Singapur, Stadt- und Inselstaat nur 163 km nördlich des Äquators vor der Südspitze der Malaiischen Halbinsel gelegen, besteht aus einer Hauptinsel (ca. 587 km²) und 54 kleineren Inseln (ca. 624 km²). Das eigentliche Stadtzentrum (City of Singapore 97 km²) liegt im Süden der Hauptinsel.
Singapur ist bekannt für Wohlstand, Modernität, Ordnung und Sauberkeit. Es fasziniert durch die Mischung aus Ost und West. Ein buntes Völkergemisch mit verschiedenen Lebens- und Glaubensweisen verleihen Singapur ein internationales Flair: Chinesen (über 70%), Malaien, Inder, Europäer, Armenier, Juden und Araber. So gibt es auch mehrere gleichberechtigte Amtssprachen: Chinesisch (Mandarin), Malaiisch und Tamil.
Neben der Skyline aus Glaspalästen und Wolkenkratzern prägen viele ausgedehnte Grünanlagen mit tropischer Pflanzenpracht das Stadtbild, botanische Gärten, das größte Vogelfreigehege der Welt, diverse unterhaltsame Themenparks und die Freizeitinsel Sentosa.
Moderne riesige Einkaufszentren erinnern mich an Hongkong, dazu kulinarische Genüsse aus der asiatischen und westlichen Küche.
Im Gegensatz die alten Stadtviertel: Chinatown - hier ist die Zeit stehen geblieben. Man stößt auf alte chinesische Traditionen, und feilschen ist hier ein Muss!
Little India mit dem Duft der Gewürze oder die Arab Street, wo der Muhezzin von der nahen Sultan- Moschee zum Gebet ruft...
Sir Stamford Raffles, der Gründer Singapurs, landete 1819 in Singapur und handelte mit dem Sultan von Johor einen Vertrag aus, der der East India Company die Errichtung einer Handelsniederlassung gestattete. Der neue Status als Freihafen lockte viele Kaufleute an und Singapur wuchs rasch...
Folgt uns auf einem Streifzug durch Singapur!
Über Jahrhunderte hinweg sind Kaufleute, Einwanderer und Eroberer aus aller Welt nach Singapur gekommen. Sie alle haben ihre Traditionen und Sitten und Kulturen mitgebracht. Die Menschen in Singapur haben gelernt, Toleranz gegenüber anderen Sitten und Gebräuchen zu üben.
Wer als erstes asiatisches Land Singapur besucht, der hat es leicht und erliegt sicherlich keinem Kulturschock: Gute Verkehrsverbindungen, funktionierende Telefone, eine erstklassige Infrastruktur, kaum Kriminalität, und Schmutz sucht man vergeblich.
Dafür gibt es aber viele Vorschriften, die, wenn man sie nicht einhält, drastisch bestraft werden. So ist das Wegwerfen von Abfall verboten - auch Zigarettenkippen - Fast überall ist das Rauchen verboten (Bußgeld S$ 500.-).
Wir standen auf der Strasse an einem Papierkorb, damit nicht aus Versehen die Asche und Kippe irgendwo hinfällt...
Essen und Trinken ist in der MRT (U-Bahn) verboten. Ich habe noch nirgendwo eine so saubere U-Bahn gesehen. Kaugummis sind verboten und selbst das Nichtabziehen auf den öffentlichen Toiletten wird hoch bestraft.
Was uns anfangs sehr zu schaffen machte, war die Hitze. Es war heiß und schwül, jeden Tag auch die oft plötzlichen Regenschauer brachten keine Abkühlung.
Der Singapore River mündet in einen Naturhafen, schön ist eine Hafenrundfahrt auf einem flachen stabilen Schiff mit aufgemalten Augen am Bug, auch Bumboote genannt. Der Hafen ist heute einer der umschlagstärksten der Welt, in dem rund 45.000 Schiffe und fünf Millionen Container abgefertigt werden. Die Wirtschaft Singapurs beruht hauptsächlich auf Tourismus, Handel, Finanzgeschäften, Schifffahrt und industrieller Fertigung.
Singapur besitzt 3 Krokodilfarmen, die alle für Besucher geöffnet sind. Ein zweifelhaftes Vergnügen, denn die Krokodile werden gehalten, um als Handtasche oder andere Modeartikel verarbeitet zu werden.
5000 Vögel aus aller Welt findet man im Jurong Bird Park, ein 20 Hektar großer Vogelpark, einer der größten und faszinierendsten Sammlung exotischer Vögel. Der Park ist großzügig angelegt, man wandert durch verschiedene Themenlandschaften.
