Tag 2 – Roxos → Negreira
Der Weg führte uns durch Wälder, Felder und kleine Dörfer – mit ersten Höhenmetern und dem Gefühl, wirklich unterwegs zu sein. In Negreira genossen wir ein Pilgermenü und die entspannte Atmosphäre des Ortes.
Tag 3 – Negreira → Vilaserio
Ein ruhiger Wandertag mit viel Natur, wenigen Menschen und dem leisen Plätschern von Bächen. In Vilaserio erwartete uns ein einfaches Quartier und ein Abend in ländlicher Stille.
Tag 4 – Vilaserio → Santa Mariña
Die Etappe war kurz, aber landschaftlich reizvoll – mit Waldpfaden, Blumen am Wegesrand und einem gemütlichen Nachmittag in Santa Mariña. Wir nutzten die Zeit zum Ausruhen und Reflektieren.
Tag 5 – Santa Mariña → Mazaricos
Ein Tag mit sanften Hügeln, weiten Ausblicken und dem Gefühl, dass wir immer tiefer in Galicien eintauchen. In Mazaricos wurden wir herzlich empfangen und genossen ein gutes Abendessen.
Tag 6 – Mazaricos → O Logoso
Die Strecke war überschaubar, aber bot schöne Ausblicke und stille Momente. In O Logoso trafen wir andere Pilger und tauschten Geschichten – ein Ort mit echtem Camino-Flair.
Tag 7 – O Logoso → Cee
Der Atlantik rückte näher, und als wir das Meer zum ersten Mal sahen, war das ein bewegender Moment. Der Abstieg nach Cee war steil, aber der Blick aufs Wasser und ein Kaffee am Hafen machten alles wett.
Tag 8 – Cee → Fisterra
Der Weg führte uns durch Küstendörfer, wir zündeten in der Kirche Igrexa de San Marcos de Corcubión eine Kerze an. Steil ging es dann nach oben, wir erreichten unser Ziel und kamen in Fisterra an, dort erhielten wir die Fisterrana - wieder ein schöner Pilgertag.
Tag 9 – Fisterra → an das Ende der Welt
Der Weg zum „Ende der Welt“ führte uns zum Leuchtturm von Finisterre. Dort ließen wir einen Stein zurück – und mit ihm viele Gedanken.
Tag 10 – Fisterra → Lires
Ein ruhiger Tag mit Muscheln am Wegesrand, Gesprächen und dem Gefühl, dass der Weg noch nicht zu Ende ist. In Lires fanden wir ländliche Gelassenheit und ein gemütliches Quartier.
Tag 12 – Lires → Muxía
Die letzte Etappe schenkte uns nochmal alles: Wind, Weite, Küstenpfade und das Gefühl, angekommen zu sein. Wir genossen den Weg, denn wenn wir angekommen sind, dann wussten wir für diesen Camino haben wir unser Ziel erreicht und natürlich auch die Muxiana bekommen.
Tag 13 Muxia
Muxia ist ein wunderschöner Ort. Wir machten eine kleine Wanderung zum Leuchtturm, besichtighten die Kapelle „Virxe da Barca“ und suchten die mystischen Steine. – ein wirklich mystischer Ort zwischen Himmel und Meer. Der Weg zum Monte Corpiño ist nicht beschwerlich, aber der Blick von oben ist einfach nur traumhaft.
Tag 14 – Muxía → Santiago (Busfahrt)
Die Rückfahrt war stiller als die Hinfahrt – erfüllt von Eindrücken, Gedanken und dem leisen Stolz, den Weg gegangen zu sein. Zurück in Santiago genossen wir ein letztes Pilgermenü und verabschiedeten uns vom Camino mit einem Blick auf die Kathedrale.
Tag 15 – Rückreise nach Deutschland
Mit leichtem Gepäck und schwerem Herzen traten wir die Heimreise an – reich an Erinnerungen, Begegnungen und dem Wissen, dass der Weg in uns weitergeht.
Fazit
Wir sind gegangen, haben geschaut, gespürt und gestaunt. Der Camino hat uns beschenkt – mit Weite, Stille und Begegnung. Und wir wissen: Der nächste Weg wartet schon.
In meinem Forum gibt es einen ausführlichen Live-Reisebericht: