Eigentlich habe ich mir den Weg für Zeiten aufgehoben, wenn ich nicht mehr so weite Reisen machen will oder machen kann, denn jede dieser 10 Etappen ist nur rund 30 km von meinem Wohnort entfernt. Bequemer geht es wirklich nicht.

In diesem Frühjahr wäre ich gerne auf dem letzten Drittel vom Camino francés gepilgert. Alles war schon vorbereitet. Die Route stand fest, die Übernachtungen, Flüge und Busse waren gebucht, der Rucksacktransport fest gezurrt, das erste Hörbuch schon runtergeladen, die neuesten Pi-Zahlen ausgedruckt.

Auf meinen bisherigen Pilgerwegen bin ich immer alleine gelaufen. Morgens läuft man nach dem Sonnenaufgang los und meist komme ich am späten Nachmittag bei meinem Tagesziel an. Da habe ich immer sehr viel Zeit für mich. Man lässt so vieles hinter sich. Zwischendurch höre ich dann schon mal gerne ein interessantes Buch und auch beschäftige ich mich gerne mit Gedächtnistraining, in dem ich die Nachkommastellen von der unendlichen Zahl Pi lerne. Ich hatte mir das Ziel bis 2000 gesetzt, denn im Moment bin ich bei knapp 1.560 angelangt.

Corona wird vorübergehen und das letzte Drittel vom Jakobsweg läuft ja nicht weg. Ich verschiebe ganz einfach diese Reise auf das nächste Jahr. Ich kann dann schon auf die Planung für dieses Jahr zurückgreifen, das ist ein großer Vorteil.

Nun zum Sigwardsweg, Corona sei Dank, sind Hotels und Gaststätten geschlossen, es gibt viele Auflagen, kein Picknick ist erlaubt, Kontakteinschränkungen etc. Aber wir dürfen spazieren gehen! Was für ein Glück. Nun habe ich den liebsten aller Ehemänner eingefangen, er geht mit mir auf dem Sigwardsweg. 

Das ist eine ganz neue Erfahrung und gefällt mir auch gut. :-) Allerdings bleiben somit das Hörbuch und die Pi-Zahlen auf der Strecke. Dann eben im nächsten Jahr.

Die ersten sieben Etappen sind wir schon gelaufen und ich schreibe darüber ausführlich in meinem Forum:

Pilgern auf dem Sigwardsweg