Farbenprächtige exotische Orchideen kann man im Mandai Orchid Gardens bewundern und der Botanische Garten lockt mit über 2 000 tropischen und subtropischen Pflanzen- und Baumarten auf 54 Hektar großen Fläche.
Es lohnt auch ein Besuch im National Museum and Art Gallery, ein prachtvoller Bau (1887 eröffnet), der ehemals das Raffles Museum war, heute aber Dauerausstellungen zeigt.
In Singapur gibt es einige schöne Tempel und Kirchen zu besichtigen:
Sri Mariamman-Tempel, der älteste hinduistische Tempel wurde erbaut von Nariana Pillay, der 1819 mit Raffles hergekommen ist.
Thian Hock Keng-Tempel, der 1841 vollendete Tempel der himmlischen Glückseligkeit, ist einer der prunkvollsten Singapurs und der älteste Hokkientempel.
Sakya Muni-Tempel, ein schlichter buddhistischer Tempel, Siong Lim-Tempel, auch ein buddhistischer 1898-1908 erbaut gilt als einer der größten Singapurs und ist heute ein Nationaldenkmal.
Chettiar-Tempel, der dem sechsköpfigen Hindugott Subramaniam gewidmete ursprüngliche Tempel (erbaut 1860) wurde von chettiars (Geldverleihern) finanziert. 48 mit Götterbildern gravierten Glaspaneele der Decke dienen dazu, das Licht der auf und untergehenden Sonne einzufangen.
St. Andrews Cathedral, die anglikanische Kathedrale, wurde 1842 von indischen Sträflingen erbaut, die einen speziellen Verputz benutzen aus Muschelkalk, Eiweiß, Zucker und Kokosfasern, auch Madras Chunam genannt. Mittlerweile ist der neugotische Bau jedoch völlig renoviert worden.
Zum Schluss sei noch die Armenian Apostolic Church of ST. Gregory erwähnt, eine der schönsten Schöpfungen des Kolonialarchitekten Georg Coleman.
Singapurs Goldene Meile ist der lange mit Bäumen gesäumte Boulevard Orchard Road. Hier kann man einkaufen ohne Ende. Große Kaufhäuser, riesige mehrstöckige Einkaufszentren mit allem was das Herz begehrt. Stundenlang kann man von einem klimatisierten Ladenkomplex zum anderen schlendern... sehr zur Freude aller Männer!
Von der Orchard Road geht die Scotts ab mit weiteren vielen Einkaufszentren. Schnäppchen kann man natürlich auch in Chinatown oder Little India machen.
Als Sir Thomas Stamford Raffles erstmals in Singapur an Land ging, war der einzige Teil, der nicht von Mangrovensümpfen bedeckt war, ein kleines Gebiet, das später Padang genannt wurde und zum Zentrum der Kolonialverwaltung wurde. Das Padang ist heute immer noch Sitz des Parlaments und des Obersten Gerichtshof.
Chinatown, im Norden vom Singapur River, ist heute kein Labyrinth verfallender Fassaden mehr, das früher soviel Charme ausstrahlte. Viele Viertel werden und wurden restauriert und die neuen Bewohner sind Designberater und Architekten und nicht mehr Holzschuhmacher und Reflexzonenmasseure, die einst hier lebten und sich diese Gegend heute nicht mehr leisten können. Dennoch ist Chinatown unbedingt einen Besuch wert, denn es vermittelt immer noch etwas von der alten Atmosphäre Singapurs.
Little India ist kleiner als Chinatown. Das Zentrum bildet die Serangoon Road. Hier und in den Seitenstrassen sorgen Sariverkäufer, Wahrsager und Gewürzhändler für indische Atmosphäre. Die meisten Inder, die in der Gründerzeit nach Singapur gelangten, kamen unfreiwillig. Die East India Company in Kalkutta hielt Singapur für eine geeignete Sträflingskolonie. Tausende von Indern mussten Straßen und Kanäle bauen, die St. Andrews Cathedral und viele andere Gebäude.
Arab Street, im 19. Jahrhundert schufen Kaufleute und Händler ein florierendes Gemeinwesen rund um die Arab-Street und die nahe Sultan-Moschee, ursprünglich Sumpfland, heute ein blühendes Geschäftsviertel und Hauptzentrum des Textilhandels.
Die Insel Sentosa, nur 500 Meter von der Stadt entfernt, ist ein beliebtes Erholungsziel, das jährlich rund 3,5 Millionen Besucher anzieht. Auch wir gehörten dazu! Man erreicht die Insel mit der Seilbahn und hat wunderschöne Ausblicke auf den Hafen, sofern man schwindelfrei ist!
Damals gab es noch keine Brücke. Wenn Friedrich nicht so viele Faxen in der Seilbahn gemacht hätte, wäre es mir besser bekommen, aber ich habe leider ziemliche Höhenangst, egal, zurück sind wir mit der Fähre gefahren.
Die Insel war früher eine britische Militärbasis und wurde in den 70er Jahren in ein Feriengebiet umgewandelt. Das Fort Silosa, 4 Hektar großes Verteidigungskomplex, von den Engländern um 1800 erbaut, umfasst Tunnels, Bunker und Geschützstellungen und kann täglich besichtigt werden.
Die Insel Sentosa ist 375 Hektar groß und hat viele Freizeitanlagen: Golfplätze, Museen, Naturlehrpfade, Schmetterlingspark, Rollschuhbahn, Ozenarium und vieles mehr. Der 3 km lange Strand an der dem Meer zugewandten Inselküste wurde verschönert und die beiden Badestrände bieten Wassersportmöglichkeiten aller Art. Der Sand wird regelmäßig aufgefüllt aus Indonesien. Um Kusu Island, nach Sentosa die beliebteste Insel, ranken sich viele Mythen und Legenden. Die Insel wurde erstmals 1616 urkundlich erwähnt.
Bis 1975 bestand die Insel nur aus 2 winzigen Korallenerhebungen. Sie wurde aufgefüllt und auf 8,5 Hektar vergrößert.. Man kann hier im warmen Lagunenwasser schwimmen und eine herrliche Aussicht genießen. Man gelangt mit einer Linienfähre dorthin.
Es gibt natürlich noch viel zu sehen in Singapur. Ich habe mal gelesen, es gibt ein ungeschriebenes Gesetz für alle, die Singapur besuchen: Man muss spätestens alle 4 Jahre wiederkommen. Denn so rasch verändert die unaufhörlich Wolkenkratzer hervorbringende Stadt ihr Gesicht - allerdings trotz des atemberaubenden Tempos mit Bedacht. So darf beispielsweise in Chinatown nur noch aufgebaut und restauriert werden, aber nicht mehr abgerissen und neugebaut werden.
Im 1973 gegründeten Zoo von Singapur hat man weitgehend auf Käfige verzichtet. Vielmehr will man den Tieren möglichst naturnahe Lebensräume bieten. Die üppige Dschungel-Landschaft war für uns ein Erlebnis. Man sagt auch, dass Singapurs Zoo einer der schönsten sei. Mittlerweile leben mehr als 1700 Tiere aus mehr als 170 Arten im Zoo Singapurs. Es gibt ein Zuchtprogramm für Eisbären, Orang-Utans, Hyänenhunde, Felsenpythons, Nashornleguane, Varis, Zwergflusspferde und andere.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist das Raffles Hotel. Abends wird die Fassade angestrahlt, drinnen findet man die berühmte Long-Bar. Alkohol ist in Singapur sehr teuer. So haben wir gesund gelebt und uns am Abend nur ein Bierchen für über DM 10.- gegönnt. Da wir zu der Zeit noch "gequalmt" haben, mussten wir draußen sitzen, denn in den klimatisierten Räumen ist das Rauchen verboten...
Das war unsere Reise nach Singapur. Natürlich gibt es noch viel mehr zu sehen, aber vielleicht habt Ihr etwas Lust bekommen, dann fliegt selber mal hin und schaut Euch den Rest an...
Nachtrag: Im Jahr 2005/2010, 2011 und 2013 waren wir wieder in Singapur, es hat sich im Laufe der Zeit doch sehr viel verändert! Die Bilder sind ein Mix aus unseren gesamten Besuchen. ;-)
Ausführliche Live-Reiseberichte von unseren letzten Reisen findet Ihr in meinem Forum:
Live aus Bangkok, Kuala Lumpur, Australien und Singapur
Live aus Singapur und Tioman 2015
Live aus Singapur 2013
Live aus Singapur 2011/2012
Live aus Singapur 2010
Hier habe ich ein Video von unserem Besuch 2011 in Singapur gemacht, weitere findet Ihr bei meinem Reisebericht von 2011 und auch 2 neue Videos in meinem Bericht von 2013: